Max Fuchs
· 23.06.2025
Die staubtrockene Strecke von Val di Sole war am vergangenen Wochenende erneut Schauplatz packender Rennen beim UCI Mountainbike-Weltcup. Für die wohl emotionalsten Momente sorgten Martin Vidaurre und Puck Pieterse: Der Chilene feierte seinen ersten Weltcupsieg in der Elite – und schrieb Geschichte. Bei den Damen krönte Pieterse ihre Ausnahmeleistung mit einem Doppeltriumph aus XCO- und Short-Track-Sieg.
Martin Vidaurre (Specialized Factory Racing) hat geschafft, was vor ihm noch keinem Chilenen gelungen ist: ein Sieg in einem UCI XCO-Weltcup der Elite. Der 25-Jährige setzte auf Geduld, Cleverness und Technik – und wurde dafür belohnt. Aus der vierten Startreihe arbeitete sich Vidaurre stetig nach vorne, attackierte auf der vorletzten Runde den führenden Mathis Azzaro (Origine Racing Division) und ließ sich anschließend nicht mehr einholen.
„Es ist unglaublich! Ich liebe Italien – und das Publikum hat mir heute Flügel verliehen“, sagte Vidaurre nach dem Rennen sichtlich gerührt. Für ihn schließt sich ein Kreis: 2021 wurde er an gleicher Stelle U23-Weltmeister.
Hinter Vidaurre kämpften Azzaro (+23 Sek.) und der starke Schweizer Privatier Fabio Püntener (+39 Sek.) um die verbleibenden Podiumsplätze. Specialized-Teamkollege Christopher Blevins reichte ein achter Platz, um die Weltcup-Gesamtführung knapp zu behalten – dicht gefolgt von Vidaurre.
Puck Pieterse (Alpecin-Deceuninck) lieferte erneut eine Ausnahmeleistung im Frauen-XCO: Mit einem beherzten Start, einem taktisch klugen Solo und einem kontrollierten Schlussteil, gewann die Niederländerin auch in Val di Sole – und das zum zweiten Mal in Folge sowohl im XCC als auch XCO. Ein Kunststück, das vor ihr noch keiner Athletin gelungen ist.
„Nach dem Sturz im Rock Garden musste ich mich kurz sammeln. Aber die Fans, der Lärm – es war einfach Wahnsinn“, sagte Pieterse. Mit 26 Sekunden Vorsprung verwies sie die stark aufholende Samara Maxwell (Decathlon Ford Racing) auf Rang zwei. Laura Stigger (Specialized) setzte sich im Duell um Platz drei gegen Jenny Rissveds durch.
Maxwell übernahm trotz zweitem Platz die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung, gefolgt von Koller und Pieterse.
Im U23-Rennen der Damen feierte Valentina Corvi (Canyon CLLCTV XCO) ein märchenhaftes Comeback nach Verletzung: Die Italienerin gewann vor heimischem Publikum mit 30 Sekunden Vorsprung vor Fiona Schibler und Sara Cortinovis – die das Rennen zunächst angeführt hatte. Für Corvi war es der erste Weltcupsieg ihrer Karriere.
Bei den Herren schlug die Stunde von Rens Teunissen Van Manen (KMC Ridley MTB Racing Team). Der Niederländer nutzte eine Schwächephase von XCC-Sieger Finn Treudler (Cube) clever aus und feierte mit kontrollierter Fahrweise seinen ersten Weltcupsieg. Treudler kämpfte sich nach einem technischen Defekt stark zurück und wurde Zweiter, Benjamin Krüger rundete das Podium ab.
Auf dem anspruchsvollen Kurs in Val di Sole zeigten die deutschen Mountainbiker solide Leistungen: Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV) belegte Rang 13, Julian Schelb landete sogar auf Platz 6. Weiter hinten im Feld platzierten sich Lennart-Jan Krayer (32.), Niklas Schehl (38.), Maximilian Brandl (45.) und Leon Reinhard Kaiser (65.). Bei den deutschen sorgte Nina Graf mit ihrem 9. Platz für das beste Ergebnis. Dahinter reihten sich Kira Böhm (16.), Ronja Eibl (25.), Lia Schrievers (39.) und Luisa Daubermann (52.) ein.
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