Dimitri Lehner
· 07.02.2025
In Unterhose oder BH steil nach oben, über glitschige Felsen steil nach unten, Fuchsjagd mit dem Bike, Balance-Akt über Wasser, Ausdauer-Martyrium in epischer Landschaft, Vollgas durch die City, Vollgas über Schnee, Tricks im Schnee, Tricks in der City– wie crazy ist das denn?
Wir präsentieren euch hier die verrücktesten MTB-Events. Verrückt kann dabei “schräg & bunt” bedeuten, aber natürlich auch crazy im Sinn von krass, ja superkrass wie die Red Bull Rampage. Das Ranking fiel uns schwer – was meint Ihr – liegen wir richtig?
Okay, hier brauchen wir nichts erklären, hier müssen wir nicht nicht sinnieren! Für uns steht felsenfest, dass die Red Bull Rampage die Nummer 1 ist unter den Crazy Events – der Wettkampf ist komplett crazy!
Wer gesehen hat, wie der Spanier Bienvenido Alba übers große Canyon-Gap geflippt ist (2023), wird uns zustimmen. Oder wie Tyler McCaul einen Monster-Huck wagte (2024) und schier endlos nach unten fiel. Oder, oder, oder... – der Freeride-Wettkampf ist eine Sammlung der Superlative.
Sieg oder Sark – die Athleten wagen alles und riskieren alles. Gee Atherton zum Beispiel. Der furchtlose Brite droppt 2023 im Training 20 Meter (!) in die Tiefe, stürzte schwer und musste mit zahlreichen Knochenbrüchen in die Intensivstation geflogen werden. Clemens Kaudela überschoss im selben Jahr die Landung seines Drops, fiel 18 Meter tief und kam mit gerissenen Bändern in der Schulter davon.
Wer bei der Rampage startet, muss nicht nur einer der weltbesten Freerider sein – das reicht nicht: Er muss auch gewillt sein, alles auf eine Karte zu setzen, möchte er sich im oberen Teil der Rangliste wiederfinden. Das führt zu einem inszenierten Wahnwitz ohne Gleichen. Seit letztem Jahr starten jetzt auch Frauen in ihrer eigenen Wertung.
Ob Dan Atherton ahnte, was er mit seiner Idee starten würde? Der Worldcup-Racer und versierter Trailbauer hirnte mit seinen Geschwistern Gee und Rachel, wie das ultimative Downhill-Rennen aussehen müsste. Die Spinnerei wurde Realität. Dan baute einen Abfahrtstrack, der an Härte, Steilheit und Schwierigkeit jeden Worldcup-Downhill in den Schatten stellte – und 2014 fand die erste Red Bull Hardline statt.
Danny Hart gewann das Hardline-Debüt und die Bike-Szene bejubelte den neuen Extrem-Wettkampf. Mit den Jahren wurde das Event verrückter, die Stunts krasser. Quali-Läufe sind hier überflüssig, weil sich so viele “Freiwillige” gar nicht melden. Einzige deutsche Teilnehmer bisher: Johannes Fischbach und Erik Irmsch.
2024 machte Red Bull eine Mini-Serie draus, mit dem Originalrennen in Wales und einem in Tasmanien. Beide konnte der junge Ire Ronan Dunne gewinnen. Kultmoderator Rob Warner kommentiert das Race und steigert die ohnehin schon hohe Dramatik. Die Fans spekulieren, ob im Race 2025 in Wales diesmal das Supergap mit einbezogen wird. Im Vorjahr hatten die Organisatoren einen Rückzieher gemacht, weil das Risiko des Supersprungs zu hoch erschien. Nur Bernard Kerr, Matt Jones und Jim Monro wagten die Mutprobe im Training.
“Wir wollen auch!”, dachte sich Red Bull China und lockte Profi-Biker aus der Freeride- und Downhill-Szene mit üppigen Gagen in die Tianmen Mountains, um sie die furchtbar steilen 999 Stufen der “Himmelstreppe” (50°) hinunter zu scheuchen – mit eingebauten Schanzen.
