Fox hat mit dem Union Boa Flat einen der wohl teuersten Flatpedal-Schuhe im Programm. Aktuell ist das Modell jedoch von stattlichen 229 Euro auf 172,49 Euro reduziert. Damit werden die Treter etwas erschwinglicher. Wer sich die Schuhe mit dem Fuchs-Logo schießt, bekommt ein robustes und nahtlos verarbeitetes Obermaterial und eine Einlegesohle mit anpassbarer Pelotte. Die Lüftungslöcher über den Zehen sind eher angedeutet als ein wirksames Gebläse. Hauptgrund, warum man in den Fox Union investieren könnte, sind vermutlich die beiden hochwertigen Boa-Verschlüsse. Es handelt sich hier um die Version Li2, die eine Feinanpassung in beide Richtungen zulässt. Damit sollte sich der Schuh auch während der Fahrt leicht verstellen lassen. Gut: Bei den Größen gibt es zwischen 41,5 und 45,5 auch halbe Nummern.
Besser als mit einem doppelten Boa-Verschluss kann man eine Schnürung vermutlich kaum lösen – noch dazu, wenn es sich dabei um die Li2-Verschlüsse handelt, die sich auch während der Fahrt noch in Mikroschritten öffnen oder schließen lassen. Der Halt im Schuh ist damit ziemlich optimal. Wer sich etwas mehr Unterstützung am Fußgewölbe wünscht, der klettet die höhere Pelotte unter die Sohle. Wir finden den Effekt angenehm.
Du suchst die perfekten Plattformpedale, doch bist überfordert von der schier endlosen Auswahl? Flat-Pedals unterscheiden sich nicht nur in der Farbe. Größe, Form und Pins entscheiden maßgeblich, ob ein Flat-Pedal zu deinem Fahrstil passt oder nicht. Wie du dein perfektes Pedal findest, erklären wir hier.
Gerade im Zehenbereich fällt der Fox Union minimal schmaler aus als viele andere Modelle. Darauf sollten Biker mit breiten Füßen achten. Lieber eine Runde mehr im Shop drehen, als am Ende auf eine langen Tour Druckstellen an den Zehen riskieren. Die Ferse ist gut geschnitten und hält den Fuß sauber im Schuh. Der Knöchelbereich ist zwar relativ tief ausgeschnitten, doch der Übergang zwischen Knöchelbereich und Zunge ist hart und hat sowohl auf dem Pedal als auch beim Laufen für unangenehme Druckstellen gesorgt.
In Sachen Grip reiht sich der Fox im soliden Mittelfeld ein und sorgt für guten Halt auch in technischen Abfahrten, auch wenn Schuhe wie der First Degree oder der Suplest noch mehr Halt auf dem Pedal erzeugen. Das Profil scheint sich gut mit den Pins zu verzahnen, denn rein von der Sohlenhärte her, liegt der Union Boa Flat eher auf der harten Seite. Das Gefühl, dass man zwischendurch mal den Kontakt zum Pedal verliert, hatten wir in keiner Situation. Der Schuh lässt sich von der Fußstellung her auch noch relativ leicht umpositionieren.
Ich finde den Fox Union perfekt für hartes, raues Gelände oder für Biker, die Wert auf gute Kraftübertragung beim Pedalieren legen. Denn egal ob beim Treten bergauf oder beim Pushen auf dem Trail - hier verdreht sich nichts. Dadurch vermittelt der Union ein direktes und sportliches Fahrgefühl, wirkt aber auch schnell ermüdend und wenig komfortabel. - Stefan Frey, BIKE-Testredakteur
Abseits vom Pedal konnte uns der Fox Union weniger überzeugen. Das Obermaterial ist störrisch und wenig flexibel – wirkt dadurch auch etwas billig. Beim Abrollen knickt der Fox unangenehm und drückt auf die Mittelfußknochen. Das durchgehend flache Profil erzeugt nur wenig Traktion, vor allem auf feuchtem Boden, Wurzeln oder Felsen.
Der Fox Union sitzt wie angegossen und lässt sich mit den beiden Boa-Verschlüssen perfekt anpassen. Zusammen mit dem festen Obermaterial und der steifen Sohle bringt man viel Kraft aufs Pedal und steht wie der Fels in der Brandung, wenn man durch Kurven drückt oder die Falllinie abreitet. Allerdings könnte das harte Gummi mehr Grip bieten. Das direkte Gefühl ermüdet auf Dauer die Füße. Ein Knöchelschutz wäre von Vorteil beim anvisierten Einsatzbereich. Beim Laufen ist der Fox einer der unbequemsten Schuhe im Test, er rollt schlecht ab und knickt am Mittelfuß unangenehm ein. Absolut überteuert.