1999 startet Simon Gegenheimer bei seinem ersten Mountainbike-Rennen. Später spezialisiert er sich auf die Sprint-Disziplin XCE. Der Eliminator ist ein Kurzstreckenrennen im K.-o.-System auf meist technisch anspruchsvollen Stadtkursen oder in städtischer Umgebung. Diese Disziplin erfordert sowohl Sprintstärke als auch technische Fähigkeiten, da die Kurse eng und anspruchsvoll sind.
In den Jahren 2012, 2013, 2016 und 2018 gewann Simon Gegenheimer die Deutsche Meisterschaft in dieser Disziplin. Der bisherige Höhepunkt seiner Karriere folgt 2021, hier holt er sich den Weltmeistertitel. Weil Kraft und Koordination gerade im Sprint so wichtig sind, trainiert der Badener prophylaktisch im Rehastudio. Vielleicht kam er auch daher um größere Verletzungen drumrum. Hier seine Krankenakte und Tipps, um gesund zu bleiben.
Bei einem Bundesliga-Rennen in Heubach 2010 blieb ich mit der Schulter an einem Baum hängen. Großer Impact, wenig Wirkung. Die Bänder waren angerissen. Nach zwei Wochen saß ich wieder
auf dem Bike.
Bei einem Cross-Country-Rennen in Portugal (2015) hatte ich den heftigsten Sturz meiner Karriere. Auf einer ausgewaschenen Schotterpiste war ich mit gut 60 Sachen unterwegs, als sich ein riesiger Stein vor meinem Vorderrad auftat. Bäm! Ich machte den berühmten Abflug über den Lenker, rutschte, drehte mich und landete in einem Zaun. Der Sturz war so heftig, dass die gesamte Spitzengruppe anhielt und das Rennen unterbrochen wurde. Sie dachten, ich sei tot. Aber bis auf ein paar Schürfwunden war alles heil.
2023 lag ich bei der WM in Führung als mir mein Vorderrad in einer Rechtskurve wegrutschte. Der zweite WM-Titel war futsch, was blieb, war eine Narbe am Ellbogen, die damals mit sechs Stichen genäht werden musste.
Longboarden macht mir Spaß, Joggen, Langlaufen im Winter, Roll-Ski im Sommer. Das schult die
Balance und Koordination. Alles, nur keine Extreme. Vor meinem WM-Sieg 2021 hab ich am Vorabend eine Pizza und zwei Gläser Wein getrunken. Ich will mich nicht limitieren, aber ich kann gut Maß halten. Ein Geheim-Tipp: Chilli, um den Magen hin und wieder zu reinigen. Ein Coach hat mir einst gesagt, im Magen hat man rund zwei Kilo unnütze Reste, die man mit sich herumträgt. Ein paar Tage vor einem Rennen entledige ich mich von denen. Jan Frodeno soll das auch machen.
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Im Sommer gehe ich einmal die Woche ins Gym, im Winter zwei, dreimal. Das muss reichen. Den Trainingsplan stelle ich mir selber zusammen. Ich hatte Dominik Krieger als Trainer, ein erfahrener, knallharter Typ. Mit dem kam nicht jeder klar, ich schon. Er hat mir das Wichtigste auf den Weg gegeben. Mental und körperlich.
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Ich bin kein Stretch-Hardliner. Zwar mache ich das, doch Koordination ist mir wichtiger. Core-Training (zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, d. Red.) halte ich für ausschlaggebend. So bleibt im Sprint mein Oberkörper ruhig, während meine Beine sich auf die Kraftübertragung konzentrieren. Ich liebe Training auf dem Pezziball, für jegliches Bauchmuskeltraining muss ich mich dagegen zwingen.
Pfeffer, Kurkuma, Ingwer... das wirkt entzündungshemmend und boostet das Immunsystem. Sonst
nehme ich Aminosäuren als Kapseln ein.
8-9 Stunden reichen mir. Meist gehe ich um 22 Uhr ins Bett.