MTB-NachwuchsrennenBIKE Junior Team auch in der Schweiz erfolgreich

BIKE Junior Team

 · 10.09.2024

Max Ebrecht war in Hägglingen sehr erfolgreich: Er holte seinen ersten Sieg für das BIKE Junior Team.
Foto: BIKE Junior Team
Beim Argovia Cup in Langendorf und Hägglingen sowie bei der UCI Juniorserie in Basel haben die Fahrerinnen und Fahrer unseres BIKE Junior Teams wieder erfolgreich abgeschnitten. Hier gibt’s ihre Rennberichte und Eindrücke der vergangenen drei Rennwochenenden in der Schweiz.

Für das BIKE Junior Team lief es in der Schweiz gut: Paulina Lange konnte einen tollen fünften Platz in Langendorf beim Argovia Cup holen, Max Ebrecht holte in Hägglingen seinen ersten Sieg für das BIKE Junior Team. Und das bei schwierigen Bedingungen auf matschiger Strecke, wie er in seinem Rennbericht erzählt. Paulina hingegen hatte auch noch mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Rennberichte unserer Sportler.

Rennberichte Max Ebrecht

Nachdem ich meine Form für die Deutsche Meisterschaft gut aufbauen konnte, haben mein Trainer und ich uns entscheiden, diese für einen größeren Rennblock in den bayerischen Sommerferien zu halten. Los ging es zur Abwechslung mit einem Straßenrennen, der Bruckmühler Radsportnacht, bei der ich in einem 42 km Kriterium meine Rennhärte stärken konnte - und mit viel Spaß mich auch gegen den ein oder anderen starken Straßenfahrer durchsetzen konnte. Am Ende belegte ich dort einen coolen achten Platz.

Max Ebrecht holte seinen ersten Sieg für das BIKE Junior Team. In Hägglingen/Schweiz war er der Schnellste - trotz widriger Bedingungen.Foto: BIKE Junior TeamMax Ebrecht holte seinen ersten Sieg für das BIKE Junior Team. In Hägglingen/Schweiz war er der Schnellste - trotz widriger Bedingungen.

Danach ging es zu den Rennen in die Schweiz. Drei Wochenenden hintereinander standen zuerst zwei C3 Rennen des Argovia Cups an und dann das bekannte Junior-Serie-Rennen in Basel. Alle Rennen waren, wie oft bei Schweizer Rennen, international stark besetzt.

Langendorf (Argovia Cup C3)

Die Strecke in Langendorf ist eine sehr schnelle Strecke mit zwei Auffahrten, in Teilen recht steil, aber gut zu fahren. Die Abfahrten verliefen über Schotterwege und kleinere Wurzelfelder. Mir lag die Streck gut, sie passte vom Profil gut zu meinen heimischen Trainingsstrecken in München.

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Max in Aktion. Konzentration ist wichtig bei den rutschigen Bedingungen.Foto: BIKE Junior TeamMax in Aktion. Konzentration ist wichtig bei den rutschigen Bedingungen.

Das Starterfeld war durch die WM-Vorbereitung vieler Fahrer stark besetzt. Trotzdem ging ich zuversichtlich ins Rennen, wieder in die Top-5 zu kommen war mein Ziel. Ich konnte mich nach dem Start schnell in der Spitze positionieren. In der dritten Runde fuhr ich eine Attacke und konnte mich auf Platz 3 vorschieben, den ich der nächsten Runde auch halten konnte. Dann wurde aber eine schnelle Zweier-Gruppe durch einen Masterfahrer (Masters, Elite und Junioren waren gleichzeitig auf der Strecke) wieder herangeführt. Ich konnte mich dieser Gruppe anschließen und schließlich den fünften Platz herausfahren. Super happy und zufrieden mit meinem Ergebnis nahm ich an meiner ersten Siegerehrung in dieser Saison in der Schweiz teil.



