Weltmeisterschaft im eSports CyclingAlle Infos zur UCI WM & der Live-Stream

Thomas Huber

 · 25.10.2024

Weltmeisterschaft im eSports Cycling: Alle Infos zur UCI WM & der Live-StreamFoto: Getty Images/Anne-Christine Poujoulat
E-Cycling genießt immer größere Beliebtheit. Nun stehen die Weltmeisterschaften im Cycling eSports an
Am 26. Oktober 2024 finden die 4. UCI Cycling eSports Weltmeisterschaften statt. Zum ersten in Mal Präsenz - also fast wie bei anderen WM-Veranstaltungen. Neuer Veranstalter ist die Indoor-Cycling Plattform MyWhoosh. Wir sagen euch alles Wissenswerte zum Event.

Kurz nach dem Ende der UCI World Tour 2024 steht das Highlight des virtuellen Radsports der Saison an. Am 26. Oktober finden die Indoor-E-Cycling-Weltmeisterschaften in Abu Dhabi statt. Erstmals partizipieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den E-Cycling-Weltmeisterschaften nicht von zu Hause aus, sie finden stattdessen in Präsenz statt. 42 Fahrerinnen und Fahrer werden an der von MyWhoosh ausgetragenen Veranstaltung in Abu Dhabi teilnehmen und den Indoor-Cycling-eSports-Weltmeister der Frauen sowie der Männer unter sich ausmachen.

Das Wichtigste zur UCI Cycling eSports Weltmeisterschaften

  • Termin: 26. Oktober 2024
  • Format: 3 Etappen
  • Austragungsort: Abu Dhabi
  • Austragungsplattform: MyWhoosh
  • UCI-Kategorie: Cycling eSports
  • Premiere: 2020 (4. Austragung, erstmals auf MyWhoosh, vorher Zwift)
  • Vorjahressiegerin: Loes Adegeest (Niederlande)
  • Vorjahressieger: Björn Andreassen (Dänemark)

Live-Stream zur UCI Cycling eSports Weltmeisterschaft 2024

Die Cycling eSports World Championships 2024 werden im deutschen TV nicht live übertragen. Stattdessen gibt es auf den beiden Streamingplattformen YouTube und Twitch eine kostenlose Live-Übertragung ab Samstag, dem 26. Oktober um 16:00 Uhr. Der Livestream läuft auf dem Kanal des Veranstalters MyWhoosh.

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eSports: Was ist E-Cycling?

Als E-Cycling wird Radsport in einer virtuellen Umgebung bezeichnet. Dabei fahren die Sportler/innen auf einem Rennrad mit Smarttrainer oder einem Smartbike. Die absolvierte Leistung wird von einem Powermeter gemessen, das wiederum mit einer Software einer E-Cycling-Plattform verbunden ist. Auf jener Plattform wird die von den Sportler/innen erbrachte Leistung auf digitale Avatare übertragen, die sich in einer virtuellen Umgebung befinden. Dort kann sich der Sportler mit seiner tatsächlich ausgeübten Leistung mit anderen bzw. ihren digitalen Avataren messen.

E-Cycling gehört aufgrund des virtuell ausgetragenen Wettkampfs zu den eSports, unterscheidet sich aber in einem Punkt von vielen anderen eSport-Disziplinen deutlich. Beim digitalen Radfahren wird in Abgrenzung zu vielen anderen virtuellen Sportarten tatsächliche körperliche Leistung erbracht.



Die Entwicklung des Cycling eSports

Am 26. Oktober werden die Cycling eSports Weltmeisterschaften 2024 in Präsenz ausgetragenFoto: Getty Images/Anne-Christine PoujoulatAm 26. Oktober werden die Cycling eSports Weltmeisterschaften 2024 in Präsenz ausgetragen

Nachdem die vorherigen drei E-Cycling-Weltmeisterschaften allesamt von der Plattform Zwift veranstaltet wurden, hat sich MyWhoosh die Rechte für die eSports-Weltmeisterschaften für die Jahre 2024, 2025 und 2026 gesichert.

