Mit dem Pro Flat 3.0 hat Leatt einen echten Brummer im Programm. Optisch kommt der Schuh mit seinen TPU-Applikationen extrem wuchtig daher. Die stabile Zehenkappe und der hochgezogene Schaft mit Neopren-Abschluss vermitteln den Eindruck, dass man mit dem Leatt Pro Flat ruhigen Gewissens in die Apokalypse biken könnte. Garniert wird das ganze mit einer Kombi aus Dreh- und Klettverschluss sowie einer Sohle, die Leatt selbstbewusst Ride Grip Pro nennt. Ob der Pro Flat hält, was er optisch verspricht?
Eines wird beim Reinschlüpfen in den Leatt schnell klar: Wer wirklich breite Füße hat, vielleicht auch noch einen recht hohen Spann – check, hier ist euer Schuh. Zarte Füße werden mit dem Leatt Pro Flat wohl eher nicht glücklich, denn auch das Verschlusssystem kann dem Schuh nicht zu einer besseren Passform verhelfen. Das Rädchen des Drehverschlusses ist wenig griffig und bringt zudem wenig Zug auf die Füße. Zumindest der Klett sorgt für etwas besseren Halt im Schuh. Zwar sitzt das Drehrädchen zentral auf der verstärkten Zunge, die Schnürungen läuft jedoch knapp neben der Verstärkung und kann auf Dauer für Druckstellen auf dem Spann sorgen.
Du suchst die perfekten Plattformpedale, doch bist überfordert von der schier endlosen Auswahl? Flat-Pedals unterscheiden sich nicht nur in der Farbe. Größe, Form und Pins entscheiden maßgeblich, ob ein Flat-Pedal zu deinem Fahrstil passt oder nicht. Wie du dein perfektes Pedal findest, erklären wir hier.
Wem der Leatt aber passt, der dürfte sich dank des hohen Schafts und der robusten Verstärkung an den Zehen gut eingepackt fühlen. Auch der Halt an der Ferse ist konstruktionsbedingt recht gut. Ebenfalls positiv zu erwähnen: Die Lasercuts auf der Zehenbox und die seitlichen Applikationen sorgen für eine recht passable Belüftung.
Auf dem Pedal konnte uns der Leatt Pro Flat dann nicht wirklich überzeugen. Die weiche Sohle steht im Kontrast zur martialischen Optik. Schon beim Treten wirkt der Leatt dadurch wenig stabil, bei festem Tritt spürt man, wie sich die Pedale durchdrücken. Und auch der Grip bringt kein Aha-Erlebnis. Zwar liegt die Gummimischung laut unserer Messung eher auf der weichen Seite, richtig Grip kann sie auf dem Pedal aber nicht aufbauen. Zudem dämpft die Sohle wenig, sodass man im Gelände insgesamt nur mäßigen Halt und Stabilität findet.
Mit der sehr breiten Sohle hätte der Leatt die besten Grundvoraussetzungen für einen super sicheren Stand, leider fehlt es der Sohle an Steifigkeit und Grip. Das passt nicht ganz zur bulligen Optik und dem hohen Schutzfaktor. - Max Fuchs, BIKE-Testredakteur
Der wuchtige Leatt Pro Flat bietet enorm viel Schutz an Zehen und Knöcheln, passt aber vor allem an sehr breite Füße. Die Anpassung über Drehrad und Klettverschluss ist nicht optimal und bringt nur wenig Zug auf den Fuß. In längeren Uphills macht sich die weiche Sohlenkonstruktion bemerkbar. Die Gummimischung erzeugt sehr wenig Grip und geringe Dämpfung. Auch das Profil verbessert den Halt am Pedal kaum. So lassen sich zwar die Füße leicht versetzen, auf dem Trail und in schnellen Abfahrten vermittelt der Pro Flat 3.0 aber kein wirklich sicheres Gefühl. Hält nicht, was die aggressive Optik verspricht.