Booker und Conolly siegen beim Enduro-Weltcup in Loudenvielle

Max Fuchs

 · 02.06.2025

Das Podium der Frauen von links nach rechts: Morgan Charre (Platz 2), Ella Conolly (Platz 1) und Winnifred Goldsbury (Platz 3).
Foto: WBD Sports / WHOOP UCI Mountain Bike World Series
Beim UCI Enduro-Weltcup im französischen Loudenvielle-Peyragudes siegen Daniel Booker und Ella Conolly in den Elite-Kategorien. Während Booker in einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Sławomir Łukasik (Yeti / Fox Factory Race Team) die Oberhand behielt, ließ Conolly mit vier Etappensiegen der Konkurrenz kaum eine Chance.

Conolly holte ihren ersten Saisonsieg mit einem gewaltigen Vorsprung von 40 Sekunden auf Morgane Charre (Pivot Factory Racing) und gewann vier von fünf Stages. Im Rennen der Männer ging es deutlich enger zu: Booker lag zwei Stages vor Schluss nur um wenige Sekunden in Führung, konnte sich jedoch mit einer starken letzten Stage seinen zweiten Saisonsieg unter den Nagel reißen.

Auch bei den Junior*innen gab es klare Sieger: Lacey Adams (Yeti / Fox Factory Race Team) und Melvin Almueis bauten mit ihren Siegen in Loudenvielle ihre Gesamtführung weiter aus.

Booker bezwingt Łukasik nach spannendem Fünfkampf

Erst vor wenigen Wochen holte sich Daniel Booker in Pietra Ligure (Italien) seinen ersten Weltcupsieg – nun legte er beim UCI-Enduro-Weltcup in Loudenvielle eindrucksvoll nach und sicherte sich den zweiten Triumph seiner Karriere.

Schon auf der Auftakt-Stage „Nabias“ setzte der Australier ein deutliches Zeichen. Die Fahrer starteten mit der wohl härtesten Stage des gesamten Tages: Eine 3,6 Kilometer lange Abfahrt mit satten 730 Tiefenmetern – ein echter Kraftakt für Arme, Konzentration und Technik. Booker meisterte die Herausforderung souverän und lag am Ende zwei Sekunden vor Alex Rudeau, während Sławomir Łukasik, Sieger des zweiten Weltcups in Polen, auf Platz vier landete.

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In der zweiten Stage („Privilege“) meldete sich der Pole jedoch eindrucksvoll zurück: Mit einem bärenstarken Lauf übernahm er hauchdünn – mit gerade einmal 0,006 Sekunden Vorsprung – die Führung im Gesamtklassement. Booker wurde Fünfter auf dieser Stage. Auf der dritten Stage („Six Pack“) blieb es extrem eng: Zwischen dem Erst- und dem Siebtplatzierten lagen lediglich 5,2 Sekunden – die Platzierungen blieben dennoch unverändert.

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Die vierte Stage („Pourticou“) brachte dann die entscheidende Wende. Die 1.100 Tiefenmeter lange, extrem steile Abfahrt wurde zur Schlüsselszene des Tages: Łukasik kam nicht optimal zurecht und fiel auf Rang 11 zurück. Booker nutzte seine Chance und holte die zuvor verlorene Zeit wieder auf – damit ging er mit einem komfortablen Vorsprung von sieben Sekunden in die fünfte und letzte Stage.

Auf der finalen und technisch anspruchsvollsten Stage des gesamten Rennens gelang Booker ein fehlerfreier Lauf und sicherte sich damit den Gesamtsieg. Łukasik hingegen leistete sich Fehler, verlor zehn Sekunden und musste sich mit Rang drei begnügen. Alex Rudeau nutzte die Gelegenheit und schob sich auf den zweiten Platz in der Tageswertung vor. Trotz des Rückschlags behält Łukasik weiterhin das Führungstrikot in der Gesamtwertung der Serie.

