Tim Folchert
· 13.07.2022
Großes Drama um Schweizer Stars, ein überraschender Sieger und eine dominante Französin: Der Cross-Country-Worldcup in Lenzerheide 2022 bot alles, was man von einem gelungenen Renn-Sonntag erwarten durfte.
Was beim UCI Cross-Country-Worldcup Lenzerheide bis zum Ende der letzten Runde nach einem Schweizer Doppelsieg mit möglichem Rekord Schurters aussah, entwickelte sich zu einem unglaublichen Drama: Nach mehreren Führungswechseln zwischen Schurter und Flückiger kam es in einer der letzten Wurzelsektionen im Wald zur Überraschung. Während eines Überholversuchs von Flückiger sind die beiden Schweizer Rivalen gestürzt und haben ihre Chancen auf einen Worldcup-Sieg vor heimischer Kulisse verspielt. Während Flückiger anschließend von einem unglücklichen Crash sprach, der aber zum Rennsport dazu gehöre, machte Schurter seinem Landsmann schwere Vorwürfe. Er habe ihn an einer Stelle, die eigentlich kein Überholen zulässt, regelrecht abgeschossen. Über das Duell der Schweizer konnte sich der Italiener Luca Braidot freuen. Er nutzte die Chance und fuhr als erster über die Ziellinie. Alan Hatherly aus Südafrika konnte sich über einen starken zweiten Platz freuen. Bester Deutscher wurde Luca Schwarzbauer auf Rang 11.
Zwar mit weniger Drama, dennoch spannend, lief das Cross-Country-Worldcup-Rennen der Damen ab. Bereits in der ersten Runde setzte sich eine Gruppe, bestehend aus Jenny Rissveds (SWE), Jolanda Neff (SUI), Loana Lecomte (FRA), Alessandra Keller (SUI) und Martina Berta (ITA) vom restlichen Feld ab. Wie schon in Leogang sollte der erste entscheidende Angriff von Lecomte kommen. Nur Rissveds und Keller konnten das Tempo zunächst mitgehen. Trotz der eher kurzen Anstiege in Lenzerheide, gelang es der Worldcup-Gesamtsiegerin von 2021 den Vorsprung auszubauen und letztlich einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Die Schwedin Jenny Rissveds belegte einen starken Platz 2 und Lokalmatadorin Alessandra Keller fuhr auf Platz 3. Weniger erfolgreich war das Wochenende für Worldcup-Führende Rebecca McConnell (AUS). Sie scheint nach ihrem perfekten Saisonbeginn weiterhin nach ihrer Form zu suchen und muss nach dem 14. Platz auch das Führungstrikot an Loana Lecomte weiterreichen. Beste Deutsche wurde Leonie Daubermann auf Platz 28.