Ludwig Döhl
· 18.01.2018
EWS-Rennen sind oft ausgebucht, was es Race-Novizen erschwert, einen Startplatz zu ergattern. Neue Rennserien auf jedem Kontinent sollen die Qualifikation für die Enduro World Series erleichtern.
Seit 2014 hat sich die Enduro World Series als Rennserie für die schnellsten Enduro-Biker der Welt etabliert. Durch diesen Ruf erhalten die Rennen der Serie einen so großen Zulauf, dass man sich mittlerweile nicht mehr einfach anmelden kann. Wer sich als Hobbyfahrer mit den Profis messen will, musste sich bislang im Vorfeld der Veranstaltungen bei sogenannten EWS-Qualifier-Rennen beweisen. Jetzt schafft Chris Ball, Gründer der EWS, mit fünf weiteren Rennserien auf jedem Kontinent der Welt nicht nur eine zusätzliche Möglichkeit, sich für die EWS zu qualifizieren, sondern gibt auch Fahrern mit kleinem Budget eine Plattform, sich für Sponsoren zu präsentieren. Der schnellste Fahrer der European Continental Enduro Series wird am Ende des Jahres als Europäischer Meister gekrönt. Die neue Rennserie steht in keinerlei Verbindung zur ehemaligen European Enduro Series, welche 2015 von Trailsolutions ausgetragen wurde.
Um sich für die EWS zu qualifizieren, muss man Punkte im EMBA-Ranking (Enduro Mountainbike Assosiation) einfahren. Wer in der EMBA-Rangliste unter den ersten 200 Fahrern gelistet ist, hat automatisch das Recht, bei jedem Enduro World Series Rennen zu starten. Möglich ist das über verschiedene Qualifier Events, wie zum Beispiel das Enduro-Rennen in Treuchtlingen oder eben über die neue European Continental Enduro Series. Leider sind alle fünf Rennen der neuen europäischen Rennserie mit einer weiten Anreise für deutsche Fahrer verbunden. Achtung: Um in der Rangliste geführt zu werden, ist eine EMBA-Lizenz nötig! Die EMBA-Lizenz (hier erhältlich) kostet 35 Euro und ist ab Ende Februar erhältlich. Wieviele Punkte man sich bei einem der neuen European Continental Enduro Series Rennen holen kann, wird erst im Februar bekannt gegeben. Wer ein Qualifier Event gewinnt, ist ebenfalls für die EWS qualifiziert, egal welchen Rang er im EMBA-Ranking einnimmt.
„Die Lücke zwischen nationalen Rennserien und der EWS ist riesig. Nicht nur das Leistungsniveau ist in der EWS extrem hoch, sondern auch die Kosten, wenn man an mehreren Rennen teilnehmen will. Ich finde es super, eine Zwischenebene auf europäischem Niveau zu schaffen. Allerdings ist der bereits veröffentlichte Kalender der neuen Europa-Serie nicht gerade günstig für deutsche Fahrer. Alle Rennen sind extrem weit weg. Der Aufwand in dieser Serie zu starten, ist fast annährend so hoch wie in der EWS zu starten. Für mich ist es deshalb nicht attraktiv, um den europäischen Titel zu kämpfen. Ich werde mich 2018 weiter in der EWS versuchen. Das bleibt die Königsklasse.“