Idealer Tiefeinsteiger mit Vollfederung?Das Centurion Country LX im Test

Adrian Kaether

 · 02.12.2025

Für 5699 Euro kommt das Country LX Topmodell sogar mit ABS.
Foto: Florian Falch
Mit den innovativen CX- und PX-Motoren von Bosch sowie ABS-Systemen, ist die neue Country-Linie von Centurion ein wahrer Technologieträger. Doch insbesondere in den Details zeigen die Touren-E-Bikes ihre Stärken. Mit weniger Gewicht, mehr Steifigkeit und verbesserter Federung wollen sie neue Maßstäbe für Komfort auf Radtouren setzen.

​„Die Messlatte unter den vollgefederten Tiefeinsteigern“. Nanu? Sind wir falsch abgebogen? Bei Centurion ist sonst eher für schwäbisches Understatement bekannt, aber jetzt nimmt Entwicklungsleiter Hannes Genze den Mund ziemlich voll. Zurecht, wie wir später feststellen werden.

Fakt ist: Centurion hat das Erfolgsmodell Country LX mit Vollfederung und tiefem Einstieg komplett neu aufgestellt. Der Rahmen mit unsichtbaren Schweißnähten und integriertem Kettenschutz bekommt einen durchgestylten und modernen Look. Dank Finite-Elemente-Berechnung konnte Centurion den Durchstieg noch breiter und tiefer, die Integration des Dämpfers hinter dem Sitzrohr noch schlanker gestalten und trotzdem gut ein halbes Kilogramm beim Rahmen einsparen. Das ist ein Wort! Für kleine Menschen fällt der S-Rahmen besonders kompakt aus.

Die wichtigsten Infos zum Centurion Country LX

  • ​Motor: Bosch PX oder CX, 90 oder 100 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 800 Wh (entnehmbar), Einstiegsmodell auch mit 600 Wh
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Rahmenform: Tiefeinsteiger mit Vollfederung
  • Federweg: 120/120 mm
  • Laufradgröße: 27,5 Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL,
  • Preis: 4199 bis 5699 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: ca 30 kg
  • Max. Systemgewicht: 150 kg
  • Garantie: Lebenslang auf den Rahmen
  • Besonderes: Eigens konstruierte Schutzbleche für breite MTB-Reifen, Multi-Use-Steuerrohr für Flaschenhalter/Gepäckträger/Range Extender, besonders tiefer und breiter Durchstieg
Für Vortrieb sorgt der neue Bosch CX mit bis zu 100 Nm und 750 Watt Spitzenleistung. Der PX im günstigsten Modell mit 90 Nm und 700 Watt reicht für Touren aber auch locker aus.Foto: Adrian KaetherFür Vortrieb sorgt der neue Bosch CX mit bis zu 100 Nm und 750 Watt Spitzenleistung. Der PX im günstigsten Modell mit 90 Nm und 700 Watt reicht für Touren aber auch locker aus.

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Hochwertige Ausstattung und frische Bosch-Power

Im Tretlager steckt die neue, extra leise Motorengeneration von Bosch mit Performance Line PX und CX Motoren, samt reichweitenstarkem 800er Akku. Der neue Touren-Motor PX kommt dabei beim R900 zum Einsatz, die R2000 Modelle setzen auf den noch kräftigeren CX. An Komfort wird beim LX nicht gespart. Der Akku kann komfortabel nach oben aus dem Rahmen genommen werden. Eine Tele-Stütze ist ebenso mit an Bord, wie große Displays, am Topmodell sogar ABS. Am Steuerrohr kann neben einem Flaschenhalter auch der Range-Extender oder ein Front-Träger mit passender Tasche montiert werden.

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Das große 500er Kiox liefert auch eine brauchbare Navigations-Funktion.Foto: Adrian KaetherDas große 500er Kiox liefert auch eine brauchbare Navigations-Funktion.

Extrabreite Schutzbleche hat Centurion eigens entwickelt um auch mit breiten SUV- und Mountainbike-Pneus noch ausreichend Reifenfreiheit bieten zu können. Sie kommen bereits beim SUV Numinis EQ zum Einsatz, das bei uns im Test schon den Sport-Tipp einfahren konnte. Der Federweg beträgt beim LX nun satte 120 Millimeter. Für einen Tiefeinsteiger ist das richtig viel. Das gleiche gilt für die satte Gewichtszulassung von 150 Kilogramm.

Maximaler Fahrkomfort und Top-Lenkverhalten

Und entsprechend vertrauenerweckend fährt sich das Rad auch. Die bewusst komfortorientierte Abstimmung der Federung zahlt sich in einem Fahrgefühl wie beim sprichwörtlichen fliegenden Teppich aus. Ohne den direkten Vergleich zu haben: Aber so sensibel und gleichzeitig schluckfreudig bei größeren Schlägen haben wir noch keinen Tiefeinsteiger erlebt.

Mit gutem Lenkverhalten und sensibler Vollfederung ist das neue Country LX ein lässiger Tourenpartner, der auch vor unbefestigten Wegen nicht zurückschreckt.Foto: CenturionMit gutem Lenkverhalten und sensibler Vollfederung ist das neue Country LX ein lässiger Tourenpartner, der auch vor unbefestigten Wegen nicht zurückschreckt.

