Seit 2005 ist Peter Schaupp Bundestrainer beim BDR. Von 2005 bis 2013 betreut er die XCO Junioren. 2013 übernimmt er das Amt von Frank Brückner und wird Bundestrainer XCO U23 und Elite. Der gelernte Energieanlagenelektroniker hat schon immer gerne Sportlerinnen und Sportler trainiert. Bereits mit 15 Jahren brachte er anderen das Skifahren bei. Wir haben einen Blick auf den Werdegang des XCO-Bundestrainers geworfen.
Schon in jungen Jahren begeistert sich Peter für Sport. Erst für Leichtathletik, dann für Volleyball. Hier spielt er sogar in der Landesliga. Nach der Realschule macht er eine Ausbildung als Energie Anlagen Elektroniker. Dank seiner hohen Fitness ist der 15 Monatige Wehrdienst (1981) bei der Panzergrenadierbrigade in München und Murnau kein Problem für ihn. Er scheidet als Hauptgefreiter aus.
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Peters absolute Lieblingssportart ist Skifahren. Bereits mit 15 Jahren gibt er Kurse. Slalom-Rennen sind nicht so sein Ding, er begeistert sich für Speed-Skiing. Dabei geht es darum, die maximale Geschwindigkeit zu erreichen. In den 90er-Jahren erreicht er ganze 211 km/h. Hier bekommt er seinen Spitznamen "Speedy" verpasst.
Ende der 80er Jahre kommt das Mountainbiken auf. Peter bringt als Skifahrer die idealen Voraussetzungen mit. 1987 kauft er sich ein Hardtail der Marke Alpinestars. Schon im Jahr darauf startet er beim berüchtigten Downhill-Rennen in Kaprun.
Mit Speed kennt sich Peter aus. Was er auf den Skiern kann, setzt er auf dem Bike um und fährt für das Team Hot Chili Downhill-Rennen. In Mont Sainte Anne gewinnt er bei der Weltmeisterschaft 1998 die Bronzemedaille in der Kategorie Masters. Bald gibt er sein Wissen an andere weiter. Kurse zu geben und zu sehen, wie sich andere aufgrund von seiner Schulung entwickeln, gefällt Peter auf Anhieb.
Bereits 1996 macht Peter den MTB-Trainerschein. Ab 2005 trainiert er die Junioren beim BDR. Hier ist er in seinem Element. 2013 bekommt er das Angebot, XCO-Elite Bundestrainer zu werden. Er nimmt das Angebot an und bleibt in dieser Funktion über zehn Jahre.
Kaderentscheidungen zu treffen, gehört zu den unangenehmen Momenten in Peters Job. „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn man jemanden aus dem Team nimmt. Man zerstört manchmal Träume“, sagt Peter rückblickend. Es ist aber auch schon gelungen, Motivation zu generieren. Beispiel Lia Schrievers, die 2022 aus dem Kader fiel und sich zurückgekämpft hat. Zu Peters Aufgaben gehörte auch die Nominierung für Olympia.
Peter feierte Erfolge, steckte Niederlagen ein und fieberte immer mit seinen Schützlingen mit. Der Austausch mit den jungen Athleten und Athletinnen halten Peter Jung. Die Entwicklung und den Werdegang von Luca Schwarzbauer mitzuerleben, zählt zu den Höhepunkten seiner Tätigkeit als Bundestrainer, sagt Peter. Rosige Zeiten sieht Peter bei Kira Böhm. “Sie ist noch lange nicht an der Spitze ihrer Karriere”, sagt Peter.
Als XCO-Bundestrainer war Peter 140 bis 170 Tage im Jahr unterwegs. In Trainingslagern, bei Rennen auf der ganzen Welt oder bei anderen Großveranstaltungen. Jetzt geht Peter in den Ruhestand und will sich Dingen widmen, die in der Zeit zu kurz kamen. Zum Beispiel der Renovierung seines Hauses. Dem Sport will er treu bleiben und weiterhin in kleinerem Rahmen Sportler trainieren oder aushelfen, wenn Not am Mann ist. Neben dem Sport begeistert sich Peter für alte Autos. Er besitzt einen w123er und einen w126er Mercedes, an denen er gerne herumschraubt.