Stefan Loibl
, Adrian Kaether
· 10.10.2020
Großes Favoritensterben bei der Downhill-WM in Leogang. Bei extremen Bedingungen holt der 24-jährige Brite Reece Wilson Gold, David Trummer für Österreich Silber. Stark: Fischbach auf Rang neun.
Schlammig, nass, glitschig. Mit der High-Speed-Action vergangener Worlcups hatte diese Weltmeisterschaft in Leogang auf der Downhill-Strecke, genannt Speedster, absolut gar nichts gemein. Tiefe Fahrrillen und Schlammlöcher in der Strecke bremsten die Fahrer aus, Favoriten wie Gwin, Bruni oder Hart landeten nach Stürzen nur unter ferner liefen.
Einer der wenigen, der nicht stürzte: Der Schotte Reece Wilson (GBR). Er findet sich sonst im Worldcup eher in den Top 20, navigierte die nutellagleiche Strecke aber am souveränsten und schnappte sich mit über drei Sekunden Vorsprung den Weltmeistertitel. Für das Fahrerlager selbst kommt die Entscheidung wenig überraschend. Schon im Timed-Training hatte Wilson mehrfach die schnellsten Zeiten auf der glitschigen Strecke eingefahren.
Ebenfalls jubeln kann David Trummer. Er holte für Österreich mit Silber die erste DH-Medaille überhaupt. „Die Bedingungen waren crazy. Ich musste in den vergangenen Tagen immer neue Linien wählen, deshalb hatte ich immer wieder Probleme. Ich wusste, dass die Waldsektion der Schlüssel sein wird. Ich wollte dort einfach auf dem Rad bleiben und das hat geklappt", sagte er nach dem Rennen. Bronze ging an Remi Thirion aus Frankreich vor Mark Wallace (CAN) und Bernard Kerr (GBR).
Der stärkste Deutsche im Rennen war Johannes Fischbach. Er vermied Stürze ebenfalls und konnte sich so noch vor den Top-Favoriten wie Hart oder Vergier einen fantastischen neunten Platz sichern. Der Deutsche Meister Max Hartenstern landete nach einem Sturz auf Rang 28.