Red Bull Hardline Wales 2025„Einfach nur krank!“

Dimitri Lehner

 · 25.07.2025

Edgar Briole in der Dirty Ferns Passage bei der Red Bull Hardline 2024: So viel Style! Doch dieses Jahr ist der Freerider nicht dabei.
Foto: Samantha Saskia Dugon / Red Bull
2025 kehrt Red Bull Hardline nach Machynlleth in Wales (UK) zurück. Hier findet das härteste Downhill-Rennen der Welt statt. Selbst die Superstars der Szene geraten dabei an ihr Limit, fürchten, bangen und jubeln, wenn sie unverletzt ins Ziel kommen. Das Finale: 26/27. Juli. Am Wochenende (26/27. Juli) findet die Red Bull Hardline Wales zum 10. Mal statt. Das härteste Downhill-Rennen ist über die Jahre immer härter geworden. Verantwortlich dafür: Trailshaper und Hardline-Gründer Dan Atherton. In einem spannenden Podcast spricht er zusammen mit Bruder Gee über die Entwicklung und Hintergründe (siehe Videolink unten). Was als verrückte Idee begann, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Tatsächlich ist die Hardline in Wales das Downhill-Race mit den meisten Zuschauern weltweit und stellt jeden Worldcup und jede WM in den Schatten.

Das Rivergap

Die schlechte Nachricht: das berühmt-berüchtigte River-Gap, das im Vorjahr für Schlagzeilen sorgte, wurde abgebaut. „Ich finde, es hätte bleiben sollen und Teil des Rennens werden“, sagt Gee Atherton, Hardline-Sieger von 2018 und Teilnehmer beim Rennen am Wochenende. Doch Titelsponsor Red Bull hatte im Vorjahr zu viel negative Reaktionen auf das Rivergap bekommen. Der Grund: Ein Videoclip. Der Clip zeigte Hardline-Fahrer beim Training als sie das River-Gap ausprobierten. „Das ist ein ganz normaler Vorgang”, erklärt Gee Atherton, „mit dem Unterschied, dass diese Test-Sessions bisher nie gezeigt wurden. Doch natürlich passieren da haarsträubende Dinge und krasse Stürze bis die Stunts so aussehen, dass sie sich relativ sicher springen lassen.“ Bei den Testsprüngen war Jim Monroe in der Luft, mitten über dem Rivergap abgesprungen und ohne Bike durch die Luft gesegelt. Jim Monroe blieb unverletzt, doch der dadurch ausgelöste „Viel zu krass!“-Shitstorm war so heftig, dass die Organisatoren sich entschlossen, das Rivergap ganz abzubauen.

Der Kurs

Das Rivergap ist also raus! Das bedeutet, dass der diesjährige Kurs im Grunde dem Track vom letzten Jahr entspricht mit ein paar kleinen Änderungen. Zum Beispiel wurde neben den größten Sprüngen des Tracks eine B-Line eingerichtet, auf der man die Sprünge umfahren kann. Damit will man bei Wind die Fahrer im Finale umlenken können, um das Race dennoch auszutragen. Eine Umfahrungs-Option, ein sogenannter Chickenway, ist diese B-Line nicht. Denn für die Hardline gilt die Regel: Alle Hindernisse müssen gefahren oder gesprungen werden. Bei der Hardline Tasmania im Frühjahr entstand Tumult, weil Fahrer von der Hauptlinie abgewichen waren. Um dem entgegen zu wirken, wurde der Track in Wales an den kritischen Stellen mit Flatterband begrenzt.

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Der Hardline-Track.Foto: Red BullDer Hardline-Track.

