Foto-HighlightsDas musst du sehen - die Topshots des Monats Januar

Dimitri Lehner

 · 17.01.2025

Mountainbiken auf Island: „Hier wirst du jeden Tag nass“, sagt Korbi Engstler. Hier legt der Style-Master sein Ghost-Enduro flach während im Hintergrund die Wellen rollen.
Foto: Janik Steiner
In die BIKE-Gallery schaffen es nur die besten Bike-Fotos – eine Sammlung an Hinguckern aus der Welt des Mountainbikens. Jeden Monat präsentieren wir euch Bilder, die bewegen. Unsere Foto-Highlights.

Wir haben mit Korbi Engstler gesprochen über seinen Trip nach Island. Hier unser BIKE-Kurzinterview.

BIKE: Wie kamst du auf die Idee, zum Biken nach Island zu fliegen. Island ist doch kalt, nass und windig.

KORBI ENGSTLER: Für mein neues Videoprojekt „Why Not“ hatte ich drei ganz unterschiedliche Spots gesucht, und Island ist einer davon. Aber stimmt: kalt, nass und windig! Ich hatte gehofft, dass es etwas trockner sein würde, doch wir wurden jeden Tag nass.

Farbexplosion: Korbi Engstler in Atom-Rot auf isländischem Moos – über solche Kontraste freut sich jeder Fotograf.Foto: Janik SteinerFarbexplosion: Korbi Engstler in Atom-Rot auf isländischem Moos – über solche Kontraste freut sich jeder Fotograf.


Dennoch happy, Island mal „erlebt“ zu haben?

Auf alle Fälle. Island ist ein guter Kontrast zu allen Spots, an denen ich sonst Biken war. Ich habe mich von Island auch eher überraschen lassen und gar nicht groß recherchiert, ob es da Sprünge gibt und gute Trails.

Gab es Trails? Wie hast du die gefunden?

Ich hatte einen Guide, Magne Kvam von Icebike, engagiert. Magne hat fast alle Promi-Biker, die nach Island gekommen sind, geguidet. Doch trotz Guide ist die Trail-Jagd schwierig hier, denn du darfst nur auf Wanderwegen biken. Irgendwo Freeride-Lines durchs Gelände ziehen ist verboten. Graham Agassiz hatte das damals für sein Video einfach gemacht und die Isländer damit ziemlich in Aufregung versetzt. Da gab es einen riesen Stress danach. Gerade wenn man filmt und fotografiert.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Bike-Influencer Korbi Engstler | Fotos Janik SteinerBike-Influencer Korbi Engstler | Fotos Janik Steiner

Was hat dir an Island besonders gefallen?

Die Landschaft, die Farben, die Formen – das haut dich um. Besonders die Farben – unglaublich! Doch zum Biken würde ich da nicht noch mal hinfliegen, dafür sind die Wetterkapriolen zu heftig und die Möglichkeiten zu begrenzt. Entweder du trägst hoch oder – das wird in Island angeboten – lässt dich mit dem Heli hochfliegen. Das haben wir nicht gemacht. Das kann man in unseren Zeiten nicht mehr bringen.

Was hat dir nicht gefallen?

Island ist sehr amerikanisiert, finde ich. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Da fahren US-Trucks rum und auch das Essen: sehr amerikanisch. Richtig nervig: Das Wetter. Es ist unvorhersehbar. Gerade noch blauer Himmel und Sonne, im nächsten Moment heftigster Regensturm.

Alle kleiden sich schwarz, du rot. Ist das dein neues Signature- Outfit?

Nee (lacht). Fotograf Janik und ich wollten die Landschaft in der Totalen zeigen. Da brauchst du ein Outfit, das heraussticht. Sonst bin ich kein Fan von krassen Farben.

