Weltmeisterschaft im eSports CyclingMcCarthy und Osborne gewinnen UCI Cycling eSports WM

Thomas Huber

 · 29.10.2024

Weltmeisterschaft im eSports Cycling: McCarthy und Osborne gewinnen UCI Cycling eSports WMFoto: Screenshot/MyWhoosh YouTube
Mary Kate McCarthy und Jason Osborne sind die Sieger der UCI Cycling eSports Weltmeisterschaften 2024. Im Frauenrennen behauptete McCarthy ihren knappen Vorsprung bis zur Ziellinie, während der Deutsche Jason Osborne bei den Männern mit einer dominanten Leistung beeindruckte.

Nach Gold 2020, Bronze 2021 und Silber 2023 hat Jason Osborne bei der E-Cycling Weltmeisterschaft 2024 erneut eine beeindruckende Vorstellung hingelegt und ist zum zweiten Mal Indoor-Cycling-Weltmeister. Der gebürtige Mainzer überragte bei zwei der drei Weltmeisterschaftsrennen und kam bei diesen jeweils als Solo-Sieger über die Ziellinie.

Jason Osborne erwischt schlechten Start

Die UCI Cycling eSports World Championships 2024 enthielten drei Rennen. Im ersten Rennen namens The Sprint ging es darum, 300 Meter in einer möglichst kurzen Zeit zu absolvieren. Bei diesem dominierten drei US-Amerikaner. Neal Fryett sprintete am schnellsten, dahinter schnappte sich Hayden Pucker die zweitmeisten Punkte, Zach Nehr wurde Dritter. Für die deutschen Fahrer war es dagegen kein optimaler Start. Martin Maertens wurde im ersten Rennen 14., Osborne gar nur 18. von insgesamt 22 Fahrern.

Osborne beendet 2. Rennen als Solist

The Strategy war das nächste Rennen, was für die Indoor-Radfahrer anstand. Die 9 Kilometer lange Strecke enthielt einen Anstieg, an dessen Fuß und Spitze es jeweils Punktevergaben gab. Zudem gab es im Ziel des Rennens sogar im Vergleich zu den vorherigen Wertungen doppelte Punkte.

Nachdem sich bei der ersten Wertung am Fuße des Anstiegs James Barnes (Neuseeland) und Zach Nehr (USA) leicht absetzen und die meisten Punkte einheimsen konnten, wendete sich das Blatt während des Anstiegs. Vor der Bergwertung attackierte Jason Osborne und riss eine Lücke zum Rest des Feldes.

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Er gewann nicht nur die Bergwertung, sondern kam auch anschließend als Solist über die Ziellinie des Rennens und katapultierte sich so in der Gesamtwertung ins Richtung Spitze. Hinter dem Deutschen kamen der letztjährige Sieger Björn Andreassen (Dänemark) und Lionel Vujasin (Belgien) auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel.

Jason Osborne dominiert All Out-Rennen und holt 2. WM-Titel seiner Karriere

All Out hieß das letzte Rennen der UCI Cycling eSports WM 2024 und enthielt einen 4 Kilometer langen Rundkurs, der insgesamt viermal gefahren werden musste. Am Ende einer jeden Runde wurden dabei Punkte für das Medaillenrennen vergeben.

Während nach der 1. Runde noch Kasper Borremans (Finnland) klar vor Lionel Vujasin und Björn Andreassen gewann, übernahm anschließend erneut Jason Osborne das Kommando. Der 30-Jährige setzte sich in der 2. Runde von seinen Mitstreitern ab und kam am Ende der Runde 10 Sekunden vor seinen Verfolgern um Borremans, Andreassen und Vujasin über die Zwischenwertung.

Während der 3. und 4. Runde baute Osborne seinen Vorsprung sogar noch weiter aus und kam mit einem Vorsprung von circa 30 Sekunden ins Ziel. Hinter ihm holte sich Borremans in All Out den zweiten, Vujasin den dritten Platz.

Mit den Siegen bei The Strategy und All Out war klar: Jason Osborne ist zum zweiten Mal E-Cycling-Weltmeister. Mit 177 Punkte setzte sich der ehemalige Straßenrad-Profi vor Lionel Vujasin und Kasper Borremans durch, die Silber und Bronze holten. Martin Maertens, der zweiten Deutsche, der es ins WM-Finale geschafft hatte, wurde am Ende 15.



