WorldcupDrei deutsche Damen in Top 7

Stefan Loibl

 · 20.05.2017

Worldcup: Drei deutsche Damen in Top 7Foto: Thomas Weschta,EGO-Promotion
Worldcup: Drei deutsche Damen in Top 7

Erfreuliche Nachrichten aus deutscher Sicht beim MTB-Worldcup in Nove Mesto: Sabine Spitz überraschte beim Sieg von Annika Langvad als Zweite, Morath und Grobert komplettieren überzeugendes Ergebnis.

Das erste Kräftemessen der Cross-Country-Stars beim Worldcup im tschechischen Nove Mesto verlief aus deutscher Sicht sehr positiv. Sabine Spitz (Wiawis) zeigte eine starke Leistung auf dem technischen Kurs und sicherte sich hinter der dänischen Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized) den zweiten Platz. Damit fuhr die 45-Jährige das Ergebnis ein, dass ihr im vergangenen Jahr bei der WM am selben Ort verwehrt blieb, als sie durch einen Platten ausgebremst worden war. Langvad (33) verschärfte früh im Rennen das Tempo und konnte sich alleine absetzen. Von diesem Zeitpunkt an fuhr sie ihr eigenes Rennen und am Ende einen ungefährdeten Sieg ein. Im Ziel lagen 56 Sekunden zwischen Spitz und Langvad. Deutschlands erfolgreichste Mountainbikerin dagegen hatte sich nach einem mittelmäßigen Start peu à peu nach durchs Damenfeld gearbeitet. Hinter Langvad und Spitz wurde es dagegen in der letzten Runde noch einmal spannend: Yana Belomoina (UKR) schloss Mitt der Runde auf die Schweizerin Linda Indergand (Focus) auf und schien vorbeizuziehen. Doch damit hatte sich die zierliche Ukrainerin übernommen. Indergand sicherte sich am Ende deutlich Rang drei. Belomoina wurde schließlich auf der Zielgeraden noch von Maja Wloszczowska (Kross) abgesprintet und musste sich mit Platz fünf begnügen.

  Kommt zur Zeit wegen ihres Zahnmedizin-Studiums nur begrenzt zum Trainieren: Weltmeisterin Annika Langvad. Trotzdem ist die Dänin in Nove Mesto der Damenkonkurrenz davongefahren.Foto: Red Bull Content Pool
Kommt zur Zeit wegen ihres Zahnmedizin-Studiums nur begrenzt zum Trainieren: Weltmeisterin Annika Langvad. Trotzdem ist die Dänin in Nove Mesto der Damenkonkurrenz davongefahren.

Das Rennen von Sabine Spitz

Eine Welle in der Startphase in ihre Richtung bremste Spitz aus, so dass sie erst einmal stark abbremsen musste und sich die 45-Jährige recht weit hinten einreihen musste. Mit ihrer ganzen Routine nahm Spitz die Situation auf und demonstrierte ihre derzeitige Stärke, indem sie sich kontinuierlich nach vorne schob . „Ich dachte: ruhig bleiben, nichts übers Knie brechen“, so Spitz. Nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde und und der ersten von fünf kompletten 4,1-Kilometer-Schleifen hatte Spitz bereits Platz vier erreicht. Sie ging dann an Linda Indergand vorbei und fuhr an die zweitplatzierte Catharine Pendrel heran bzw. überholte diese. Die kanadische Worldcup-Gesamtsiegerin aus dem Vorjahr erlitt kurz danach einen Kettenriss und fiel weit zurück. So hatte Spitz die zweite Stelle hinter der souverän fahrenden Annika Langvad fast schon sicher. Die gleiche Position, die sie 2016 bei der WM in Nove Mesto bis in die letzte Runde hinein gehalten hatte – und dann per Defekt auf Platz neun zurückgefallen war. Das sollte diesmal nicht passieren. Die Erinnerungen sind schon noch da: „Ich habe in der vorletzten Runde schon mal daran gedacht“, sagte Spitz im Ziel. „Man muss wirklich aufpassen, da gibt es einige Stellen auf dem Kurs, wo man sich schnell einen Defekt einhandelt.“ Ansonsten aber war es nur ein Lachen. Meist hatte die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin ein Lächeln auf dem Gesicht. „Ich habe es einfach genossen, es hat so Spaß gemacht vor allem auch mit meinem Fully-Prototyp von Wiawis, das war richtig cool. Okay, ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber vor dem ersten Weltcup kannst du das natürlich nicht einschätzen. Jetzt gehe ich in Albstadt mit Startnummer zwei ins Rennen, das ist doch super.“ Seit ihrem Worldcup-Sieg in Andorra 2013 war das die beste Platzierung von Sabine Spitz.

  Sabine Spitz erwischte in Nove Mesto einen perfekten Worldcup-Start in die Saison 2017.Foto: Andreas Dobslaff,EGO-Promotion
Sabine Spitz erwischte in Nove Mesto einen perfekten Worldcup-Start in die Saison 2017.
  Das Podium der Damen beim ersten Worldcup-Rennen in Nove Mesto.Foto: Armin M. Küstenbrück,EGO-Promotion
Das Podium der Damen beim ersten Worldcup-Rennen in Nove Mesto.

Starke Leistung von Morath und Grobert

Dahinter bog ein deutsches Duo in die Zielgeraden im Biathlonstadion von Nove Mesto ein. Adelheid Morath (Bikesportworld) sicherte sich mit ihrem Specialized-Fully Platz sechs. Helen Grobert (Cannondale), die ebenfalls Fully fuhr, erreichte mit 2:15 Minuten Rückstand auf die Siegerin das Ziel und wurde Siebte, womit sie glücklich war. Mit diesem Traumergebnis aus deutscher Sicht sind wir auf den Worldcup nächste Woche in Albstadt gespannt. Dort war Grobert 2015 bereits Sechste und Sabine Spitz darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen „Heimsieg“ machen.

Ergebnisse Elite Damen

1. Annika Langvad, DEN, 1:28.45
2. Sabine Spitz, GER, + 0.56
3. Linda Indergand, SUI, + 1.18
4. Maja Wloszczowska, POL, + 1.22
5. Yana Belomoina, URK, + 1.22
6. Adelheid Morath, GER, + 1.42
7. Helen Grobert, GER, + 2.16
8. Rebecca Henderson, AUS, + 2.28
9. Barbara Benko, HUN, + 2.39
10. Annie Last, GBR, + 2.57

  Die Ergebnisse der Damen vom ersten Worldcup 2017 in Nove Mesto im Überblick.Foto: Screenshot
Die Ergebnisse der Damen vom ersten Worldcup 2017 in Nove Mesto im Überblick.
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