Die Sitzposition auf dem Country LX ist angenehm aufrecht. Ergonomie und Sattel gefallen ebenso wie die sinnvoll gewählte Ausstattung. Unser Testbike kommt sogar mit ABS, das in Kombination mit Shimanos Vierkolben-Bremsen nicht nur kräftige sondern auch sichere Bremsmanöver selbst auf rutschigem Untergrund möglich macht. Für einen Tiefeinsteiger ist auch auch die Steifigkeit auffallend gut. Mit Packtaschen konnten wir das Rad noch nicht testen. Aber unbeladen flattert die Lenkung selbst bei hohem Tempo kaum. Gut möglich also, dass das Centurion hier in der Tat neue Standards setzt.

Centurion schafft es auch mit kurzen Wippen und begrenztem Bauraum eine sensible Federung mit 120 Millimetern Hub zu realisieren.Foto: Adrian KaetherCenturion schafft es auch mit kurzen Wippen und begrenztem Bauraum eine sensible Federung mit 120 Millimetern Hub zu realisieren.

​Ab 4199 Euro

Das Country R2000 LX ABS kostet 5699 Euro und ist nur in Chromeschwarz verfügbar. Das R2000 LX ohne ABS kostet 5299 Euro in den Farben Signature Red oder Marinegrau. Das R900 LX startet bei 4399 Euro mit 800 Wh Akku oder 4199 Euro mit 600 Wh Akku. Die Farboptionen sind Vintage Green oder Schwarz. Alle Modelle wiegen rund 30 kg und sind für ein maximales Gesamtgewicht von 150 kg ausgelegt. Die Bikes sollen ab sofort verfügbar sein.

Country R2000 LX ABS

  • Motor: Bosch Performance Line CX mit IMU
  • Akku: Bosch PowerTube 800 Wh
  • Display: Bosch Kiox 500
  • Gabel: SR Suntour MOBIE34 BOOST ABS EQ
  • Bremse: Shimano Deore 4-Kolben ABS
  • Preis: 5.699 Euro
Für 5699 Euro kommt das Country LX Topmodell sogar mit ABS.Foto: Florian FalchFür 5699 Euro kommt das Country LX Topmodell sogar mit ABS.

Country R2000 LX

  • Motor: Bosch Performance Line CX
  • Akku: Bosch PowerTube 800 Wh
  • Display: Bosch Kiox 300
  • Gabel: SR Suntour MOBIE34
  • Bremse: Shimano CUES 4-Kolben
  • Preis: 5.299 Euro

Country R900 LX

  • Motor: Bosch Performance Line PX
  • Akku: Bosch PowerTube 800/600 Wh
  • Display: Bosch Purion 200
  • Gabel: SR Suntour XCM34 BOOST
  • Bremse: Tektro Gemini SL
  • Preis: 4.399/4.199 Euro
Das Einstiegsmodell Country LX 900 wechselt für 4199 Euro den Besitzer.Foto: Florian FalchDas Einstiegsmodell Country LX 900 wechselt für 4199 Euro den Besitzer.

Ebenfalls neu: Country L und Country T

Neben dem Technik-Flaggschiff Country LX mit Vollfederung legt Centurion auch die Touren-Räder Country L (Tiefeinsteiger) und das Country T (Trapezrahmen) neu auf. Beide Räder bekommen ähnliche Features wie das LX. Angetrieben werden sie von der neuen Bosch-Generation mit Performance Line PX und CX Motoren. Auch sie bekommen die Oberrohr-Schnittstelle für Frontträger etc., die breiten Schutzbleche und ABS in Kooperation mit Shimano-Bremsen in den Topmodellen. Das Country L ist auch mit Riemen und Enviolo-Automatik-Schaltung erhältlich. Die Preise liegen zwischen 3799 (Country T) und 5899 Euro (Country L R4000).

Ab 3799 Euro gibt's das Country T zu kaufen, auch hier setzt Centurion auf ABS im Topmodell.Foto: Florian FalchAb 3799 Euro gibt's das Country T zu kaufen, auch hier setzt Centurion auf ABS im Topmodell.Das Country L Topmodell kommt mit Enviolo Automatik-Schaltung und Riemenantrieb.Foto: Florian FalchDas Country L Topmodell kommt mit Enviolo Automatik-Schaltung und Riemenantrieb.

Fazit zum Country LX von Centurion

Nach einer kurzen Testrunde im Hochschwarzwald hinterlässt das Country LX bei uns einen exzellenten Eindruck. Hochwertig gemacht und mit tollem Fahrwerk und Komponenten ist das Bike voll auf der Höhe der Zeit. Der Preis auch für das Topmodell LX R2000 bleibt angesichts von Vollfederung und ABS vergleichsweise fair. - Adrian Kaether, Testleiter MYBIKE
Adrian Kaether ist Testredakteur bei BIKE und Testleiter bei MYBIKE.Foto: Georg GrieshaberAdrian Kaether ist Testredakteur bei BIKE und Testleiter bei MYBIKE.

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