Dimitri Lehner
· 20.05.2024
Warum sagen wir, der Thule Slopestyle in Innsbruck sei der erste Crankworx-Slopestyle des Jahres? Nun, der Auftakt-Event im Slopestyle in Rotorua, Neuseeland, fand nur zur Hälfte statt, sprich: nur die Frauen starteten. Die Männer? Sie rebellierten, waren unzufrieden mit dem Kurs, der Bezahlung, dem Umgang mit Newcomern und sagten ihre Teilnahme geschlossen ab. Super-Trickser und Rider-Sprecher Nicoli Rogatkin (28) kommentierte: “Das ist schade für die Fans, doch wichtig für die Zukunft des Sports!” Doch jetzt beginnt die Trick-Show für die Männer in Österreich.
Zum achten Mal kehrt die Crankworx World Tour in das Herz der Tiroler Alpen zurück, um Crankworx Innsbruck auszurichten. Vom 12. bis 16. Juni 2024 werden alle Augen auf das Festival gerichtet sein, das eine Vielzahl von Mountainbike-Events veranstaltet und die weltbesten Athleten mit lokalen Talenten, Newcomern und Zuschauern, die die Action vor Ort miterleben können, zusammenbringt.
Kein Unbekannter beim Festival ist Clemens Kaudela. Der 33-Jährige ist ein Ausnahmetalent, auf dem Bike und im Bagger. Kaudela zählt zu den Spitzenathleten im Gravity-Sport, war letztes Jahr als erster Österreicher bei der Red Bull Rampage am Start und shapte gemeinsam mit dem Briten Sam Reynolds die größten Jumps der Welt beim Dark-Fest in Südafrika.
Jetzt wird Kaudela dem Crankworx Innsbruck Parcoursbau-Team unter die Arme greifen. Denn der Slopestyle-Kurs hatte sich in den letzten Jahren kaum verändert. Während also die Aufregung um Crankworx Innsbruck 2024 in weniger als vier Wochen steigt, befindet sich Clemens Kaudela in einer ganz besonderen Situation. Er wird sowohl Teilnehmer als auch Shaper des Festivals sein. Wir haben mit ihm gesprochen.
FREERIDE: Du hast bereits selbst an Crankworx Innsbruck teilgenommen. Wie fühlt es sich an, vor heimischem Publikum zu starten und mit welchen Gedanken gehst du an den Start?
Clemens Kaudela: Vor heimischem Publikum zu starten ist immer etwas ganz Besonderes. Man weiß, dass man Fans an der Strecke hat, die man persönlich kennt, das erzeugt Druck. Sprich: Vor heimischen Publikum will ich immer besonders gut abschneiden. Aber es ist umso schöner, dass so ein großes Event in Österreich stattfindet. Das wird eine brutale Show!
Du wirst bei Crankworx Innsbruck 2024 nicht nur fahren, sondern auch shapen. Wie bist du zum Shapen gekommen und wie zufrieden bist du mit den bisherigen Kursen aus Shaper-Sicht?
Zum Shapen bin ich gekommen, weil ich mir meine Sprünge immer selbst bauen musste. In meinem Wohnort gab es nichts. Wenn du selbst Fahrer bist, spürst du sehr schnell, was gut ist und was noch nicht so gut passt. Aus Hobby wurde Beruf, aus Beruf wurde Leidenschaft, sowohl das Fahren als auch das Shapen.
Du kennst die Strecken in Innsbruck als Rider. Wo siehst du Verbesserungs-Potenzial ?
Das ganze Crankworx-Event hat viele Strecken und unglaublich viele Details und war für mich immer ein herausragendes Event in Österreich. Es hatte einen wirklich coolen Charakter. Den Slopestyle-Kurs bin ich selbst noch nie gefahren. Dieses Jahr werde ich zum ersten Mal das Vergnügen haben, ihn vor dem Event selbst zu fahren. Ich bin schon ein paar andere Kurse gefahren, und die waren natürlich immer sehr, sehr gut und auf hohem Niveau. Wie gesagt, es gibt immer und überall etwas zu verbessern, auch bei meinen eigenen Strecken, die ich schon gebaut habe, wie Nines & Co. Das ist meine Grundeinstellung, und natürlich werden wir versuchen, den Input der Fahrer, den ich bereits fleißig sammle, zu nutzen, um die Details zu perfektionieren.
Was ist das Besondere an den Strecken in Innsbruck?
Das Panorama ist der Hammer. Die lokale Topographie, sprich: das Gelände ist für die Trails von großer Bedeutung. Und das Gelände ist nahezu ideal. Das Whip-Off-Event gefällt mir besonders gut. Denn jeder Teilnehmer will eine Show abziehen und gibt alles, um sein Bike so richtig quer zu stellen. Dazu das Hammer-Panorama – es garantiert irre Fotos.
Crankworx Innsbruck startet in vier Wochen, warum sollte man sich den einzigen europäischen Touchdown der Crankworx World Tour auf keinen Fall entgehen lassen?
Es ist eine Pflichtveranstaltung, es ist die größte Bühne in Österreich für ein Event dieses Kalibers und in dieser epischen Location. Grund genug, warum Crankworx Innsbruck ein Muss für jeden Biker ist. Man kann seine Idole treffen und vielleicht ein Autogramm ergattern, und coole Action ist auf jeden Fall garantiert.
Was wünscht du dir für das diesjährige Crankworx Innsbruck?
Ich wünsche mir gutes Wetter und hoffentlich nicht zu viel Wind, denn alles andere wird sich ergeben. Wenn das Wetter gut ist, dann ist die Atmosphäre gut, das Fahren ist gut, das Publikum mag es, und das ist es, was ich will.
Crankworx ist das ultimative Erlebnis für Mountainbiker. Crankworx wurde 2004 in Whistler, B.C., Kanada, ins Leben gerufen und hat sich zu einer internationalen Festivalreihe mit mehreren Stationen entwickelt. Die Crankworx World Tour bringt die besten Mountainbike-Athleten zusammen, um sich in einer Vielzahl von Disziplinen in Wettkämpfen auf Elite-Niveau zu messen.
Auf den Crankworx World Tour Festivals finden auch Rennen für Amateure, CWNEXT-Kategorien für Nachwuchsathleten, Kidsworx-Wettbewerbe für junge Fahrer, Mitmach-Events und Feiern der Mountainbike-Kultur statt, und das alles bei gleichzeitiger Präsentation von beeindruckenden Reisezielen.
Festivalpässe für Crankworx Innsbruck sind aktuell zum vergünstigten Frühbucherpreis erhältlich - aber nur noch bis zum 2. Juni!