Stefan Loibl
· 09.09.2015
Goldene Kassetten, Pedale in Landesfarben und Spezial-Designs: Für ihre WM-Stars haben sich einige Hersteller etwas Besonderes einfallen lassen. Hier die spannendsten Profi-Bikes aus dem Fahrerlager.
Die Weltmeisterschaften sind ein ganz besonderes Event im Radsport-Kalender. Dort schlüpfen alle Mountainbiker – einmal im Jahr – von den Team-Klamotten in die Nationaltrikots. Dann zieren Länderflaggen die Jerseys, spezielle Helme, Schuhe oder Handschuhe runden das Nationalmannschafts-Outfit in der Regel ab. Auch die Bikes und ihre Lackierungen und Designs folgen nicht mehr den Regeln des Team-Looks. Wir haben uns im WM-Fahrerlager in Andorra auf die Suche gemacht und die spannendsten WM-Bikes für Euch gefunden. Vorhang auf:
Pünktlich zur WM hat Focus den Prototypen seines neuen Race-Fullys fertig bekommen. Sagen wollte uns am Focus-Stand noch niemand was dazu. 29 Zoll, Carbon-Rahmen im selben Design wie das Raven Max und eine Abdeckung über dem Dämpfer. Vogel war vom neuen Bike so angetan, dass er im Rennen auf dem Fully unterwegs war.
Für Rachel und Gee Atherton hat GT sein Fury World Cup in Landesfarben lackiert. Zumindest Rachel hat das Downhill-Bike im Union Jack-Look Glück gebracht. Sie holte nach dem Worldcup-Gesamtsieg auch den WM-Titel bei den Damen. Gee dagegen stürzte hart und musste seine Medaillen-Hoffnungen im Staub von Andorra begraben.
Eine so krass nach unten geneigte Sattelnase wie der Tscheche fährt kein anderer Mountainbike-Profi. Extra für die WM in Andorra stellte ihm Specialized ein Epic in Speziallackierung hin, das es ab nächstem Jahr in den USA zu kaufen geben soll. Als einer von wenigen Athleten bekam Kulhavy von SRAM auch eine goldene Kassette und eine goldene Kette. Half alles nichts: Kulhavy kam mal wieder nicht mit der Höhe klar und beendete bereits nach dem ersten Anstieg das WM-Rennen. Zuhause stellte sich heraus: Er hatte sich am Montag bei einem Trainingssturz eine Rippe gebrochen.
Als Worldcup-Gesamtsieger angereist stellte Specialized Aaron Gwin ein Demo in „Stars and Stripes“-Optik hin. Auch der Renthal-Carbonlenker und die HT-X2 erstrahlten an Gwins Bike im US-Look. Doch im Rennen brachte das neue Demo dem Amerikaner kein Glück. Er schoss zu Beginn des unteren Teils über die Streckenbegrenzung und stürzte.
Der Franzose entschied sich wieder mal fürs Fully. Absalon fährt das Fourstroke mit der elektronischen XTR Di2 und dem Fox iCTD-Fahrwerk. Die Weltmeister-Streifen an Gabel und Rahmen stammen von seinem WM-Titel 2014. In Andorra lieferte sich der Franzose einen harten Kampf mit Nino Schurter und wurde am Ende Zweiter.
In Schwarz-Rot-Gold sollte Deutschlands bester Cross Country-Pilot über den WM-Kurs jagen – so hatte es sich Cannondale vorgestellt. Doch Fumic griff im Rennen nicht zum F-Si im „Schland“-Look, sondern fuhr sein Scalpel-Fully. Auch die anderen drei Cannondale-Piloten bekamen ein F-Si in Landesfarben: Henrique Avanchini ist Brasilianer, Marco Fontana Italiener und der U23-Pilot Anton Cooper kommt aus Neuseeland.
Das Bike des neuen Weltmeisters Nino Schurter! Das Scott Spark in 27,5 Zoll fährt der Schweizer mit geklebten Schlauchreifen von Dugast, DT Swiss-Fahrwerk und den goldenen Antriebs-Komponenten von SRAM.