Bei der Bundesnachwuchssichtung in Gedern war das BIKE Junior Team wiedermal erfolgreich: Vor allem Lucie und Elias Hückmann sowie Paulina Lange zeigten, was im Junior abgeht.
Am 4. und 5. Juni 2022 fand die 3. Runde der Bundesnachwuchssichtung (BNS) im Rahmen des Hessen Cups in Gedern statt. Für das BIKE Junior Team hieß das: ein Event gemeinsam mit der Bundesliga der "Großen". Es ist immer schön, wenn der Nachwuchs und die Elite in einer Veranstaltung vereint sind.
Perfekt vorbereitet durch den örtlichen Verein versprach die schöne Strecke um den Vulkan spannende Wettkämpfe beim Vulkan Race. Einzig der Wettergott wollte uns auf die Folter spannen.
So konnten wir in am Freitag anreisen und die Zeitfahrstrecke trainieren. Die Rennen bestanden am Samstag aus einem Zeitfahren und am Sonntag aus dem Cross-Country-Rennen. Hier die Berichte unserer fünf Fahrerinnen und Fahrer:
Samstag: Auf der feuchten und kurvenreichen Zeitfahrstrecke kam ich gut mit meinem neuen Bike zurecht. Nach einem äußerst guten Start fand ich schnell meinen Rhythmus und konnte fehlerfrei die Runde absolvieren. Am Ende reichte meine Leistung mit 9 Sekunden Rückstand für Platz 3 hinter Noah Sinner (GHOST Junior Team) und Jonas Schweizer (STOP&GO Marderabwehr MTB Team). Mit diesem Ergebnis war ich sehr zufrieden.
Sonntag: Nach einem erneut traumhaften Start konnte ich direkt im Startloop die Führung übernehmen. Doch leider erwischte es mich mit einem Plattfuß am Hinterrad und ich musste fünf oder sechs Fahrer vorbeiziehen lassen. Nach dem blitzschnellen Hinterradwechsel durch meine Betreuer begann meine Aufholjagd auf den letzten ca. 1,5 Runden. In der vorletzten Kurve vor dem Ziel setzte ich zum Überholmanöver auf Platz 2 an, aber ich rutschte kurz weg und musste mit dem Fuß ausklicken. So schaffte ich am Ende noch Rang 3 und war mit meiner Leistung erneut sehr zufrieden.
Es war ein sehr erfolgreiches Wochenende für mich. Beim Einzelzeitfahren am Samstag konnte ich mir auf der kurvenreichen und mit kurzen, steilen Anstiegen übersähten Strecke – wie am Wochenende zuvor in Böhringen – den 5. Platz sichern. Am Abend habe ich dann noch mal kurz einige Abschnitte der Cross-country-Strecke angesehen, weshalb ich Bedenken hatte, dass meine Beine am nächsten Tag müde sein würden. Aber Gott sei dank war das dann nicht der Fall.
Am Sonntag startete ich mein Rennen aus der ersten Reihe mit einem kleinen Abrutscher vom Pedal, weshalb ich nicht wie sonst von Beginn an gut ins Rennen ging. Allerdings positionierte ich mich zusammen mit meiner Teamkollegin Paulina bereits im Startloop auf den Plätzen 2 und 3. Die bis dahin Führende, Paulina Weigelt vom KTM Youngsters Team Bayern, hatte dann aber ein Problem und musste in die Tech- und Feed-Zone fahren. So sind wir auf Platz 1 und 2 vorgerutscht und konnten diese Plätze bis zum Schluss halten. Den Zielsprint mit Paulina konnte ich dann für mich entscheiden.
So konnte ich meinen allerersten Sieg in der Bundesnachwuchssichtung einfahren. Es war ein unglaublich cooles Rennen – vor allem weil ich mit meiner Teamkollegin Paulina mit hoher Geschwindigkeit die Runden drehen durfte.
Bericht zu Samstag: Nachdem ich am Freitag angereist war und anschließend die Strecke vom Zeitfahren besichtigte, konnte ich den Track einschätzen und erwartete sehr intensive und fordernde vier Minuten im Timetrial. Die vielen kurzen Anstiege und Steinpassagen rauben einem sehr viel Kraft.
Das bestätigte sich mehr als gewollt in meinem Lauf. Ich kannte die Strecke zwar gut, aber meine Ausdauer reichte nicht für eine so lange Maximalleistung. Aufgrund der sehr hohen Belastung musste ich zweimal ausklicken und verlor dadurch noch mehr Zeit. Im Ziel wusste ich direkt, dass dieser Lauf nicht der beste war. Diese Vermutung wurde dann auch vom Sprecher bestätigt. Mit einem 4. Platz im Zeitfahren war ich nicht zufrieden. Ich schaute mir am Abend nochmal die Strecke an, um sicher zu gehen, dass wenigstens das XCO-Rennen ein Erfolg an diesem Wochenende wird.
