„Verrückte Architektur – als ich das Dach der Elbphilharmonie im Hamburger Hafen sah, wollte ich unbedingt hier oben biken und flippen“, sagt Fabio Wibmer. Und als Superstar darf man so etwas dann auch. Der Österreicher promotete mit dem Stunt die Show „Masters of Dirt“, die Mitte Mai erstmals in Hamburg stattfindet. Wer genau hinschaut, sieht Fabios Backflip auf dem 110 Meter hohen Konzerthaus, das 2016 fertiggestellt wurde und 866 Millionen Euro kostete. Damit war der Bau elfmal so teuer wie ursprünglich geplant.
Die Natur ist noch immer der beste Dramaturg. Ihre Asservatenkammer steckt voller Requisiten. Man nehme: Wolkenfetzen, Berge, Wiese und einen handtuchbreiten Trail! Das sind die Zutaten zum Glück – zumindest für diesen Singletrail-Jäger weit oberhalb der Baumgrenze. An den Glücksmoment wird sich der Biker noch lange erinnern – wetten!?
Es ist das härteste Etappenrennen im Mountainbike-Sport: das Cape Epic in Südafrika. Im März fand das legendäre Rennen für Zweierteams zum 21. Mal statt und sorgte für Aufregung. Gerüchten zufolge soll es bei 40 Grad Hitzetote im Teilnehmerfeld gegeben haben. Fake News, wie sich herausstellte, was den Ruf als Härteprüfung aber weiter festigte. Nino Schurter gelang es zum dritten Mal, das Rennen zu gewinnen. Seriensieger Karl Platt (5 Siege/Elite Männer) gewann mit Calle Friberg (Zweierteams) in der Masters-Klasse.
BIKE: Tobey, du warst der einzige Deutsche beim Crankworx Slopestyle in Rotorua, Neuseeland.
Tobey Miley: Nur ein Platz im Weltranglisten-Ranking trennte mich davon, eingeladen zu werden. Daher war ich irre froh, dass ich beim Slopestyle in Christchurch eine Wildcard für Rotorua gewinnen konnte.
Warum ist Erik Fedko nicht gestartet?
Erik hatte sich vor einem Jahr den Oberschenkel gebrochen. Die Verletzung ist noch nicht ganz ausgeheilt. Es wäre zu früh gewesen, um im Wettkampf wieder alles zu wagen und auf volles Risiko zu gehen.
In deinem Run hast du einen Cork 720 in beiden Drehrichtungen gesprungen. Wie schwer sind die sogenannten „Oppo“-Tricks (engl. Opposite)?
Jeder hat eine Schokoladenseite. Machst du die Tricks in die andere Richtung, fallen sie dir viel schwerer. Die Wettkampfrichter bewerten es sehr hoch, wenn du den Cork 720 in dichter Folge in beide Richtungen zeigst.
Am Ende hast du Platz 10 belegt – zufrieden damit?
Top 10 in der Weltspitze ist immer großartig. Natürlich hätte ich gerne noch einen zweiten Lauf gehabt, doch nur die Top-8-Fahrer durften zum zweiten Lauf starten.
Das Trick-Niveau ist irre und selbst für Insider kaum mehr einzuschätzen. Wie siehst du das?
Es ist absurd, wie sehr sich das Niveau in den letzten fünf Jahren gesteigert hat. Es wird immer krasser. Ich kenne ja schon die Tricks, die trainiert werden, doch noch nicht in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Das ist unglaublich.
Und vor fünf Jahren hatte man schon gesagt, dass die Grenzen erreicht sind.
Es geht noch viel krasser! Allerdings steigt damit auch das Risiko, wenn man mit den Weltbesten mithalten will. Das ist der Preis, den man für die Steigerung zahlen muss.
Was ist gerade dein Supertrick?
Mein Supertrick ist der Doubleflip Tuck No Hander. Doubleflips sehen immer spektakulär aus und sind sehr risikoreich. Dann noch Tricks als Kombo reinzupacken, ist sehr schwer. Ich denke beim Doubleflip Tuck No Hander jedes Mal: Ich sterbe! Die G-Kräfte sind so hoch, dass man kaum glauben kann, dass es funktioniert.
Keiner meiner Fotografenfreunde hat Zeit? Kein Problem, dachte sich Pro-Rider Robert „Rob J“ Jauch und fuhr allein mit Van und Bike nach Südfrankreich. „2002 hatte mich Snowboarder Mike Basich beeindruckt, als er aus dem Heli in eine Schneeflanke sprang und sich dabei per Fernauslöser selbst fotografierte“, berichtet Rob J. Bei dieser Gratfahrt in Digne-les-Bains, nahe dem Evo Bikepark, drückte Rob ebenfalls auf den Fernauslöser und das Hinterrad durch den Turn.