Interview Peter Sagan“Ich bin bei 40 Prozent meiner Leistungsfähigkeit”

Laurin Lehner

 · 09.05.2024

Währen des Bike Festivals in Riva del Garda startete Peter das erste Mal bei einem Rennen seit seiner Herz-Op.
Foto: FSA Bike Festival
Der dreimalige Straßen-Weltmeister Peter Sagan hat seine Rennradkarriere beendet und wollte 2024 auf dem Mountainbike durchstarten. Zwei Herzoperationen und eine fragliche Olympia-Teilnahme stellen seine Mountainbike-Offensive aktuell in Frage. Wir haben mit dem Radsport-Superstar gesprochen.

Peter Sagan gewann 2015, 2016 und 2017 die Straßenrad-Weltmeisterschaft und ist damit der erste und bisher einzige Radrennfahrer, der diesen Titel dreimal in Folge erringen konnte. Ebenfalls einmalig in der Geschichte des Radsports ist der siebenmalige Gewinn der Punktewertung bei der Tour de France. Er ist schlagfertig, meistens für Späße zu haben und passt so gar nicht in die verbissene Rennrad-Szene. Das wissen seine Fans zu schätzen. So folgen ihm fast 2 Millionen Menschen auf seinem Instagram-Kanal. Nach seiner aktiven Rennrad-Karriere will er auf dem Mountainbike noch mal angreifen. Allerdings hat er mit Herzrhythmus-Störungen zu kämpfen. Wir haben im beim Bike Festival in Riva del Garda gesprochen.

Peter Sagan während des Specialized Bike Marathon in Riva del Garda.Foto: FSA Bike FestivalPeter Sagan während des Specialized Bike Marathon in Riva del Garda.

Peter, die Idee war es, bei den Olympischen Spielen in Paris an den Start zu gehen. Wird es klappen?

Das ist noch nicht klar. Eine normale Qualifikation für Olympia über mein Heimatland Slowakei funktioniert nicht. Ich brauche eine Wildcard (Anm. d. Red. Nur die besten 19 Nationen erhalten einen XCO-Startplatz für die Spiele in Paris). Zweitens: Mein Körper spielt noch nicht so richtig mit. Ich hatte im Februar einen Eingriff am Herzen. Hier beim Bike Festival in Riva del Garda bin ich zum ersten Mal in einem Rennen gestartet. Momentan bin ich bei 40 Prozent meiner Leistungsfähigkeit.

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Wenn du Geld auf einen Medaillengewinner bei Olympia setzen müsstest, wer wäre das?

Auf meine Specialized-Kolleginnen und -Kollegen, denen drücke ich die Daumen...

...mal ganz ohne Sponsorenverpflichtung. Was ist mit Tom Pidcock und Nino Schurter?

Ich denke, meine Teamkollegen Victor Koretzky, Martin Vidaurre und Christopher Bevins haben das Zeug dazu, bei Olympia zu punkten.

Du hast den Worldcup in Brasilien verfolgt und bist jetzt hier beim Bike Festival in Riva del Garda. Wenn du die Mountainbike-Szene mit der Roadbike-Szene vergleichst, was ist der größte Unterschied?

Es ist völlig anders. Beim Mountainbiken ist man in der Natur, das gefällt mir. Bei der Tour de France ist alles strenger und getakteter. Es ist wie eine riesige Roadshow, man fährt von Stadt zu Stadt.

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Multi-Talent Tom Pidcock hat mal gesagt, er könne sich vorstellen, auch mal bei einem Downhill-Rennen zu starten. Jetzt, wo du ins MTB-Lager gewechselt bist, ist das für dich auch denkbar?

Ich habe kein Downhill-Bike. Das Bike mit dem meisten Federweg, das ich besitze, ist ein Specialized Stumpjumper. Aber wenn Tom bei einem Downhill-Rennen an den Start geht, werde ich mir das vielleicht überlegen (lacht).

Verfolgst du den Downhill-Worldcup?

Nicht jedes Rennen, aber ich verfolge, wer auf dem Podium steht. Es ist spannend zuzuschauen, keine Frage.

Peter Sagans Bucket List

Deine Roadbike-Karriere hast du an den Nagel gehängt, den Wechsel ins MTB-Fahrerlager nimmst du nach eigener Aussage nicht allzu ernst. Was steht noch auf deiner Bucket List, neben dem Radfahren?

Kitesurfen möchte ich noch lernen. Windsurfen habe ich auch schon versucht und hatte Spaß dabei. Ich habe mich all die Jahre nur aufs Radfahren konzentriert, jetzt freue ich mich darauf, auch andere Dinge auszuprobieren. Dieses Jahr will ich mich aber aufs Mountainbiken konzentrieren und dafür muss ich nun endlich fit werden und mein Herz in den Griff bekommen.

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