Markierungen von oben: 1 Start oder wie Hardline-Rider Adam Brayton es formuliert: „der gruseligste Startturm in der Welt“ 2 der Horror-Drop in eine recht flache Landung. Beim Debüt des Rock-Drops war Brage Vestavik gestürzt, Jess Blewitt hatte sich das Fußgelenk beim Aufprall gebrochen. 3 Der Shoot: steile Felsenabfahrt mit Mehrfach-Drops. 4 Step-Down 5. Off the Wall mit Absturzgefahr 6 Dirty Ferns: ruppig durchs Grünzeug 7 die 90 Fuß Double-Jumps mit B-Line 8 die technisch schwierigste Abfahrt und Anfahrt auf das Roadgap (55 Fuß = 17 Meter runter, 55 Fuß raus), dann fies durch den Wald und 9 zu den massiven Abschluss-Jumps, um 10 das Ziel zu erreichen.

Hot to watch!

Die Hardline vereint Racer, Freeracer, Rampage-Fahrer, Festseries-Fahrer, Cerro-Abajo-Racer und natürlich Worldcupracer. Jedes Jahr gibt es neue Gesichter. Spektakulär: die Teilnahme von todesmutigen Frauen. Im Frühjahr bei der Red Bull Hardline Tasmania gab es erstmals eine offizielle Frauenwertung. In Wales nahmen bisher die Frauen nur am Training teil, eine offizielle Wertung gab es nicht. Wie das dieses Jahr gehandhabt wird, steht noch nicht fest. Überraschung: Hardline-Queen Gracey Hemstreet ist nicht dabei und auch Tahnee Seagrave scheint das Verletzungsrisiko zu hoch. Vermutlich will auch Hardline-Favorit Jackson Goldstone seinen Siegeszug im Worldcup nicht vermasseln und geht auf Nummer Sicher: keine Hardline Wales für den Goldjungen. Wir wissen, dass sein Teammanager Steve Peat schon in Tasmanien dagegen war, dass Jacko an dem Rennen teil nimmt.

Eyecatcher: Diesen Typen musst du zusehen!

  • Dreifach-Sieger Bernard Kerr. BK ist heiß wie nie. Nach seiner “Schlappe”, nur Platz 4, in Tasmania will BK beweisen, dass er unangefochten König der Hardline ist.
  • Asa Vermette. Der US-Youngster nimmt zum ersten Mal an dem Rennen in Wales teil. In Tasmanien zeigte er mit einem 2. Platz hinter Jackson Goldstone, dass er das Zeug hat für einen Sieg. Beim Training in Wales hakte er die Stunts ab als wäre alles eine große Gaudi.
  • Ronan Dunne. Der Ire hatte in letzter Zeit Pech im Worldcup, doch gewann im Vorjahr souverän die Hardline in Wales. Seinen Titel will der Hotshot um alles in der Welt verteidigen.
  • Matt Jones. Der Youtube-Promi punktet mit seinem Unterhaltungswert. Seine Hardline-Clips sind sehr witzig und voller britischer Selbstironie. Sein Ziel: lebend ins Ziel kommen. Schon deswegen muss man mit Matt mitfiebern.

Der Starterliste der Red Bull Hardline Wales 2025

  1. Louise Ferguson
  2. Vaea Verbeeck
  3. Cami Nogueira
  4. Hannah Bergemann
  5. Asa Vermette
  6. Bernard Kerr
  7. Rónán Dunne
  8. Gee Atherton
  9. Kade Edwards
  10. Laurie Greenland
  11. Matteo Iniguez
  12. Matt Jones
  13. Sebastian Holguin
  14. Charlie Hatton
  15. Jerónimo Páez
  16. Brendan Fairclough
  17. George Brannigan
  18. Theo Erlangsen
  19. Tuhoto-Ariki Pene
  20. Kaos Seagrave
  21. Brook MacDonald
  22. Dan Booker
  23. Joe Smith
  24. Felipe Agurto
  25. Josh Bryceland
  26. Jim Monro
  27. Adam Brayton
  28. Jono Jones
  29. Roger Vieira
  30. Thibault Laly

Die glorreichen Sieben: Sieger

  • Ronan Dunne (2024)
  • Jackson Goldstone (2022)
  • Bernard Kerr (2021)
  • Bernard Kerr (2019)
  • Gee Atherton (2018)
  • Craig Evans (2017)
  • Bernard Kerr (2016)
  • Ruaridh Cunningham (2015)
  • Danny Hart (2014)

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