Stefan Loibl
· 18.11.2015
Die Eurobike 2016 wird ohne Cube stattfinden. Nach Trek und Specialized verzichtet auch die Bike-Marke aus Waldershof auf einen Auftritt bei der größten Fahrradmesse der Welt.
Cube – der größte deutsche Fahrrad-Hersteller – hat heute bekanntgegeben, dass er auf der Eurobike 2016 nicht mehr vertreten sein wird. Cube hatte in den vergangenen Jahren einen riesigen Stand in Halle B1. Nach Trek und Specialized ist Cube die dritte große Fahrradmarke, die von der weltgrößten Fahrradmesse fern bleibt. Die Waldershofer verkündeten heute in einer Pressemitteilung, dass man im Jahr 2016 verstärkt auf den neuen, hauseigenen Showroom setzen wolle und im Zuge dessen nicht mehr auf der Eurobike ausstellen werde. Zu den Gründen heißt es in der Pressemitteilung: „Nach dem Erfolg des hauseigenen Showroom in den letzten Jahren geht Cube diesen Weg konsequent weiter und wird für die Saison 2017 den Fokus noch stärker auf den hauseigenen Showroom legen.“ Dazu muss man wissen: Cube hat gerade ein komplett neues Logistik-Zentrum am Firmenstandort in Waldershof fertiggestellt. Dort soll im nächsten Jahr auch ein neuer Showroom entstehen.
Auch Specialized und Trek hatten in den letzten beiden Jahren ähnliche Gründe für ihr Fernbleiben von der Eurobike genannt. Mit eigenen Testeveranstaltungen, Events und Hausmessen soll der Kontakt zu Partnern, Händlern und Kunden gepflegt werden. Mit Cube verliert die Eurobike einen weiteren wichtigen großen Aussteller. Cube-Gründer und Inhaber Marcus Pürner sagt: „Der Erfolg des Konzepts eines Showrooms für unsere Partner an unserem Firmenstandort in Waldershof bestätigt uns, noch enger mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten. Unser Dank gilt der Eurobike Friedrichshafen für die langjährige, unkomplizierte und überaus erfolgreiche Partnerschaft.“
BIKE: Ihr wart seit den Anfängen dabei, habt bislang keine Eurobike verpasst. Wie schwer fiel die Entscheidung, auf die Eurobike 2016 zu verzichten?
Claus Wachsmann: Das Bike-Geschäft hat sich in den letzen Jahren verändert. Wir müssen unsere Messe- und Eventstrategie den Bedürfnissen unserer Kunden und Partner anpassen. Wir freuen uns alle auf die neuen Aufgaben!
Was kostet ein solcher Eurobike-Auftritt, wie Cube ihn in den vergangenen Jahren hattet?
Klar im sechsstelligen Bereich, jedoch wollen wir dieses Budget weiter in unsere neue Strategie investieren und sogar noch erweitern.
Die Eurobike ist eigentlich eine Fachbesucher-Messe. Mit zwei Publikumstagen soll sie in Zukunft mehr Endverbraucher anlocken. Befürchtet Ihr nicht – durch ein Fernbleiben von der Eurobike – den Kontakt zum Endkunden zu verlieren?
Ganz klar nein! Durch unsere geplante vergrößerte Präsenz auf Festivals und Events in den kommenden Jahren werden wir sogar noch mehr Kunden erreichen. Der Kontakt zu den Endverbrauchern ist uns enorm wichtig.
Ist Eure Entscheidung endgültig oder kann es sein, dass man Cube auf der Eurobike 2017 eventuell wieder sieht?
Darüber kann ich zum heutigen Zeitpunkt nichts sagen, jedoch sind unsere Strategien immer langfristig angelegt.