Marc Strucken
· 24.05.2025
Es ist schon schwer genug, wenn die MTB-Tour uns eine Schiebe- oder gar Tragepassage vor die Füße wirft. Flüche, Wünsche nach einem leichteren Bike, mehr Armtraining oder komplette Verweigerung sind nicht selten auch bei uns abgebrühten Biker/innen. Aber einen Berg komplett mit dem Bike an der Hand zu besteigen und dann erst für den Downhill sich in den Sattel zu schwingen, das ist schon eine besondere Leistung.
Norrona Botschafter Andreas Tonelli und sein Kumpel Giovanni Mattiello haben zuletzt eine Expedition zum Cerro Mercedario (6770 m ! ) in Argentinien gemacht; genau mit diesem Ziel. Die beiden Profi-Mountainbiker und Guides wollten von möglichst weit unten aufsteigen und dann komplett mit dem Bike abfahren.
Über ihr Abenteuer haben sie zusammen mit dem jungen Filmemacher Luca Putzer ein Video gedreht, das Norrona gerade in verschiedenen Flagship Stores zeigt. Kleiner Spoiler: Andreas und Giovanni haben es geschafft.
Wir waren bei einer der Premieren im Münchner Norrona Store zusammen mit knapp 100 anderen Gästen, die größtenteils normale “Fans” der norwegischen Marke sind. Zu Popcorn und Chips sowie Getränken gab es zunächst eine Einführung zum Video-Projekt von den beiden Ridern Andreas und Giovanni - wobei Andreas das Reden übernimmt, er spricht als Südtiroler Deutsch, Giovanni kommt aus Venetien.
Der Film selbst dauert eine halbe Stunde, zusammen mit der Fragerunde nach der Premiere wird es ein ausgedehnter Abend von 19:30 bis nach 22.00 Uhr. Aber allein die Schilderungen von Andreas zur Vorbereitung des Expedition, zum Thema Höhenkrankheit und seine Ausführungen zu den Incas, die auf dem Cerro Mercedario jährlich Kinder geopfert haben sollen, sind fast genauso unterhaltsam und spannend wie der eigentliche Film.
Die Dokumentation zu diesem MTB-Projekt ist angenehm unaufgeregt erzählt. Wer öfter die verschiedenen Outdoor-Film-Festivals besucht, kennt diese Filme, die auf den spektakulären Effekt setzen: ein brachialer Sturz - eine offensichtlich lebensbedrohliche Situation - ein irrer Wendepunkt, der alles zum Scheitern bringen kann.
Alles das gibt es nicht bei Andreas und Giovanni. Sie schieben und tragen ihre Bikes den Berg hoch, ringen um Luft in der großen Höhe, frieren. Ihre Filmer Luca bekommt tatsächlich die Höhenkrankheit und die beiden filmen vieles mit der Actioncam selbst. Und gestürzt wird auch. Aber vor allem die Bilder von unfassbar schönen Anden-Gipfeln und die spürbare Anstrengung der Protagonisten machen den Film sehr sehenswert.
Outdoor-Spezialist Norrona zeigt die Doku zunächst nur in seinen Stores. Die Vorstellungen in Stockholm, im eigenen Norrona House in Oslo und in München waren bereits. Am 10. Juni ist Stopp in New York und am 11. im Schweizer Flagship Store Chamonix.
Darüber hinaus bewirbt sich das Team bei diversen Outdoor-Film-Festivals - und dafür darf der Film nach Aussagen von Giovanni noch nicht öffentlich ausgespielt werden, etwa auf Youtube. Wer den beiden aber auf Instagram folgt, kann schon ein paar spannende Einblick bekommen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Und wir sprechen bald mit Andrea Tonelli, bevor es nach New York geht. Denn es gibt noch so viel zu sagen über das Filmprojekt, die Zeit in Argentinien, sein Bike (Last Cinto), Luca, Giovanni und Julia...