Im Dezember 2020 gab es die erste eSports-Weltmeisterschaft im Radsport. Zu diesem Zeitpunkt war der Profi-Straßenradsport aufgrund der Corona-Pandemie lahmgelegt. Athleten mussten sich aufgrund von Ausgangsbeschränkungen auch auf ihren Heimtrainern fit halten. Zudem wurde das E-Cycling bei Hobby-Radfahrern immer populärer und erlebte während der Pandemie einen regelrechten Boom. So gab es virtuelle Auflagen prominenter Radrennen wie der Flandern-Rundfahrt oder sogar der Tour de France. Aufgrund der Möglichkeit, von zu Hause aus an Radrennen teilzunehmen und sich mit anderen Sportlern, teils sogar mit Profis zu messen, wurde das E-Cycling immer beliebter. Auch als das IOC die erste Ausgabe der Olympic eSports Series in Singapur im Jahr 2023 veranstaltete, war das E-Cycling vertreten.

eSports E-Cycling Weltmeisterschaften

2020

Die ersten Cycling eSport World Championships im Jahr 2020 wurden in Form eines 50 Kilometern langen Eintagesrennens von der Plattform Zwift ausgetragen. Mit dabei waren bereits große Namen des Radsports. So gingen bei den Frauen unter anderem Anna van der Breggen und Ashleigh Moolman Pasio, bei den Männern Rigoberto Uran und Luis Leon Sanchez an den Start. Siegerin der ersten Weltmeisterschaft wurde bei den Frauen Mitfavoritin Ashleigh Moolman Pasio, erster Sieger der Herren war der Deutsche Jason Osborne. 2023 kam der gebürtige Mainzer beim World-Tour-Team Alpecin-Deceuninck in den Profi-Radsport. Mittlerweile fokussiert er sich wieder auf E-Cycling und Gravelrennen.

2022

Weil anschließend von der UCI beschlossen wurde, die Cycling eSport Weltmeisterschaft von Dezember auf Februar zu verlegen, gab es im Jahr 2021 keine Austragung des Wettbewerbs. Im Jahr 2022 hatten erstmals auch Mitglieder der Radsport-Community des Austrichters Zwift die Möglichkeit, mithilfe ihres nationalen Verbandes an Qualifikationsveranstaltungen teilzunehmen und einen Platz im WM-Finale zu ergattern. Die damaligen Sieger waren Jay Vine (Australien) und Loes Adegeest (Niederlande), die mittlerweile beide eine gewichtige Rolle in der Straßenrad-Welt eingenommen haben.

2023

Im Jahr 2023 wurde das Format von einem Eintagesrennen in eine Serie von Ausscheidungsrennen abgeändert. Wie im Jahr zuvor wurden in den davorliegenden Monaten Qualifikationsrunden ausgetragen, um das Teilnehmerfeld zu bestimmen. Anschließend gab es aber nun drei Ausscheidungsrennen. Während sich im ersten der drei Wettbewerbe noch 100 Fahrer befanden, fuhren nur noch die besten 30 Fahrer des ersten Rennens die zweite Runde. Das dritte Rennen fand dann mit den besten zehn Fahrern der zweiten Runde statt, bis nur noch drei Fahrer übrig waren. Sie fuhren anschließend Duelle um die Podiumsplätze aus. Siegerin war erneut Loes Adegeest, bei den Männern gewann Björn Andreassen.

2024

Im Jahr 2024 ändert sich nun nochmals der Modus. Mit dem neuen Veranstalter MyWhoosh wird das Finale nicht mehr von zu Hause aus ausgetragen, stattdessen treffen sich die Finalisten erstmals allesamt an einem Ort: in Abu Dhabi. Dort fahren die WM-Teilnehmer um den E-Cycling-Weltmeistertitel. Ermittelt wird der Weltmeister mit einer neuen Wertungsmethode - einem Punktesystem. Außerdem wurde auch der Zeitpunkt der Weltmeisterschaften auf Ende Oktober verlegt.



So lief die Qualifikation der Cycling eSports WM

Um sich für die Weltmeisterschaftsfinals in Abu Dhabi qualifizieren zu können, mussten die eSportler zwei vorgeschaltete Runden überstehen. Zuerst mussten sie sich für das Halbfinale qualifizieren und dann in jenem so gut abschneiden, dass sie für die Finalrennen zugelassen sind.

Qualifikation

Von Mai bis August 2024 konnten nationale Verbände nach der Durchführung unterschiedlicher Rennformate Fahrer bestimmen, die an den Semifinals teilnehmen dürfen. Nach einem von der UCI angelegten Schlüssel konnten Verbände unterschiedlicher Länder unterschiedlich viele Fahrer für die Semifinals nominieren. Pro Geschlecht stammen 120 von 150 Halbfinal-Teilnehmern aus nationalen Verbänden, je 30 Fahrer kann der Veranstalter MyWhoosh selbst aus seiner Community bestimmen. Wer also nicht die Möglichkeit hat, ein WM-Ticket über die Qualifikation des jeweiligen Landesverbands zu erhalten, kann sich direkt über die Plattform des Veranstalters für die Semifinals qualifizieren.