“Gemeingefährlich” urteilten einige Teilnehmer. Nach seiner ersten Abfahrt keuchte Freeride-Profi KC Deane in sein GoPro-Mikro: “OMG – ich hab’ mich zu Tode erschrocken!” und Profi-Racer Johannes Fischbach sagt: “Wenn ich an das Red Bull Sky Gate zurück denke, kriege ich sofort feuchte Hände und Pulsrasen. Das Event schaffte es in die Top-3 der Ängste meines Lebens!”
2015 fand das Sky Gate zum ersten Mal statt mit einem spektakulären Sturz als dem 97-Kilo-Hünen Kelly McGarry die Bremsen versagten und er mit vollem Speed auf die Treppenstufen prallte. 2016 machte Regen die Stufen noch tückischer, dass die Organisatoren die Abfahrt auf einen Bruchteil verkürzen mussten.
Alle Teilnehmer waren sich einig: “Totally crazy!” Damit wurde das MTB-Event-Konzept begraben und Red Bull China köderte Wingsuit-Basejumper mit dem pittoreskem Super-Spot.
Die Idee zum Urban Downhilling entstand Anfang der 2000er-Jahre in Europa. Das bekannteste Rennen war der Red Bull Lissabon Downtown, den einige Male Steve Peat gewinnen konnte. Später wurden in Südamerika Urban-Downhill-Rennen organisiert, die alle bisherigen Rennen übertrumpften.
Beim Red Bull Cerro Abajo Valpariso schauen Zehntausende zu, die Stadt in Chile versinkt in einem Volksfesttaumel, während die Racer über einen hoch gefährlichen Kurs brausen: Er führt über steile Treppen, Hausmauern, Balkone, Dächer. Schon ein kleiner Fahrfehler bedeutete oft Notaufnahme.
Aus dem Rennen entstand eine hochkarätige Serie, die jetzt aus Südamerika wieder nach Europa zurückkommt. Letzten Oktober fand das Red Bull Genua Cerro Abajo statt. Auch dieses Jahr gibt es wieder das große Finale in Genua. Einziger deutscher Racer : Johannes “Fischi” Fischbach. Der City-DH-Experte will dieses Jahr um den Sieg mitfahren, sagte der sympathische Oberpfälzer mit dem schicken Kurzhaarschnitt.
“Das gruseligste MTB-Event der Welt” – unter diesem Schlagwort kursiert die “Tour de Gnar” von Yoann Barelli im Internet mit einer Flut von haarsträubenden Clips. “Gnar” kann man frei mit “krass” übersetzen. Der Mitmach-Wettkampf ist ein Zusammentreffen von stuntbegeisterten Freeridern, die sich haarsträubende Steilabfahrten wagen und Northshore-Stunts.
Yoann Barelli (39) ist ein schillernder Charakter im Gravitysport, immer zu Scherzen aufgelegt, immer auf der Jagd nach Thrill und Adrenalin. Daher verwundert es wenig, dass der ehemalige Worldcupper, frz. DH-Champion und EWS-Racer die “Tour de Gnar” erfand. Die Youtube-Clips der “TdG” sorgten für Aufsehen in der Szene, und schnell hatte das Event den Ruf weg, der verrückteste Bike-Wettkampf zu sein.
Tatsächlich birgt die “TdG” hohes Risiko, denn es nehmen viele Hobby-Biker teil, die in einer Woge aus Adrenalin und “Kodak-Courage” (Mut-Boost, weil fotografiert und gefilmt wird) weit über ihr Limit gehen. Letztes Jahr erwischte es “TdG”-Gründer Yoann Barelli selbst mit einem Horror-Sturz als ihm in voller Fahrt das Vorderrad auf glattem Fels wegschmierte.
“Wir haben die größten!”, verkündet Gastgeber Sam Reynolds. Tatsächlich schmückt sich das Darkfest mit der Superlative, die fettesten Jumps der Welt zu besitzen. 110 Fuß (33,5 m) misst der weiteste Double in Stellenbosch bei Kapstadt in Südafrika.
Was ursprünglich als eine Einladungs-Jumpsession von Sam Reynolds und Matt McDuff unter dem Namen “Pure Darkness” 2013 begonnen hat, mauserte sich über die Jahre zu einer professionell organisierten Sportveranstaltung. Jedes Jahr versuchen die Trailbuilder, neue Super-Jumps einzubauen. Unter den Ridern sind sich alle einig: Das sind die größten, aber auch sichersten Sprünge der Welt!
