Schnell mal ins Büro oder flott rauf auf den Hügel? Das E-Strada liegt mit 17,5 Kilogramm relativ deutlich unter der 20 Kilo-Marke und funktioniert entsprechend mit und ohne Unterstützung – wenn auch Letzteres mit etwas mehr Krafteinsatz. Sportlich die Geometrie: wendig, aber mit sehr sicherem Handling. Knackig geht’s in die Kurven. Eher langgestreckt, aber noch sportlich-komfortabel ist die Sitzposition am fast geraden Lenker. Ebenso bequem, dabei aber auch einzigartig exakt ist auch das Schalten: Pinions Neunganggetriebe macht es zum wartungsfreien Vergnügen. Und auch der Antrieb läuft dank Gates-Riemen lautlos und im Sorgenfrei-Modus.
Durch die G-One-Bereifung von Schwalbe ist das E-Bike auf vielen Untergründen gut beherrschbar, auch wenn es sicher kein Rad für den schlammigen Trampelpfad ist. Damit der Pilot nicht zu viel Schmutz abbekommt, sind stabile, aber leichte Bleche montiert. Kleines bis mittleres Gepäck (20 Kilogramm) passt auf den unauffälligen Racktime-System-Träger, der auch Aufnahmen für Ortliebs QL-System aufweist. Mit 140 Kilogramm Systemgewicht darf hier trotz der sportlich-leichten Anmutung des Rads auch der Fahrer etwas kräftiger sein. Der Alu-Rahmen des Stevens E Strada ist sehr sauber gearbeitet und überzeugt nicht nur in Sachen Steifigkeit in der Praxis, sondern auch optisch. Vor allem der Hinterbau mit eingearbeiteter Öffnung für den Riemenantrieb ist ein sehr fein gestaltetes Detail.
Wegen des fehlenden Drehmomentsensors braucht der Mahle-x35-Plus-Motor mehr als eine ganze Kurbelumdrehung, um anzusprechen. Dann macht er das angenehm zügig, recht leise und mit 40 Nm am Hinterrad kräftig genug. Durch diesen nötigen Anlauf ist das Stevens eher kein Bike fürs Stop-and-Go in der City, mehr für die flotte Fitness- oder Feierabendrunde mit den Rennradfreunden. Beim Beschleunigen hilft er zügig mit, und um den Zeiger auf 25 Stundenkilometer zu halten, muss dann nur wenig Kraft aufgewandt werden.
In Sachen natürliches Pedalier-Gefühl können die Mittelmotoren im Test sicher mehr. An Reichweite darf man mit dem Stevens E Strada ebene 50 Kilometer erwarten. Allerdings ist der Motor über die Mahle-My-Smart-Bike-App sehr individuell einstellbar, außerdem bietet sie viele weitere Funktionen. Eingeschaltet wird der Mahle x35 über einen Knopf am Oberrohr mit je nach Unterstützungsmodus wechselndem Farbring. Die Einstellungen sind optisch leider nicht leicht auseinanderzuhalten.
Freude am Flow: Das Stevens E Strada verführt zum Pendeln mit leichtem Bürogepäck wie zum Wochenendausflug. Wer gern etwas Druck aufs Pedal gibt, bekommt noch eine fast lautlose, unauffällige Hilfe im Hinterrad hinzu. Dank Pinion-Getriebe und Riemen ein Sorglos-E-Bike.