Es ist unglaublich aufregend, hier zu gewinnen. Ich hatte hier nie herausragende Ergebnisse, aber ich liebe die Trails jedes Jahr. Heute lief es richtig gut – selbst wenn ich Fehler gemacht habe, hatte ich immer noch Speed. Ich war glücklich, und die Trails waren in Top-Zustand. Es war ein großartiger Tag, ich hatte richtig Spaß am Fahren. In Polen lief es nicht so gut, aber jetzt bin ich zurück – und hoffentlich bleiben wir vorne! - Daniel Booker

Conolly wird zur Königin von Loudenvielle-Peyragudes

Ella Conolly hat ihre Führung im UCI-Enduro-Weltcup der Frauen mit einem souveränen Sieg in Loudenvielle weiter ausgebaut. Nachdem sie in Pietra Ligure und im polnischen Bielsko-Biała jeweils knapp Harriet Harnden (Aon Racing – Tourne Campervans) bzw. Elly Hoskin den Vortritt lassen musste, übernahm sie dieses Mal von Beginn an die Kontrolle über das Renngeschehen.

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Bereits auf der ersten Stage („Nabias“) setzte sie ein klares Zeichen: Mit einem Vorsprung von 4,27 Sekunden auf Morgane Charre und über 20 Sekunden auf das restliche Feld unterstrich sie ihre Ambitionen früh. Auch auf der zweiten Etappe ließ sie nicht nach und vergrößerte den Abstand zu Charre um weitere fünf Sekunden. Nadina Ellecosta (Abetone Ancillotti Vittoria Factory Team) platzierte sich solide auf Rang drei und etablierte sich als starke Mitstreiterin im Kampf ums Podium.

Stage 3 – ein kurzer, technischer Abschnitt durch den Wald – lag Charre besonders gut. Sie konnte Conolly dort knapp schlagen, während zwischen Platz drei und zehn weniger als vier Sekunden lagen. Auf Stage 4 („Pourticou“) lief Conolly wieder zur Höchstform auf: Sie fuhr souverän auf Rang eins und ließ, abgesehen von Charre und Ellecosta, das gesamte Feld um mehr als eine Minute hinter sich.

In der abschließenden fünften Stage ließ Conolly schließlich nichts mehr anbrennen. Mit einer weiteren souveränen Stage machte sie den Gesamtsieg perfekt. Charre, die auf dieser Etappe nur auf Rang fünf landete, konnte sich dennoch den zweiten Platz in der Gesamtwertung sichern. Winnifred Goldsbury, die die finale Stage auf Rang drei beendete, sicherte sich damit auch den dritten Gesamtrang.

Das Rennen war fantastisch – es war richtig cool, hier in Loudenvielle bei trockenen Bedingungen zu fahren. Es war ein starker Kontrast zum letzten Jahr und auch zum vorherigen Rennen in Polen. Mein Renntag lief ziemlich reibungslos. Ich bin sehr schnell gestartet, hatte aber einen kleinen Ausrutscher und einen Sturz, also bin ich danach etwas kalkulierter gefahren – glatter, aber habe überall gepusht, wo es ging.
Ich führe weiterhin im Weltcup – das macht mich richtig glücklich. - Ella Conolly

So haben die Deutschen abgeschnitten

Beim Frauenrennen des UCI Enduro World Cups in Loudenvielle mussten die deutschen Fans auf Raphaela Richter verzichten. Die deutsche Top-Fahrerin laboriert weiterhin an einer Schulterverletzung, die sie sich bei der zweiten Weltcup-Runde im polnischen Bielsko-Biała zugezogen hatte. In ihrer Abwesenheit sorgte Helen Weber für ein starkes deutsches Ergebnis: Die 23-Jährige fuhr ein konzentriertes und fehlerfreies Rennen und belegte als einzige deutsche Starterin einen hervorragenden sechsten Platz im Elite-Feld.

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Im Rennen der Herren war der Fokus auf Christian Textor (YT Mob) gerichtet, der als aussichtsreichster deutscher Starter ins Rennen ging. Doch ein technischer Defekt machte seine Hoffnungen früh zunichte: Auf der zweiten Stage verlor er durch einen Platten am Vorderrad mehrere Minuten. Am Ende musste er sich mit Rang 102 zufriedengeben. Für das beste deutsche Herrenergebnis sorgte der Freiburger Frederik Matz, der sich mit einem soliden Lauf auf den 46. Platz im Elite-Feld fuhr.

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