Noch immer ist das Darkfest Bestandteil der FEST-Serie, übertrumpft die anderen Events jedoch durch eine raffinierte Selbstvermarktung. Besonderheit der FEST-Events: Im Gegensatz zu anderen Wettkämpfen gibt es weder einen festen Zeitplan noch eine externe Jury-Wertung. Die teilnehmenden Profis bewerten sich selbst und vergeben Awards. Besonders begehrt: der Award “King und Queen of Darkness” für den besten Rider/ die beste Riderin des Events. 2024 wurden das: der Österreicher Elias Ruso und die Kanadierin Vaea Verbeek.
Dieses Rennen tut weh! Dafür belohnt es mit Erlebnissen, die man sein Leben lang nicht mehr vergisst: die Mongolia Bike Challenge. Hier geht’s quer durch die Mongolei wie der Name vermuten lässt, über 700 Kilometer, über 6000 Höhenmeter in sechs Etappen (10 Tage).
Seit Dschingis Khan mit seinen Kämpferhorden hier durchgaloppierte, hat sich das asiatische Steppenland kaum verändert. Sturm, Schnee, Schmerzen – wer sich für dieses Rennen entscheidet, muss leiden können. Wir wählten die Mongolia Bike Challenge stellvertretend für alle verrückten Ausdauer-Extremrennen.
Wir hätten auch das Desert Dash in Namibia nehmen können. Hier geht’s in 24 Stunden 397 Kilometer durch die Namib-Wüste als Solo-Rider oder im Team. Oder auch das crazy Winter-Race Strathpuffer 24 durch die schottischen Highlands. Hier kämpfen sich die Teilnehmer 17 Stunden in völliger Dunkelheit durchs Gelände – crazy!
“Mega” nennt die Szene das Original liebevoll. Manche sehen in dem 20-Kilometer-Abfahrtsrennen “Megavalanche” in Alpe d’Huez das Ur-Enduro-Race. Warum? Weil die Abfahrt alles bietet: Fels, Geröll, Wurzeln. Der Trail ist eng und steil und bietet kaum Gelegenheiten zum Überholen mit tückischen Gegenanstiegen.
Legendär: der Massenstart auf 3330 Metern Höhe über schneebedeckte Skipisten. Hier erreichen die bis zu 2000 Teilnehmer Geschwindigkeiten über 100 km/h. 1995 fand das erste Mega statt. Der Schweizer René Wildhaber konnte das Rennen sechsmal gewinnen und ergatterte so den Beinamen Mister Megavalache.
Das Format hat sich über die Jahre kaum was geändert: Noch immer gehen Profis wie Amateure an den Start. Das Mega genoss lange Zeit Kultstatus und jeder Freerider, der was auf sich hielt, musste wenigstens einmal mitgemacht haben.
Freeride-Slopestyle dahin bringen, wo die Menschen leben – das war die Idee des ersten Urban-Slopestyle. Er wurde von Tarek Rasouli und Cory Moore ersonnen und 2004 in Meersburg am Bodensee als “Ride to the Lake” umgesetzt. Der Sieger in Meersburg: Kyle Strait.
Später entstand daraus der Red Bull District Ride, der in unregelmäßigen Abständen in Nürnberg stattfindet und ein Massenpublikum anzieht wie kein anderer MTB-Wettkampf. Höhepunkt des Urban Slopestyling: die Qashqai-Serie (2006–2008).
Das Konzept wurde in viele Länder exportiert: Prominentes Beispiel z. B. der Red Bull Roof Ride in Polen. Oder sogar auf andere Sportarten übertragen wie z. B. Red Bull PlayStreets (Freeskiing) in Bad Gastein/Österreich.
Worldcup-Fotograf Sven Martin gilt als Ideengeber für den ersten Whip-Off-Wettkampf. Er fand im Rahmen des Crankworx-Festivals in Whistler statt. Als Austragungsort wählte Sven den Parktrack “Crabapple Hits”, ein Jumptrail der höchsten Schwierigkeitskategorie “Proline”.
Das Event wurde ein solcher Erfolg, dass daraus im Folgejahr die “inoffiziellen” Whip-Off-Weltmeisterschaften wurden und bald viele Festivals einen Whip-Off- oder Scrub-Off-Contest durchführten. Auch hier dienten als Vorbild mal wieder die Motocrosser.
