Der französische Freeride-Profi und Rampage-Fahrer Vincent Tupin wagte den höchsten Klippensprung, der je mit einem Bike versucht wurde. Im Wallis sprang er 25 Meter in die Tiefe, mit einer Flugkurve von über 30 Metern. Der Aufprall war so hart, dass sein Vorderrad kollabierte und er den Hang hinunter wirbelte. Wie durch ein Wunder blieb „Vinny T“ unverletzt. Den Clip gibt’s auf Youtube. Wir sagen: Das ist komplett crazy!
BIKE: Hast du deinen Verstand verloren, Vincent?
VINCENT TUPIN: Das könnte man meinen, wenn man den Video-Clip sieht, ich weiß. Doch ich war wirklich davon überzeugt, dass es mir gelingt, den Drop zu landen. Das musst du auch, sonst würdest du es nie machen.
Hast du ausgemessen wie hoch der Drop ist?
Ja, bei der Klippe geht’s 25 Meter runter, 14 Meter raus und 31,3 Meter schräg bis zur Landung.
Was ging in deinem Kopf vor sich, als du da oben deine Goggle aufgesetzt hast?
Ich dachte: Bitte nicht zu kurz springen! Und auch nicht zu weit! Das waren meine größten Befürchtungen und ich will mir gar nicht ausmalen, was dann passiert wäre. Du musst wissen, das war alles andere als eine spontane Entscheidung.
Wie lange hattest du mit dir gerungen?
Ein Jahr lang. Immer wieder schauten wir uns die Klippe an, shapten an der Landung und überlegten den besten Run-In. Ich wusste: Alles muss passen.
Angst?
Oh ja, eine Menge Angst.
Und dann? Rüber über die Kante und Airtime?!
Lange Airtime. Ich habe nie einen Base-Jump gemacht, doch genau so stelle ich ihn mir vor.
Hast du in der Luft gedacht, dass alles gutgeht?
Anfangs ja. Doch dann ahnte ich, dass die Landung nicht zu schaffen sein würde. Nicht nach diesem Monster-Flug nach unten. Ich spürte, dass da viel zu viel Energie im Spiel war. Dieser Aufschlag würde zu heftig werden, um ihn abzufedern. Und so war es dann auch. Ja, ich explodierte förmlich. Mein Kinn rauschte runter zur Gabel und das Vorderrad faltete sich ein. Das war eine Landung wie ein Autounfall. Ich rollte mich klein zusammen – was hätte ich auch sonst machen sollen?
Und jetzt? Willst du es noch mal versuchen?
Nein, das mache ich nicht noch mal! Ich will mein Glück nicht zu sehr herausfordern, denn so eine Landung steckt man in seinem Leben nur einmal weg.
Vikings! Berge wie Drachenzähne, Fjorde wie aus Wikingerfilmen, das Nordmeer und helle Polarnächte: Senja in Norwegen bietet eine Landschaft wie aus dem Netflix-Epos: Vikings. Schade, dass es nicht gleicht ums Eck ist, sondern über 3000 Kilo-meter von München entfernt. Bike-Abenteurer Andreas Prielmaier erkundete das Seegebirge 350 Kilometer nördlich des Polarkreises mit seinen Söhnen Simon und Moritz. Nicht immer fanden sie Trails, doch immer eine Landschaft, die den Atem raubte. Von seinen Erlebnissen erzählt Prielmaier in seinem Kurzfilm „69° – Senja: Beyond the Arctic Circle“, zu sehen auf dem BOFF Outdoorfilm-Festival.
Berge und Meer – das ist eine unschlagbare Kombi. In Senja, Norwegen, ist sie besonders eindrucksvoll. - Andreas Prielmaier
Der blonde Newcomer aus Colorado ist ein Phänomen: Asa Vermette (18). Zum ersten Mal fuhr der Youngster bei der Red Bull Hardline in Wales mit. Schon im Training wirkte er wie ein Marvel-Superheld, sprang das Monster-Gap (Foto) oder die 90-Footer mit Leichtigkeit. Auch Druck schien dem Junioren-Weltmeister egal zu sein – er brauste als Letzter über den Horror-Track und fuhr schneller als die gesamte Hardline-Elite.
Kann man sich vorstellen,wie die zwei sich fühlen? Nein, kann man nicht. Die Hardline-Sieger Louise Ferguson und Asa Vermette bekamen erst die volle Adrenalindusche auf der härtesten Abfahrt der Welt verpasst und danach vom Nervensystem einen Cocktail aus Gamma-Aminobuttersäure, Serotonin und Dopamin serviert. Die Folge: Euphorie und ein „Heute ist der beste Tag meines Lebens“-Gefühl. Wir sagen: Das haben sich die zwei redlich verdient!