Hägglingen (Argovia Cup C3)

Die Strecke in Hägglingen wartete mit einem anderen Profil als in Langendorf auf und teilt sich in zwei Abschnitte. Der eine über Wiesen und abgemähte Felder, fast ein Cyclocross-Kurs, der andere Teil im Wald mit einer langen Auffahrt und flowigen Trailabfahrten. Das Wetter wartete dann am Renntag auch mit Cyclocross-Bedingungen auf, Dauerregen hatte die Wiesen und Felder komplett aufgeweicht und die Trails in Seife verwandelt. Harte Bedingungen für Mensch und Material, aber irgendwie auch mein Metier als Cylocrosser im Winter.

Schon beim Warm-Up merkte ich, dass ich gute Beine hatte. Daher ging ich das Rennen sofort offensiv an und positionierte mich schnell an der Spitze des Rennens. Auch um durch Stürze oder Probleme anderer bei diesen schwierigen Bedingungen nicht beeinträchtigt zu werden. Immer wieder setze ich kleinere Attacken, um meine Konkurrenz zu testen, hatte aber auch wie alle mit den Matsch-Gras-Gemisch am Rad zu kämpfen. Öfters fiel auch mir die Kette ab, auch wenn wir das Rad gut für die Bedingungen präpariert hatten. Gegen Ende wurde das Rennen zu einem Zweikampf um die Spitze und gegen die Widrigkeiten.

Max Ebrecht ganz oben auf dem Treppchen - ein stolzer Moment!Foto: BIKE Junior TeamMax Ebrecht ganz oben auf dem Treppchen - ein stolzer Moment!

Als ich dann als gefühlt Zweitplatzierter ins Ziel kam, war meine Überraschung groß als ein Kommissär meine Startnummer frei wischte und mir dann zu Sieg gratulierte. Ich hatte wohl meine Konkurrenten im Matsch nicht mehr erkannt, als er mit seiner Kette kämpfte. Die Überraschung und Freude war entsprechend riesig, mein erster Sieg für das BJT! Die erzielten Punkte schoben mich in die Top-200 im UCI-Ranking vor.

Basel (Swisscup HC, Junior Serie)

Basel ist schon fast so etwas wie eine Traditionsstrecke. Sie ist die F1-Strecke in der Swiss Cup-Serie und ein fester Bestandteil der Junior Serie. Die Strecke verläuft in weiten Teilen über die Baseler Galopprennbahn und deren Infield. Außerhalb wartet sie mit einem steilen Anstieg und einer Bikepark-Abfahrt mit Anliegerkurven und Sprüngen auf. Im Training merkte ich schnell, dass mir die Strecke sehr gut lag.

Nach Hägglingen konnte ich meine Beine auf dem guten Niveau halten, einige Trainingseinheiten im Odenwald haben ihr Übriges getan. Daher ging ich wieder zuversichtlich ins Rennen, das mit einem Startloop über eine Runde auf der Galopprennbahn super schnell startete. In Kriteriumsmanier bahnte ich mir den Weg an die Spitze und ging in einer 10-köpfigen Führungsgruppe auf die Strecke. Als ich in der dritten Runde meine Konkurrenz am Uphill durch eine Tempoverschärfung antesten wollte, ging niemand mehr mit und ich konnte eine ca. 10-sekündige Lücke herausfahren, die ich eine Runde halten konnte. Gegen die Teamarbeit der Verfolger im Flachen konnte ich mich aber nicht weit genug absetzen und mich ereilte das typische Ausreißer-Schicksal bei Sprintrennen, ich wurde wieder eingeholt. Konnte mich aber in der Gruppe halten und schließlich als Neunter und mit meiner ersten Top-10 Platzierung in der Junior Serie ins Ziel kommen. Außerdem wurde ich Sieger der Uphill Challenge!