Flucht in die Sonne: Trails auf der Biker-Insel La Palma


Keine Lust auf Winter! Stefan Schley und Philipp Folz überlassen Scheibe-Kratzen und Schnee-Schippen den anderen und flüchten auf die Sonnen-Trails von La Palma.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberKeine Lust auf Winter! Stefan Schley und Philipp Folz überlassen Scheibe-Kratzen und Schnee-Schippen den anderen und flüchten auf die Sonnen-Trails von La Palma.

La Palma ist sonnenverwöhnt und von Trails umgarnt – das machte die Kanareninsel lange zur perfekten Winter-Location für Biker. Dann spuckte der Vulkan Gift und Galle (2021) und nichts war mehr wie es war. Doch so langsam normalisiert sich die Lage. Hier kurbeln die Wahl-Locals Philipp Foltz und Stefan Schlie der Sonne entgegen. Schauen wir das Foto an, riechen wir förmlich, wie die Pinien duften!

Horror-Filmkulisse: Eliott Lapotre in den Vogesen


„The Walking Dead“-Optik: Freeride-Profi Eliott Lapotre segelt durch den Nebelwald in den heimischen Vogesen.Foto: JB Liautard„The Walking Dead“-Optik: Freeride-Profi Eliott Lapotre segelt durch den Nebelwald in den heimischen Vogesen.

„Hinter meinem Haus beginnt ein Wald. Es ist ein ganz eigenartiger Wald“, berichtet Bike-Profi Eliott Lapotre. „Dort ist es immer düster, feucht und nebelig. Selbst bei Sonnenschein! Eine ganz eigenartige Gänsehaut-Stimmung herrscht dort, fast gruselig. Als ich JB davon erzählte, wollte er das selbst sehen und besuchte mich in den Vogesen. Und wieder war die Stimmung verwunschen – ich jagte mit meinem Trailbike den Pfad hinunter, Nebel waberte und der Scheinwerfer von JB erzeugte diese Thriller-Optik.“ Für sein neustes Projekt griff Eliott zu Hammer und Motorsäge und verwandelte seinen Heimatwald in ein Freeride-Paradies. Schaut Euch das mal an!

Lichtspiele: Red Bull Ilume auf dem Bike-Trail

Lichtspiele: Daniel Swanbeck rauscht über den winterlichen Trail in Källviken/Schweden bei Nacht. Die Lichteffekte qualifizierten das Foto für den hochkarätigen Wettbewerb Red Bull Illume.Foto: Daniel Bernstål / Red Bull IllumeLichtspiele: Daniel Swanbeck rauscht über den winterlichen Trail in Källviken/Schweden bei Nacht. Die Lichteffekte qualifizierten das Foto für den hochkarätigen Wettbewerb Red Bull Illume.
Schneeflocken auf dem Trail im Vordergrund Rauchschwaden im Hintergrund

Fotograf Daniel Bernstål griff tief in die Trickkiste, um Daniel Swanbeck hier in Szene zu setzen. Alles musste passen! Die Belichtung, um die Bike-Lampen zu einer weiß-roten Lichtgirlande zu verweben. Das Timing. Denn Daniel sollte in der Luft den Lenker einschlagen für die nötige Portion Steez. Der Bildausschnitt: Man sollte den Schnee im Vordergrund und Rauchschwaden im Hintergrund sehen. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das Foto wurde beim Fotowettbewerb Red Bull Illume ausgezeichnet.

Sensation: Hobby-Biker fahren Red-Bull-Rampage-Run


Brendan Fairclough baute sich eine besonders technische Line für die Red Bull Rampage 2024. In der Szene wurde behauptet, es sei die schwierigste Abfahrt des Wettkampfs. Sensation nach dem Wettkampf: zwei deutsche Hobby-Freerider wiederholten Faircloughs Line: Niklas Schmidt und  Sebastian Kahl.Foto: Paris Gore / Red BullBrendan Fairclough baute sich eine besonders technische Line für die Red Bull Rampage 2024. In der Szene wurde behauptet, es sei die schwierigste Abfahrt des Wettkampfs. Sensation nach dem Wettkampf: zwei deutsche Hobby-Freerider wiederholten Faircloughs Line: Niklas Schmidt und Sebastian Kahl.