UCI Cycling Sports WM 2024 - Ergebnisse der Männer

  1. Jason Osborne (Deutschland) 177 Punkte
  2. Lionel Vujasin (Belgien) 174 Punkte
  3. Kasper Borremans (Finnland) 164 Punkte
  4. Björn Andreassen (Dänemark) 154 Punkte
  5. Hayden Pucker (USA) 145 Punkte
  6. Vidar Mehl (Norwegen) 133 Punkte
  7. Michal Kaminski (Polen) 127 Punkte
  8. Joshua Harris (Australien) 112 Punkte
  9. Ollie Jones (Neuseeland) 110 Punkte
  10. Daniel Turek (Tschechien) 107 Punkte

Mary McCarthy wird eSports Cycling Weltmeisterin bei den Frauen

Mary Kate McCarthy ist erstmalig Weltmeisterin bei der Indoor-Radsport-Weltmeisterschaft. Nachdem Loes Adegeest, die bisher das Frauen-E-Cycling dominierte, nicht an den Start gegangen war, setzte sich nun McCarthy die Krone im Cycling eSports auf. Dabei lieferte sie sich ein packendes Duell mit der Brasilianerin Gabriela Guerra, verteidigte am Ende ihren Vorsprung aber knapp.

Die Frauen fuhren die gleichen Rennen wie die Männer, für sie ging es also auch mit The Sprint los. Bereits dort lieferte Mary Kate McCarthy die Bestzeit und übernahm Platz eins. Hinter ihr brachten sich Lou Bates (Großbitannien) und die ehemalige Skifahrerin Kathrin Fuhrer (Schweiz) in Lauerstellung. Beste Deutsche im Eröffnungsrennen war Pia Kummer auf Platz sechs.

Deutsche Fahrerin Brunnee mischt in The Strategy vorne mit

Beim The Strategy war es Ellexi Snover (USA), die als erste am Fuß des Anstieg ankam und sich hier die maximalen Punkte schnappte. Anschließend fuhr Mary Kate McCarthy ihre Attacke und setzte sich etwas ab. Einzig Gabriela Guerra konnte mit der Neuseeländerin Schritt halten, Guerra überholte sie sogar noch vor der Bergwertung.

Auch im Ziel schnappte Guerra McCarthy erneut die Maximalausbeute weg. In der Verfolgergruppe hinter dem Führungsduo machte die Deutsche Merle Brunnee die beste Figur. Im Ziel wurde sie Dritte und schob sich so im Gesamtklassement weiter nach vorne.

McCarthy fährt mit knappem Vorsprung in der Gesamtwertung zum WM-Titel

Beim finalen All-Out-Rennen zeigte Kathrin Fuhrer auf den ersten beiden Runden ihre Stärke und setzte sich jeweils vor Gabriela Guerra und Mary McCarthy durch. Anschließend übernahm wieder die Brasilianerin Guerra das Kommando, in der 3. und der finalen 4. Runde war sie die spritzigste Fahrerin und krallte sich jeweils die maximale Punktzahl. Weil jedoch McCarthy auch auf den beiden letzten Runden jeweils Platz drei einfuhr, reichte ihr Vorsprung der vorherigen Rennen zum WM-Titel.

Mary Kate McCarthy sicherte sich am Ende in der Gesamtwertung einen knappen Vorsprung vor Gabriela Guerra, die sich um vier Punkte geschlagen geben musste. WM-Bronze ging an die Schweizerin Kathrin Fuhrer. Beste Deutsche war Merle Brunnee mit einem starken sechsten Platz. Die anderen beiden deutschen Fahrerinnen Emilia Welte und Pia Kummer wurden in der Endabrechnung 15. und 18.

UCI Cycling Sports WM 2024 - Ergebnisse der Frauen

  1. Mary Kate McCarthy (Neuseeland) 180 Punkte
  2. Gabriela Guerra (Brasilien) 176 Punkte
  3. Kathrin Fuhrer (Schweiz) 165 Punkte
  4. Maria Holdcroft (Großbritannien) 156 Punkte
  5. Lou Bates (Großbritannien) 156 Punkte
  6. Merle Brunnee (Deutschland) 145 Punkte
  7. Mike Söderström (Schweden) 145 Punkte
  8. Emma Julie Dyrhovden (Norwegen) 110 Punkte
  9. Kristen Kulchinsky (USA) 107 Punkte
  10. Emma Belforth (Schweden) 101 Punkte

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