Halbfinals

Am 6. September fanden die Semifinals der Cycling eSports World Championships statt. Insgesamt 300 Fahrerinnen und Fahrer nahmen an der Veranstaltung teil, die von zu Hause aus gefahren werden konnte. Wie in den Finals wurden Rennen gefahren, in denen je nach Abschneiden Punkte vergeben wurden. Wer sich in den Halbfinals ausreichend viele Punkte sichern konnte, qualifizierte sich für die Finals.

Bei den Halbfinals gab es zwei Rennen. Am ersten nahmen pro Geschlecht 150 Teilnehmer teil. Nur jeweils 80 Fahrer qualifizierten sich dann für das zweite Halbfinalrennen. Die 20 besten Fahrer pro Geschlecht des zweiten Rennens dürfen nun nach Abu Dhabi reisen. Zudem ist es dem Veranstalter MyWhoosh möglich, pro Geschlecht zwei Wildcards zu vergeben. Damit haben Fahrer die Möglichkeit an den Weltmeisterschaftsfinals teilzunehmen, ohne sich auf offiziellem Wege für sie qualifiziert zu haben. MyWhoosh machte bei den Männern von dieser Möglichkeit Gebrauch, sodass dort nun 22 Fahrer starten, beim Frauenfinale bleibt es bei einem Starterinnenfeld von 20 Fahrerinnen.

Die Final-Rennen finden in Präsenz in Abu Dhabi statt

Die Cycling-eSports-Wettbewerben werden mit digitalen Avataren durchgeführt, die die tatsächliche Leistung der Fahrer verkörpernFoto: UCI/MyWhooshDie Cycling-eSports-Wettbewerben werden mit digitalen Avataren durchgeführt, die die tatsächliche Leistung der Fahrer verkörpern

Erstmals in der Geschichte der Cycling eSports Weltmeisterschaften finden die Finalläufe an einem Ort statt. Bisher konnte jeder Athlet zu Hause, im Sportverein oder an einem anderen Ort der Wahl teilnehmen. Am 26. Oktober 2024 sind alle Finalisten vor Ort in Abu Dhabi. Dort treten sie nicht nur um die WM-Medaillen gegeneinander an. Insgesamt 60.000 US-Dollar liegen im Gewinn-Pool des Veranstalters, die von den Teilnehmern gewonnen werden können. Der Sieger und die Siegerin werden jeweils mit 15.000 US-Dollar entlohnt. Zur Einordnung: Der Gewinner der E-Cycling-WM 2023 gewann 8.000 Euro - nun hat sich das Geld für Siegerin und Sieger also fast verdoppelt.

eSports UCI Cycling WM: die Strecken

Die am 26. Oktober stattfindenden WM-Finals bestehen aus drei Rennen, in denen die Fahrer/innen so viele Punkte wie möglich sammeln. Teilnehmen werden 22 Männer und 20 Frauen, die gesondert um den WM-Titel wettstreiten. Das Punktesystem und die unterschiedlichen Rennstrecken sollen dabei allen Fahrertypen eine Chance geben, um den WM-Titel fahren zu können - ob Sprint-, Klassiker- oder Bergspezialist.

The Sprint - für die Kraftpakete

Die Strecke von The Sprint der UCI Cycling eSports WMFoto: UCI/MyWhooshDie Strecke von The Sprint der UCI Cycling eSports WM

Das erste Rennen der WM-Finals ist The Sprint. Es führt über eine 1,7 Kilometer lange und flache Strecke, für die die Fahrer eine Zeit von 15 Minuten haben. Dabei geht es darum, ihre beste Zeit in einem Sprint über 300 Metern hinzulegen. Zu welchem Zeitpunkt des Rennens sie den Sprint durchführen, ist dabei den Fahrern freigestellt. Die Finalisten haben unterschiedliche Möglichkeiten, das Rennen zu bestreiten. Sie können den 300-Meter-Sprint möglichst früh fahren, wenn sie noch maximal viel Energie besitzen oder bis zum letzten Moment warten, um zu wissen, welche Zeit es zu schlagen gilt. Das Rennen ist also von Taktik sowie Sprintstärke geprägt. Die Fahrer, die die schnellsten 300-Meter-Zeiten haben, holen im ersten Rennen die meisten Punkte. Die Top-20 bekommt dabei in absteigender Reihenfolge Punkte. Der Gewinner des Rennens erhält folglich 20 Punkte, der Zweitplatzierte 19 Punkte und der Zwanzigste einen Punkt.

