Mit 43 Jahren dominiert Fabien Barel den EDR-E-Worldcup. Da können seine jungen Mitstreiter nur staunen. Der erfolgreichste deutsche E-Racer Johannes Fischbach sagt: „Dem Typen ist alles zuzutrauen. Wenn Barel sich als Ziel setzen würde, wieder Downhill-Worldcup zu fahren, dann würde ich ihm nach zwei, drei Rennen eine Top-Ten-Platzierung zutrauen.“
Am 26. Juli 1980 in Nizza geboren. Mit acht Jahren probiert er Trialbiken aus. 1995 startete er seine Karriere auf dem DH-Bike. Bereits in seiner zweiten Saison erhielt er einen Profivertrag und fuhr in den Folgejahren für Sunn, GT, Kona und Mondraker. Er holte sich drei Weltmeistertitel, einen davon bei den Junioren. 2012 wechselte er ins Enduro-Lager.
„Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn“, sagt ein Insider hinter vorgehaltener Hand. Fabien gilt als Alphatier. Nach dem Motto: Alles hört auf mein Kommando. Oft soll er von seinen Ideen so überzeugt sein, dass er andere Meinungen nicht gelten lässt. Insidern zufolge führt das immer wieder zu Zwist mit Racer Troy Brosnan, der ebenso als Bestimmertyp gilt.
2014 bricht sich Fabien bei der Enduro World Series in Chile den Rücken. Der Riss im Wirbelkörper ist nur 1,2 Millimeter vom Rückenmark entfernt. Nur fünfeinhalb Monate später siegt er beim EWS-Rennen in Finale Ligure mit acht Sekunden Vorsprung.
Fabien Barel gilt als äußerst technikaffin und hat ein abgeschlossenes Ingenieursstudium. Er ertüftelte zusammen mit Cesar Rojo die bis heute erfolgreiche Fast-Forward-Geometry (Mondraker). Außerdem hat Barel bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung bei Canyon.
Während Mentaltrainer heute gang und gäbe sind, erkennt Fabien schon viel früher die Vorteile darin. Um Verletzungstraumata besser zu verdauen, meditiert Fabien. Insider behaupten, insbesondere seine mentale Stärke sei das Geheimnis seines Erfolgs. „Eines meiner Hauptziele im Leben ist es, stets die Kontrolle zu bewahren“, sagt Barel.