Die Regeln der Wettkämpfe sind einfach: Derjenige gewinnt, der am extremsten whippt oder scrubbt. Eine Jury bewertet die Fahrer. Bei den Männern zählen z. B. Kade Edwards, Kaos Seagrave oder Jackson Goldstone zu den extremsten Whippern, bei den Damen stellen z. B. Casey Brown, Robin Goomes und Vaea Verbeeck ihre Bikes mit besonders viel Steez quer.
Als sehr versierte Scrubber gelten z. B. Bernard Kerr, Finn Iles oder Bas van Steenbergen. Beim Scrub will man so knapp wie nur möglich über die Erde fliegen.
„ICH LIEBE SCRUB-OFFS. MIT DEM BIKE IST DAS GAR NICHT SO LEICHT, DENN DIR FEHLT DAS GEWICHT UND DER MOTOR DES MOTOCROSSERS.“ (Bernard Kerr)
Es müsste Hasenjagd heißen – das wäre treffender! Denn beim Red Bull Fox Hunt startet ein Rudel Hobby-Downhiller im Massenstart und etwas versetzt die “Füchse” – das sind Profi-Downhiller wie z. B. Loic Bruni, Gee Atherton oder Brook McDonald.
Auf einer bis zu zehn Kilometer langen Strecke versuchen die Top-Dogs schneller zu sein als die Meute auf dem Trail. Konkret sieht das dann so aus, dass sich Alphatier Loic Bruni mit “ausgefahrenen Ellbogen” in Kamikaze-Überholmanövern an den “Opfer”-Downhillern vorbeipresst.
Bruni ruft zwar ständig “sorry” , doch das ändert nichts an der Tatsache, dass Biker links und rechts in die Böschung prallen, ins Gebüsch krachen und den Hang hinunterkullern bei der Aufholjagd von Chef-Fuchs Bruni (unbedingt gucken auf YouTube!). Neuerdings gibt es auch eine All-Female-Fuchsjagd mit Rachel Atherton. Alles ziemlich crazy!
Die Regel könnte simpler nicht sein: Wer es rüber schafft ohne ins Wasser zu fallen, gewinnt. Beim größten Bike-Festival in Großbritannien, dem Malverns Classic südlich von Birmingham, balancieren sogar die Besten der Welt um die Wette.
Der legendäre Lake Ride ist der Publikums-Schlager, wenn Promis wie Hans Rey oder Danny MacAskill über die wackelnden Pontons rollen. Haut’s die Superstars in die Schmodderbrühe, kommen alle Schadenfreudige auf ihre Kosten.
Aus der Idee machte Red Bull im Fahrradland Holland gleich einen Großevent: Das Red Bull Steel Ross. Hier balancieren die Teilnehmer über der Gracht mitten in Den Haag – allerdings auf selbstgebastelten Tandems.
Im ehemaligen Salzbergwerk Sondershausen ist es selbst mitten im Winter mollig warm. Mit 25 Grad bullert die Erde in 700 Metern Tiefe. Pfiffige Typen kamen auf die Idee, unter Tage Bike-Rennen auszutragen: Marathons, Downhills, Dual-Races wurden in den Stollen organisiert und inszeniert.
Das passte auch dem österreichischen Brause-Abfüller gut ins Programm; das Red Bull Race Down war geboren. Gravity-Stars wie Cedric Gracia, Steve Peat, Greg Minnaar, Brian Lopes oder der deutsche Guido Tschugg gingen Anfang der 2000er-Jahre in Sondershausen an den Start. Die trockene Luft setzte den Athleten zu wie auch der rutschige Untergrund –Steinstaub wirkte wie Schmierseife.
Wir lieben Wheelies. Und noch mehr: Manuals. Fährt man schnell auf dem Hinterrad werden selbst dröge Asphaltstraßen zur flowigen Surfsession. Daher mussten wir nicht lange überlegen bei der Suche nach Spaß-Events für unser FREERIDE-Festival in Saalbach-Hinterglemm (2010-2012).
Erst wollten wir die längste Fahrt auf dem Hinterrad die steile Bergstraße hinunter als Siegerlauf werten. Doch in der Praxis funktionierte das leider nicht. Schade. Also entschieden wir, dass die schnellste Fahrt auf dem Hinterrad gewinnen sollte.