Die beiden anschließenden Rennen dürften den Fahrern bereits bekannt sein, immerhin sind es die identischen Rennen, die im Halbfinale durchgeführt wurden.

The Strategy - für Renntaktiker

Die Strecke von The Strategy der UCI Cycling eSports WMFoto: UCI/MyWhooshDie Strecke von The Strategy der UCI Cycling eSports WM

Mit The Strategy ist das zweite Rennen und anders gestaltet als das Auftaktrennen. Es gibt eine 9 Kilometer lange Rennstrecke, die einen 1,5 Kilometer langen Anstieg enthält. Punkte können dabei am Fuße des Anstiegs, an seinem höchsten Punkt und im Ziel gesammelt werden. Im Ziel gibt es im Vergleich zu den beiden anderen Wertung die doppelte Anzahl von Punkten. Der Gewinner erhält also bei der letzten Wertung 40 Punkte, während bei den beiden davor liegenden Wertung jeweils maximal 20 Punkte eingefahren werden können.

All Out - Name ist Programm

Die Strecke von All Out der UCI Cycling eSports WMFoto: UCI/MyWhooshDie Strecke von All Out der UCI Cycling eSports WM

Das letzte Rennen der WM-Finals heißt All Out. Es findet auf einer 4 Kilometer langen Kriterium-Rennstrecke statt, die insgesamt viermal gefahren werden muss. Punkte werden dabei am Ende einer Runde vergeben - maximal 20 Punkte können pro Wertung gewonnen werden. Die Zielankunft beschert den schnellsten Fahrern wieder die doppelte Punkteanzahl. Damit schnappt sich der Gewinner des Rennens 40 Punkte und der Zweitplatzierte 38 Punkte. Das Ende jeder Runde liegt dabei auf einem kurzen, steilen Anstieg, der eine maximale Steigung von zwölf Prozent enthält.

Weltmeister wird derjenige Fahrer, der in allen drei Rennen kumuliert die meisten Punkte gewonnen hat. Es gibt einen Sieger der Herren- und einen Sieger der Frauen-WM. Diese dürfen bis zur nächsten Weltmeisterschaft mit einem Weltmeister-Avatar Cycling-eSport-Rennen fahren und bekommen auch ein reales Trikot, das sie bei den Rennen tragen dürfen.

E-Cycling in Abu Dhabi: Das sind die Favoriten & deutschen Fahrer/innen

Der ehemalige Radprofi Jason Osborne gehört zum Favoritenkreis beim MännerrennenFoto: Getty Images/Alexander HassensteinDer ehemalige Radprofi Jason Osborne gehört zum Favoritenkreis beim Männerrennen

Die Favoritinnen

42 Fahrerinnen und Fahrer aus 17 Nationen haben sich für das WM-Finale in Abu Dhabi qualifiziert. Bei den Frauen hat Lou Bates aus Großbritannienen das Halbfinale für sich entscheiden können und genießt somit den Status der Top-Favoritin. Neben ihr zählt auch Jacqueline Godbe aus den USA zum Favoritinnenkreis. Sie wurde letztjährige Bronzemedaillengewinnerin bei der E-Cycling-WM.

Aus Deutschland gehen Merle Brunnee und Pia Kummer an den Start. Letztere hat zuletzt auch an den Deutschen Meisterschaften auf der Straße teilgenommen. Die WM-Siegerin der beiden letzten Jahre Loes Adegeest (Niederlande) tritt dagegen in diesem Jahr nicht erneut an.

Die Favoriten

Das Halbfinale der Herren hat Ollie Jones aus Neuseeland vor Hayden Pucker (USA) und Stefan van Aelst (Belgien) gewonnen. Vierter wurde der Vorjahressieger Björn Andreassen aus Dänemark. Mit allen vier Fahrern ist auch wieder in den WM-Finals zu rechnen. Der wohl bekannteste WM-Starter kommt aber aus Deutschland. Jason Osborne beendete zuletzt seine Profi-Straßenrad-Karriere - auch um sich wieder mehr dem Cycling eSports zu widmen.