Aufregung in den Sozialen Medien! Zwei deutsche Biker: Niklas Schmidt (23) und Sebastian Kahl (21) fahren nach der Red Bull Rampage die Line von Brendan Fairclough nach. Im Contest wurde Faircloughs Line heiß diskutiert. Szene-Insider sprachen von der technisch schwierigsten Abfahrt überhaupt, manche glaubten sogar, nur Fairclough sei imstande diese Linie zu fahren.

Mit diesem Bike fuhr Brendan Fairclough seinen umstrittenen Rampage-Run.

BIKE: Niklas, du und dein Freund Sebi seid die Rampage-Line von Brendan Fairclough nachgefahren. Wie kommt man auf so eine Knochenbrecher-Idee.

NIKLAS: Das war Sebis Idee.

SEBASTIAN: Das ist am ehesten unser Riding-Style und deswegen wollten wir die Line ausprobieren.

NIKLAS: Die letzten Sommer haben wir in Kanada und Neuseeland verbracht und sind dort die extremsten Abfahrten gefahren. Und jetzt auch in Utah – und da gab es „Brendogs“ Line.

Wie lange habt ihr gebraucht, um da runter zu fahren?

NIKLAS: Einen Tag mussten wir schaufeln, damit alles wieder fahrbar war. Danach haben wir uns alle Features angeschaut und probiert, am dritten Tag haben wir Full-Runs versucht.

Hat das geklappt?

SEBASTIAN: Ich habe drei Versuche gebraucht, bis ich ganz durch kam.

NIKLAS: Ich hatte vier Runs, denn beim dritten Versuch funktionierte meine GoPro nicht.

Was war der schwierigste Stunt?

NIKLAS: Der Step Up auf den Felsen. Da musst du enorm präzise sein, um punktgenau zu landen. Fünfmal bin ich da hoch gesprungen, dreimal habe ich einen komischen Drall zur Seite bekommen und musste abspringen. Der Fels war ein richtig fieses Ding.

Im Netz gab’s Bashing. Fairclough war nicht erfreut. NIKLAS: Das hat uns traurig gemacht, all die Reaktionen im Netz. Damit haben wir nicht gerechnet.

Naja, ist ja schon ein Ding: „Deutscher Hobby-Biker fährt auf 500-Dollar-Bike Faircloughs Rampage-Line.“ NIKLAS: Ja, was soll ich sagen? Wir haben’s gemacht. SEBASTIAN: Genau (lacht).

Warum fährst du ein 500-Dollar-Bike? NIKLAS: Weil ich kein Geld habe. Mein Scott Gambler ist mir gebrochen. Dann habe ich in Salt Lake City ein gebrauchtes Rocky Slayer mit Riss im Hinterbau für 500 Dollar gekauft.

Hattet ihr einen Notfallplan, falls etwas schiefgeht? NIKLAS: Nee (lacht).

SEBASTIAN: So 'was brauchen wir nicht (lacht).

Niklas Schmidt (23)Foto: Pino ÖbiNiklas Schmidt (23)Sebastian Kahl (21)Foto: Pino ÖbiSebastian Kahl (21)

Rodeo-Reiter: Emil Johansson im Film ANYTIME


Mehr Style geht kaum: Emil Johansson beim Xup One Hand auf dem Trail in  Atascadero, California, USA für den neuen Anthill Film 'Anytime'.Foto: Sterling Lorence / Red BullMehr Style geht kaum: Emil Johansson beim Xup One Hand auf dem Trail in Atascadero, California, USA für den neuen Anthill Film 'Anytime'.

Was ist Style auf dem Bike? Wir kennen die Antwort! Sie lautet: Emil Johansson. Es gibt wenige Mountainbiker, die so lässig auf dem Rad aussehen wie der Feinmotoriker aus Trollhättan in Schweden. Bei diesem einhändigen X-Up wirkt Emil wie ein texanischer Rodeo-Reiter.

Meistgelesen in der Rubrik Events