Dafür stellten wir eine Radarfalle der Polizei auf. Bei dem Wettkampf durften Hobby-Freerider wie auch Profis teilnehmen. Bekanntester Sieger: seine Durchlaucht, der Wheelie-King Bobby Root höchst persönlich.
Es war die Hoch-Zeit des Freeriding, als Tarek Rasouli gemeinsam mit Leogang einen Slopestyle-Wettkampf auf Schnee organisierte: den White Style. Ab 2007 zählte der Event zu den Top-Terminen im Gravity-Kalender.
Der Wettkampf lockte die Superstars unter den Tricksern nach Österreich an den Leoganger Hausberg Schantei, wo um diese Zeit nur Skifahrer unterwegs waren. 2007 fand der White Style zum ersten Mal statt, 2018 zum letzten Mal.
Eine richtig coole Veranstaltung – manchem Teilnehmer “too cool”, denn die Athleten litten unter den Minusgraden und mussten sich immer wieder im Heiz-Zelt aufwärmen. Wir sagen: crazy!
Dieses Rennen ist aus einer Spinnerei entstanden. Jedes Mal wenn wir BIKE-Testfahrer vom Testen am Altissimo zurück nach Torbole am Gardasee fuhren, wählten wir den steilen, winkeligen Trail “Marmitte dei Giganti” von Nago runter. Es entsponn sich ein Wettkampf unter den Testfahrern: Wer schaffte es ohne Fußabsetzen durch den Trail? Schaffte man es, war das der begehrte “Nuller”.
Als dann ein neues Wettkampf-Format fürs BIKE-Festival gesucht wurde, das auch Gravity-Biker ansprach, machten wir aus “unserem” Rennen ein offizielles. Der Witz: Kriterium Nr. 1: Fußkontakt. Kriterium Nr. 2: Speed. Doch 2 schlägt nie 1, sprich: Auch wenn du die schnellste Zeit fährst, aber einmal den Fuß absetzen musstest, verlierst du gegen den Langsamsten, sollte der einen “Nuller” schaffen.
Das gab dem Race eine besondere Note, denn plötzlich konntest du als Hobby-Pilot gegen die Crème de la Crème gewinnen. Und die machte bei dem Race mit. Z. B. Nico Vouilloz, Brian Lopes, Wade Simmons, Darren Bearclaw, Matt Hunter, René Wildhaber & Co. Leider wurde das Format von den Organisatoren aufgeweicht und war dann irgendwann nur noch ein weiteres Race von vielen.
Nur ein Gang am Bike? Die Oldies unter uns rollen da mit den Augen, denn das hatten sie meistens in der Jugend, und deswegen bejubelten sie schließlich die Mountainbikes, die Mitte der 1980er-Jahre von Kalifornien nach Deutschland “schwappten”. Single-Speed-Piloten sind Exoten. Doch Single-Speed-Racer sind Freaks!
Seit 1995 gibt es eine Weltmeisterschaft der 1-Gang-Fahrer, nicht mehr als eine Freak-Veranstaltung. Ab 1995 wurde daraus ein ernstzunehmendes Rennen. 260 Teilnehmer schoben ihre Bikes damals an die Startlinie.
Besonderheit: Der Sieger bekommt die Medaille nach Wahl eingebrannt oder tätowiert – wie schräg ist das denn?! Daher das Credo des Crazy-Events: “Do not win, if you don’t want the tattoo!” Letztes Jahr fand die Singlespeed-WM im Spessart statt.
Er wird nur EBM genannt und jeder weiß Bescheid: der Erzgebirge-Bike-Marathon im Osten Deutschlands, da wo sich das Erzgebirge an der tschechischen Grenze in den Himmel wölbt. Günter Dietze und Sohn Albrecht veranstalten das Event seit 1993, mittlerweile genießt der Marathon Kultstatus in der Szene – auch wegen seiner originellen, teils schrägen Side-Events.
Zum Beispiel: der legendäre Underpant-Ride, der beim Publikum besonders beliebt ist und typisch “ossi” – die Wessis wären für so einen Schlüpfer-Ride vermutlich viel zu verklemmt. Kurzum: Der Underpant-Ride steht für alle crazy Events im Sinne von schräg & bunt.