Der erste Blick bleibt am wirklich schönen Stahlkreuzrahmen hängen, der erste Gedanke lautet: “Den Namen kenn ich doch!” Richtig, Cooper ist der mit dem Mini. Allerdings gehört die Marke heute zum deutschen Hersteller Technikbike. Unter dem Kultnamen Cooper geht’s nicht um das Nutzenmaximum, sondern um ein lifestyliges Produkt für Menschen, die Stil und Stahl in British Racing Green lieben. Und so ist das leichte UTY trotzdem für den Alltag tauglich, wenn man kleine Einschränkungen hinnimmt.
Ziemlich sportlich ist die Sitzposition am nicht höhenregulierbaren Sportlenker, weshalb wir das Rad nicht für Menschen über 1,80 Meter empfehlen. Angenehm ist der Vortrieb mit 60 Newtonmeter, die der sehr harmonisch mit dem Fahrer und der 8-fach-Schaltnabe arbeitende, wenn auch etwas in die Jahre gekommene Shimano E6100 liefert. Angesteuert wird er über ein minimalistisches Lenkerdisplay. Lediglich die 25er-Marke lässt uns der Motor recht abrupt spüren. Apropos Berg: In Sachen Bremsen sind einfache, aber gut funktionierende Komponenten am Rad, die trotz kleiner 16-Millimeter-Scheibe überzeugende Dosierbarkeit und Leistung bringen.
Insgesamt fühlt man sich als eher sportlich orientierter E-Biker wohl auf dem knackig kurzen Rad mit dem Radstand eines Rennrads. Das Uty läuft passabel geradeaus, enge Kurven werden aufgrund der kurzen Geometrie mit Nachdruck genommen. Die fetten Innova-Reifen aus dem BMX-Segment liefern den Grundkomfort, der von der eher gefühlten Stahl-Elastizität unterstützt wird. Einen Gepäckträger (10 Kilo Belastbarkeit) bietet Cooper nur für vorn an, damit gibt, neben dem urbanen Streunen und dem Weg zur Eisdiele, der sportliche Tagesausflug den Einsatzbereich an.
Klein, relativ leicht und ein Leckerli für Stahlfreunde: Das Cooper Uty ist in Grenzen praktisch und sicher kein Gerät für jeden Einsatz. Aber es begeistert Stahl- und British-Fans für aktuell wenig Geld (derzeit 1499 Euro) und ist einfach etwas Besonderes für die Kurzstrecke und zum City-Pendeln. - Georg Bleicher, Testredakteur