Fast zu elegant für Tour und Wirtschaftswege, trotzdem wie geschaffen dafür ist dieses E-Bike. Maxx bietet als Direktversender mit Partner-Händlern Bikes im Baukastensystem an, unter die Optionen fällt auch die Farbgebung beziehungsweise der Lack-Typ. So staunend wie vor dem Roadmaxx steht man sonst eher vor der Spiegelung in der Motorhaube eines PS-Boliden. Beim Hersteller kann man viele Komponenten separat zu seinem Wunschrad konfigurieren, eben auch zu einem relativ leichten E-Tourer mit Fazua-Ride60-Motor.
Das Maxx Roadmaxx stellt in Motorleistung und Tragfähigkeit (140 Kilo Gesamtgewicht) viel auf die Reifen. Mit 19,5 Kilogramm ist man noch etwa sechs Kilogramm vom SUV-Allrounder entfernt und bekommt doch, außer einer Federgabel, nahezu alles geboten, was dieser hat: Das Drehmoment des Fazua Ride ist mit 60 Newtonmeter nur etwas geringer als das vieler SUVs, und die Reichweite von guten, weitgehend flachen 70 Kilometern ist nicht für die ganz langen Tagestouren gedacht.
Doch die Frage ist für Tourenfahrer auch: Wie viel Unterstützung will ich überhaupt – und brauche ich die immer? Viele Fahrer können hier sagen: Nein. Wer grundsätzlich mit viel Schub vom Motor fahren will oder muss, der ist in der Full-Power-Klasse, vertreten durch die großen, leistungsstarken Motoren mit schier endloser Reichweite, ohnehin besser aufgehoben. Das Anzeigenpanel auf dem Oberrohr dokumentiert Unterstützungsmodus und Ladezustand. Zieht man es ein Stück heraus, wird auch eine Ladebuchse für das Handy oder andere Geräte sichtbar, die Richtung Vorbau zeigt.
Die Mischung aus guter Übersicht und sportlich angehauchter Haltung passt sehr gut zum Maxx Roadmaxx und seinem Einsatzgebiet. Den mit 69 Zentimetern sehr breiten, flachen Lenker fanden wir aber überkandidelt. Doch man muss ihn ja nicht wählen. Bei Maxx kann und sollte man sich in Anbetracht der Möglichkeiten beraten lassen, bevor man seinen Touren-Traum in Bestellung gibt. Gut gefallen hat uns die dem Tourer angemessene Lichtanlage von Busch & Müller und die Integration der Züge und Leitungen ab dem massiven Steuerrohr. Gleiches gilt für die Marathon-Supreme-Reifen. Mit 42 Millimeter schön, aber recht schmal geraten sind die Schutzbleche. Sinnvoll für das Maxx Roadmaxx ist auch die Bestückung der Shimano XT-Bremse mit großer 180-Millimeter-Scheibe am Vorderrad.
Kritik im Detail: Die ergonomischen 711er-SQ-Lab-Griffe wurden bei warmen Wetter leider schnell klebrig.
Einer echter Tourer unter den Leichten. Wer selbst nicht allzu schwer ist und gern mit mittlerem Gepäck auf Tour geht – vielleicht nicht über alle Berge, aber über einige Hügel –, kann gut auf das Maxx Roadmaxx setzen. Beim Griff in den Baukasten ist viel Schönes möglich. Unbedingt ergonomisch beraten lassen!