Laura StiggerVom Mountainbike auf die Straße – neues Kapitel für Österreicherin

Andreas Kublik

 · 11.02.2025

Laura Stigger: Vom Mountainbike auf die Straße – neues Kapitel für ÖsterreicherinFoto: Getty Images/Billy Ceusters
Überfliegerin auf dem Mountainbike: Laura Stigger mischte im Vorjahr im Weltcup ganz vorne mit
Die Mountainbikerin Laura Stigger beginnt in Valencia ihre neue Laufbahn als Straßen-Radprofi. Die 24-jährige Österreicherin strebt jedoch weiterhin Erfolge im Mountainbike-Bereich an.

Es geht schneller als erwartet: Top-Mountainbikerin Laura Stigger startet am 13. Februar erstmals als Radprofi auf der Straße. Die 24-jährige Österreicherin gibt ihr Debüt im Trikot des Top-Teams SD Worx - Protime bei der Setmana Valenciana (13. bis 16. Februar). Die Rundfahrt führt über vier Etappen. “Das Jahr ist der optimale Zeitpunkt, um das auszuprobieren”, sagt Stigger im Gespräch mit TOUR über den Disziplinwechsel. Bereits vor dem Jahreswechsel hatte ihr neuer Arbeitgeber bekanntgegeben , dass die Tirolerin in der Saison 2025 beim niederländische Straßenteam Profi wird. Jetzt sprang sie nach eigenen Worten kurzfristig als Starterin bei der Valencia-Rundfahrt ein und gibt ein überraschend frühes Debüt im Straßenradsport auf höchstem Niveau.

Van der Breggen holt Stigger ins Team

Olympiasiegerin Anna van der Breggen hatte im vergangenen Sommer angefragt, ob Stigger, zuletzt Gesamtzweite im Mountainbike-Weltcup, künftig für ihr Team fahren wolle. Die beiden kennen sich, seit die Niederländerin vor einigen Jahren ein Höhentrainingslager in der Nähe von Stiggers Wohnort Haiming absolvierte. “Ich freue mich Erfahrung zu sammeln”, sagt die Olympia-Sechste Stigger über die Renneinsätze auf der Straße, die sie als “Schnupperpraktikum” bezeichnet. Im Jahr 2018 hatte die Mountainbike-Spezialistin bei der Heim-WM in Innsbruck überraschend Gold im Straßenrennen der Juniorinnen gewonnen. Danach hatte sie nur noch im Jahr 2021 das Straßenrennen bei der U23-EM in Trient bestritten und dort Rang vier belegt.

Mountainbikerin Laura Stigger auf dem RennradFoto: Getty Images/Dario BelingheriMountainbikerin Laura Stigger auf dem Rennrad

Kein Abschied vom Mountainbike-Sport

Der Wechsel auf die Straße bedeutet jedoch keinen Abschied vom Mountainbike-Sport. “Der Fokus liegt noch immer hauptsächlich auf dem Mountainbike”, betont die Radsportlerin aus Haiming im Inntal: “Ich werde einige Straßenrennen einbauen, wenn es sich rund um den Mountainbike-Weltcup einplanen lässt.” Welche weiteren Rennen sie nach dem Debüt in Spanien auf der Straße bestreiten wird, ist noch nicht offiziell bekannt. Danny Stam, Sportchef bei SD Worx-Protime, traut der Mountainbike-Spezialistin aufgrund von Kletterstärke und Explosivität eine gute Rolle bei Rennen wie den Ardennen-Klassikern zu, also Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Nach dem MTB-Weltcup zu den Eintagesrennen

Anfang April wird Stigger die Mountainbike-Weltcuprennen in Brasilien bestreiten. Danach kann sie sie sich Einsätze bei den Eintagesrennen vorstellen. Der Wechsel zu van der Breggens Rennstall war naheliegend. Als Mountainbikerin startet Stigger für das Team Specialized Factory Racing; der US-Hersteller Specialized liefert auch das Material für das niederländische Straßenteam SD Worx. “Die Kooperation mit Specialized ist natürlich ideal, um auf der Straße und dem Mountainbike unterwegs zu sein”, betont Stigger, die nach Olympia-Rang sechs im Vorjahr die Zeit gekommen sah, etwas Neues auszuprobieren und zweigleisig zu fahren. In diesem Jahr werden sich auch Stiggers Landsfrau Mona Mitterwallner (bei Human Powered Health) und der Australier Alan Hatherley (bei Jayco-AlUla) als Straßenradprofis versuchen.

Mit Köpfchen: Stigger will durchdacht an die Doppel-Belastung herangehenFoto: Getty Images/Dario BelingheriMit Köpfchen: Stigger will durchdacht an die Doppel-Belastung herangehen

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