Tim Folchert
· 11.04.2022
Der UCI Mountainbike Worldcup feierte seinen Cross-Country-Saisonauftakt in Petrópolis, Brasilien. Das südamerikanische Land rückte damit sechs Jahre nach den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro erneut in den Fokus.
Zum ersten Mal seit 17 Jahren gastierte im April 2022 der MTB-Worldcup im brasilianischen Petrópolis, und das feierten die XC-Fans. Rund 35.000 Tickets gingen über den Ladentisch. Entsprechend feurig war die Stimmung am Rennwochenende. Und die 4,5 Kilometer lange Strecke durch den brasilianischen Urwald hatte es in sich. Jumps, Drops und steile Anstiege verlangten den Fahrerinnen und Fahrern einiges ab.
Beim Shorttrack ging es gleich heiß her. Local Hero Henrique Avancini führte das Rennen größtenteils an. Doch er konnte die Verfolgergruppe nicht abschütteln. Am Ende entschied sein Teamkollege Alan Hatherly aus Südafrika das Rennen für sich, indem er auf den letzten Metern an Thomas Litscher vorbeisprintete. Das Finish war mehr als knapp. Lediglich fünf Sekunden trennten die schnellsten sieben Fahrer.
Bei den Damen ging es ähnlich spannend zu. Pauline Ferrand-Prévot, die sich früh aus der letzten Saison verabschiedete, um sich neu aufzustellen, gewann den Short-Track-Auftakt in Brasilien. Am letzten Anstieg zog die Französin an Evie Richards vorbei und sicherte sich den Sieg. Nur eine Sekunde nach Ferrand-Prévot kam die junge Laura Stigger ins Ziel. Knapp dahinter wurde Evie Richards Dritte. Ein gelungener Auftakt, der erahnen lässt, dass die bevorstehende Saison richtig spannend wird.
Der Schweizer Ausnahmefahrer egalisiert den Rekord der meisten Worldcup-Siege von Julien Absalon. In Petrópolis stand Nino Schurter zum 33. Mal ganz oben auf dem Treppchen des Worldcup-Rennzirkus. In einem dramatischen Schlusssprint behauptete er sich gegen den Franzosen Maxime Marotte. Vlad Dascalu kann sich über seinen starken dritten Platz freuen, bedenkt man, dass er aus der dritten Reihe eine regelrechte Aufholjagd starten musste, um an die Führungsgruppe heranzufahren.
Die zwei Favoritinnen Jolanda Neff und Evie Richards konnten aufgrund eines Infekts das Hauptrennen am Sonntag nicht bestreiten. So waren die Karten neu gemischt und die Australierin Rebecca McConnell witterte ihre Chance. Nach bereits drei zweiten Plätzen war ihre Zeit gekommen, das Worldcup-Treppchen nach ganz oben zu steigen. Doch zunächst sah es nicht nach einem Sieg für McConnell aus.
Die Top-Fahrerin Loana Lecomte führte das Feld von Runde eins an. Doch es war heiß und das Rennen dauerte fast 90 Minuten. Unter diesen Umständen fühlte sich McConnell wohl und startete gemeinsam mit der Niederländerin Anne Terpstra eine Aufholjagd. Mit Erfolg. Am Ende entschied die Australierin das Rennen für sich. Anne Tepstra landete auf Platz zwei und die Worldcup-Siegerin 2021 Loana Lecomte auf Platz drei. Platz vier belegte die Österreicherin Laura Stigger.