Dienstrad-LeasingJedes Jahr 30 Prozent mehr Diensträder in Deutschland

Kristian Bauer

 · 12.07.2025

Dienstrad-Leasing: Jedes Jahr 30 Prozent mehr Diensträder in DeutschlandFoto: Midjourney AI
Bikeshop
Ein aktueller Bericht weist auf den Erfolg des Dienstrad-Leasings in Deutschland hin. Seit 2019 verzeichnet dieser Bereich ein jährliches Wachstum von 30 Prozent. Die European Cyclists Federation (ECF) betrachtet dieses Modell als Vorbild für Europa. Auch Rennräder sind als Diensträder geeignet.

Laut dem ECF-Report „Company Bike Leasing for Europe - Germany's Sucess Model as a Sustainable Mobility Blueprint“ gab es seit 2019 einen jährlichen Zuwachs von 30 Prozent an geleasten Fahrrädern. Der Gesamtbestand in Deutschland liegt aktuell bei 2,1 Mio. geleasten Fahrrädern und E-Bikes. Auch die weiteren Zahlen sind beeindruckend: Ende 2024 boten bereits knapp 270.000 öffentliche und private Organisationen aller Größenordnungen und Branchen ihren Mitarbeitern Zugang zu Dienstrad-Leasing-Modellen. Besonders beliebt sind E-Bikes: 78 Prozent entschieden sich für ein elektrisch unterstütztes Fahrrad.

Dienstrad-Leasing: positive Effekte

Die Förderung des Radverkehrs durch Dienstrad-Leasing hat weitreichende positive Auswirkungen. E-Bikes haben einen zwölfmal geringeren CO2-Fußabdruck als Autos und bieten ein erhebliches Einsparpotenzial bei den Emissionen. In Deutschland könnte der Radverkehr laut den Autoren in fahrradfreundlichen Szenarien bis zu 33,5 Prozent der Emissionen einsparen. Darüber hinaus trägt die verstärkte Nutzung von Fahrrädern zur Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Studien zeigen, dass aktive Mobilität chronische Krankheiten und Fettleibigkeit reduzieren kann. Das würde direkte Kosten für Behandlungen und Krankschreibungen einsparen. Zudem gäbe es Einsparungen durch eine erhöhte Lebenserwartung, die mit dem Radfahren in Verbindung gebracht wird.

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Wirtschaftliche Vorteile

Dienstrad-Leasing hat sich als Wachstumsmotor für die Fahrradindustrie und verwandte Dienstleistungen erwiesen. Laut einer zitierten Studie von Deloitte, aus diesem Jahr, erwirtschafteten Bikeleasing-Anbieter im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 3,1 Milliarden Euro. Dies trug laut der Studie zur Schaffung und Sicherung von etwa 491.000 Arbeitsplätzen im deutschen Fahrradsektor und damit verbundenen Dienstleistungen bei. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Leasingfahrrads liegt bei über 3.450 Euro, verglichen mit einem durchschnittlichen Marktpreis von etwas über 1.650 Euro. Dies zeigt, dass Bikeleasing-Nutzer sich für hochwertigere Fahrräder und E-Bikes entscheiden.

Potenzial für ganz Europa

Der Erfolg des deutschen CBL-Modells könnte laut ECF als Blaupause für den Rest Europas dienen. Die Europäische Erklärung zum Radfahren vom April 2024 erkennt das Radfahren als eine der nachhaltigsten, zugänglichsten und gesündesten Formen des Verkehrs und der Erholung an. Um das volle Potenzial des Radfahrens in der EU zu entfalten, ist der finanzielle Zugang zu zuverlässigen (Elektro-)Fahrrädern von entscheidender Bedeutung.

Marktdaten Dienstrad-Leasing

  • Durchschnittlicher Verkaufspreis eines Leasingfahrrads: 3.450 Euro
  • Durchschnittlicher Marktpreis für Fahrräder: 1.650 Euro
  • Anteil der E-Bikes bei Nutzern: 78 Prozent
  • CO2-Fußabdruck von E-Bikes im Vergleich zu Autos: 12-mal geringer
  • Jährliches Wachstum des Marktes seit 2019: 30 Prozent
  • Anzahl der Diensträder in Deutschland Ende 2024: 2,1 Millionen
  • Anzahl der Unternehmen, die Dienstrad-Leasing anbieten: 270.000
  • Gesamtumsatz der Bikeleasing-Anbieter 2024: 3,1 Milliarden Euro
  • Geschaffene und gesicherte Arbeitsplätze: 491.000
Daten Dienstrad-Leasing Deutschland (Stand Ende 2024)Foto: ChatGPTDaten Dienstrad-Leasing Deutschland (Stand Ende 2024)

Bikeleasing Infos

Beim Dienstrad-Leasing least der Arbeitgeber ein Fahrrad oder E-Bike und überlässt es dem Arbeitnehmer zur Nutzung. Die Leasingraten werden dabei aus dem Bruttogehalt des Arbeitnehmers bedient. Dadurch wird beim Arbeitnehmer das steuerpflichtige Gehalt reduziert. Arbeitnehmer können dadurch bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten für ein neues Fahrrad sparen.

Die private Nutzung eines geleasten Fahrrads wird mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert, wenn das Fahrrad per Gehaltsumwandlung geleast wird.

Der Arbeitgeber kann das Fahrrad auch als Gehaltsplus zur Verfügung stellen, ohne dass der Arbeitnehmer dafür einen Teil seines Gehalts umwandelt. In diesem Fall kann der Arbeitgeber die Leasingraten als Betriebsausgaben geltend machen und der Arbeitnehmer hat keine direkten Kosten. Auch ein Rennrad oder Gravelbike kann als Dienstrad geleast werden.

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