Hier ist es noch flach - aber auch am Berg war Max stark und konnte die Uphill Challenge gewinnen.Foto: BIKE Junior TeamHier ist es noch flach - aber auch am Berg war Max stark und konnte die Uphill Challenge gewinnen.

Insgesamt bin ich super happy mit den vergangenen Wochen. Die harte Trainingsarbeit hat sich ausgezahlt und ich konnte mich jetzt weit in die Top-200 in der UCI-Rangliste vorarbeiten. Danke an die Unterstützung von Team und Trainer in den letzten Wochen. Jetzt freue ich mich auf eine radfreie Urlaubswoche am Meer. Mal schauen, was danach bei den nächsten Rennen wieder geht. Es kommen ja noch einige Schmankerl.

Rennberichte Paulina Lange

Argovia Cup Langendorf

Die Strecke in Langendorf hat mir schon beim Streckencheck gut gefallen. Das meiste von der Strecke war im Wald auf Trails, was für uns definitiv bei der Hitze auch angenehm war. Ich startete aus der zweiten Reihe. Der Start war sehr hektisch mit viel Gedränge, konnte mich dann aber, als es in den ersten Trail ging, auf Position 7 einordnen. Das Feld zog sich dann direkt auseinander. Ich fand mich nach der ersten Zieldurchfahrt auf Position 5 wieder. Zu der nächsten 2er-Gruppe nach vorne waren es ein paar Sekunden, die ich im Laufe der zweiten Runde schließen konnte. In dieser Gruppe konnte ich mich die folgenden zwei Runden halten. Es wurde aber viel attackiert, wodurch ich dann die Italienerin und die Schweizerin bei der letzten Attacke ziehen lassen musste. Schlussendlich waren es nur ein paar Sekunden, die den Unterschied zwischen uns ausmachten. Mit dem 5. Platz und als Beste aus dem Jungjahrgang war ich dann sehr zufrieden und vor allem happy, wie sich die Beine angefühlt haben.

Auch für Paulina lief es gut. Fünfte in Langendorf, Top-10-Platzierung bei der Junior World Series in BaselFoto: Merlin MuthAuch für Paulina lief es gut. Fünfte in Langendorf, Top-10-Platzierung bei der Junior World Series in Basel

Junior World Series Basel

Mich hat ein eher flacheres Rennen in Basel erwartet. Trotzdem waren ein harter Anstieg und schöne Downhills dabei. Ich habe einen sehr guten Start erwischt und konnte mich nach der Runde auf der Pferderennbahn im vorderen Feld einbringen. Das Gedränge habe ich versucht, so gut wie möglich hinter mir zu lassen, als es in den Anstieg ging. Als es in die zweite Runde ging, habe ich eine gute Gruppe erwischt und wir konnten zusammen aufholen. Auch in der folgenden Runde haben wir gut zusammen harmoniert und Fahrerinnen überholt.

Am Ende der dritten Runde aber dann habe ich Probleme mit der Sattelstütze bekommen. Ich konnte mich nicht mehr auf die Stütze setzen, ohne dass sie abgesackt ist. So hieß es dann für die letzte Runde entweder im Stehen fahren oder mit der niedrigen Stütze fahren. Meine Gruppe von davor konnte ich dann an dem letzten Anstieg leider nicht mehr halten und wurde sozusagen Letzte aus unserer Gruppe um Platz 6. Schlussendlich wurde es dann trotz allem noch Platz 10 und einige wichtige UCI-Punkte. Sehr bitter, wegen eines Defekts für ein besseres Ergebnis gestoppt zu werden, aber ich nehme das Positive mit, denn meine Beine haben sich wieder sehr gut angefühlt.

Beine top - Sattelstütze kaputt. Paulina hatte Pech in der Schweiz - trotzdem Platz 10 in der Junior World Series in Basel.Foto: Merlin MuthBeine top - Sattelstütze kaputt. Paulina hatte Pech in der Schweiz - trotzdem Platz 10 in der Junior World Series in Basel.

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