Sonntag: Der Wetterbericht sagte Regen voraus. Deshalb entschied ich mich für die gröberen Reifen. Leider war es die falsche Reifenwahl, da es im Rennen nicht regnen sollte. Der Start war außergewöhnlich schnell, wie ich ihn in einer BNS noch nie erlebt hatte. Ich fuhr die erste Runde als Zweiter, musste dann aber abreißen lassen, weil ich Rückenschmerzen bekam. Ich verlor noch ein paar Plätze, vor allem an den Anstiegen, da hatte ich starke Schmerzen.
In der letzten Runde führte ich eine Dreiergruppe an. Den Zielsprint konnte ich noch souverän gewinnen und den 5. Platz holen. Ich bin sehr enttäuscht, vor allem weil mir technische Strecken, wie die in Gedern, normalerweise liegen. Leider konnte ich meine technischen Fähigkeiten aufgrund der Rückenschmerzen nicht wie erhofft zeigen. Ich finde es toll, dass meine Teamkolleginnen und -kollegen gut abgeliefert haben und freue mich auf das nächste Rennen mit dem Team.
Samstag TT: Meinen Start vermasselte ich leider, kam nicht in das Pedal und rutschte ab. Danach war ich etwas hektisch und durch den Wind. Auf der technischen Runde verlief es dann aber wieder gut, bis auf eine Stelle, an der ich einmal kurz ausklicken musste. Dennoch reichte es für einen relativ guten 6. Platz, womit ich ganz zufrieden war. Außerdem bedeutete er eine gute Startposition für Sonntag.
Sonntag XCO: Diesmal habe ich einen sehr guten Start erwischt und reihte mich nach dem Startloop auf Platz 4 direkt hinter Lucie ein. Meine Beine haben sich super gut angefühlt. Wir konnten gutes Teamwork leisten, sodass wir uns nach der ersten Runde auf Platz 2 und 3 vorarbeiten konnten.
Dann hatte ich einen kleinen Sturz, bei dem ich ein paar Sekunden auf Lucie verloren habe. Aber ich konnte die Lücke schnell wieder zufahren. In der vorletzten Runde überholten wir Paulina Weigelt an der Tech-Zone, da sie einen Defekt hatte. Also hieß es in der letzten Runde nochmal all out, um den Doppelsieg zu sichern. Beim Zielsprint musste ich mich leider geschlagen geben, dennoch aber bin ich mehr als happy mit meinem 2. Platz auf meiner absoluten Lieblingsstrecke! Über den Sieg für Lucie habe ich mich auch riesig gefreut. Was für ein Wochenende mit meinem ersten Podiumsplatz als Jungjahrgang in der U17!
Das Vulkan Race in Gedern zählt zu meinen Lieblingsrennen in der BNS. Letztes Jahr konnte ich hier in der U15 gewinnen. So war meine Vorfreude auf dieses Rennwochenende groß, und ich hatte mir viel vorgenommen, nachdem ich letztes Wochenende in Böhringen etwas Pech hatte.
Zeitfahren am Samstag: Für das TT galt wieder die Devise guter Startplatz vor zu viel Risiko. Die Strecke lag mir gut, war allerdings durch den Regen in der Nacht in einigen Teilen noch recht schmierig. Daher bin ich in einigen Teilen etwas vorsichtiger gefahren, was sich am Ende mit dem 15. Platz und einem einem Startplatz in der dritten Reihe ausgezahlt hat.
Cross-Country-Rennen am Sonntag: Für das XCO-Rennen hatte ich mir einiges vorgenommen. Ich mag die technische Strecke und wollte mich in Richtung der Top-10 und unter den Besten im jungen Jahrgang positionieren. Im Rennen musste ich dann aber leider zweimal Rückstände auffahren. Das erste mal kurz nach Start, weil eine Kollision vor mir meine Line versperrte und ich daher mit dem hinteren Drittel in den Startloop ging.
Wenig später in der ersten Runde, als ich etwas zu viel Risiko bei einer Attacke auf meine direkten Konkurrenten einging, kollidierte ich blöderweise mit einem Zaunpfahl. Den Lenker zu richten, kostete Zeit, die mir am Ende auf eine bessere Position fehlte. Mit dem 17. Platz bin ich daher nicht ganz zufrieden. Das Gute aber ist, dass meine Form nach den gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung immer besser wird.
Zeitfahren am Samstag
XCO am Sonntag