Osborne, der bis zuletzt noch bei Alpecin-Deceuninck unter Vertrag stand, wurde im Jahr 2020 erster Cycling eSports Weltmeister. Im Jahr 2022 holte er Bronze, im vergangenen Jahr hinter Andreassen Silber. Auch in diesem Jahr zählt er zum Favoritenkreis. Der zweite Deutsche, der in den WM-Finals an den Start geht, ist Martin Maertens. Eine Wildcard hat unter anderem Daniel Turek aus der Tschechischen Republik erhalten, der aktuell für das Team ATT Investments in der Continental Tour unterwegs ist.

Diesen Sportler/innen feierten ihren Durchbruch im E-Cycling

Es gibt zahlreiche Beispiele von Fahrer/innen, die ihren Durchbruch im E-Cycling feierten und anschließend im Straßen-Radsport eine gewichtige Rolle einnahmen. Das bekannteste Beispiel ist wohl der Australier Jay Vine, aber auch Loes Adegeest oder Jason Osborne rutschten so in die World Tour.

Jay Vine

Jay Vine hat sich seinen Profi-Vertrag über das Indoor-Cycling erkämpft und zählt nun zu den besten Kletterern weltweitFoto: Getty Images/SOPA ImagesJay Vine hat sich seinen Profi-Vertrag über das Indoor-Cycling erkämpft und zählt nun zu den besten Kletterern weltweit

Der Australier Jay Vine fuhr zu Beginn seiner Karriere für unterklassige Radsportteams, ehe er Ende des Jahres 2020 das Finale des Zwift-Academy-Programms gewann und sich damit einen Vertrag bei Alpecin-Fenix sicherte. Bereits in seinem ersten Jahr beim World-Tour-Team bestach er mit starken Leistungen. So wurde er unter anderem Etappendritter bei der Vuelta 2021. Nach dem E-Cycling-Weltmeistertitel 2022 und zwei Etappensiegen bei der Vuelta 2022 wechselte Vine zum Pogacar-Team UAE Team Emirates, für das er auch heute noch fährt. Zuletzt machte er erneut bei der Vuelta auf sich aufmerksam - dort gewann er die Bergwertung der Rundfahrt 2024.

Loes Adegeest

Loes Adegeest war das Maß der Dinge im Frauen-E-Cycling der letzten Jahre. In den Jahren 2022 und 2023 gewann sie dort jeweils den Weltmeistertitel. Der Erfolg blieb auch im Profi-Straßenradsport nicht unerkannt. Sie erhielt im Jahr 2023 einen Profivertrag beim französischen World-Tour-Team FDJ-Suez. Bei der Tour der France Femmes 2024 wurde sie auf der 3. Etappe Dritte.

Jason Osborne

Der ehemalige deutsche Radprofi Jason Osborne erlebt eine verrückte Sportlerkarriere. Er startete zuerst eine Karriere als Ruderer - mit durchschlagendem Erfolg. 2018 wurde Osborne Leichtgewichts-Einer-Weltmeister und gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 eine Silbermedaille. Bereits zu diesem Zeitpunkt war er nebenbei als Radfahrer unterwegs und wurde bei den Deutschen Straßenrad-Meisterschaften 2019 Sechster. Als er dann im Dezember 2020 erster E-Cycling-Weltmeister wurde, wurde er kurze Zeit später Stagiaire bei Deceuninck-Quickstep und beendete seine Karriere als Ruderer. Zwei Jahre lang fuhr Osborne später für das Team Alpecin-Deceuninck, ehe er im September 2024 seine Karriere als Radprofi aufgrund anhaltender Hüftprobleme beenden musste.

Chancengleichheit im eSports

Weil im Radsport bereits minimale Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Athleten über Sieg und Niederlage entscheiden können, gab die UCI in einer Mitteilung bekannt, “faire und glaubwürdige Rennen für alle Athleten” zu garantieren. Dafür hat sie eine Reihe leistungsüberprüfender Prozesse eingeführt, die die Athleten in Form von Protokollen und Anweisungen befolgen müssen. Dadurch soll die Leistungsauthentizität und -genauigkeit eines jeden Sportlers ermöglicht werden und ein fairer Wettkampf stattfinden.

Auch MyWhoosh hat einen Verifizierungsprozess eingeführt, den jeder Athlet durchlaufen muss, indem er einen so genannten Power Passport besitzen muss. Es ist ein personalisierter Leistungsindikator der E-Cycling-Software.

Bei den WM-Finals werden alle Athleten mit demselben Smart-Trainer antreten, der von der Firma Elite zur Verfügung gestellt wird, dem Justo 2. Dadurch sollen alle dieselben Voraussetzungen haben und ein fairer Wettkampf stattfinden.

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