Wenn man die Stamp Trail Boa zum ersten Mal in die Hand nimmt, ist man überrascht: Wow, wie leicht sind denn diese Schuh bitte. Mit ihrer robusten Bauweise, dem erhöhten Schaft mit Neoprenschutz und der Kombi aus Klettverschluss und Boa-Drehrad – hier kommt die hochwertige Li2-Version zum Einsatz – wirken die Crankbrothers deutlich wuchtiger. Zur sauber verstärkten Zehenkappe gesellt sich ein nahtloses Obermaterial, das auf jegliche Lüftungsschlitze verzichtet und auch vor Spritzwasser gut schützen dürfte. Beim Sohlenmaterial vetraut Crankbrothers auf sein Match-Gummi, das Grip, Haltbarkeit und geringen Rebound vereinen soll. Die Profilstruktur soll im Zehen- und Fersenbereich etwas mehr Traktion beim Laufen bieten.
Du suchst die perfekten Plattformpedale, doch bist überfordert von der schier endlosen Auswahl? Flat-Pedals unterscheiden sich nicht nur in der Farbe. Größe, Form und Pins entscheiden maßgeblich, ob ein Flat-Pedal zu deinem Fahrstil passt oder nicht. Wie du dein perfektes Pedal findest, erklären wir hier.
Optisch ist der neue Stamp Trail Boa etwas gewöhnungsbedürftig. Doch wenn man durch den hohen Neoprenschaft in den Schuh geschlüpft ist, verfliegt die Skepsis. Der Crankbrothers Stamp Trail sitzt bequem und bietet den Füßen sehr guten Halt – auch und gerade an der Ferse. Die Kombi aus Boa- und Klettverschluss funktioniert in der Praxis gut und der Schuh lässt sich sauber an den Fuß anpassen – und während der Fahrt auch leicht verstellen. Der Zehenbereich fällt nicht allzu weit aus, bietet aber den meisten Füßen angenehm Platz.
MTB-Schuhe: Was macht einen Flat-Pedal-Schuh perfekt? Wieviel Grip ist ideal? Wie sieht die perfekte Sohle aus? Und kann man Flat-Pedal-Schuh reparieren? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Kaum zu glauben, aber der Crankbrothers ist der erste Schuh, bei dem ich das Gefühl habe: Der ist zu leicht! Seine dünne Sohle lässt sich schon in der Hand komplett verdrehen und durchdrücken. Auch auf dem Pedal gibt er den Füßen wenig Rückhalt, man spürt das Pedal förmlich druchdrücken. Obwohl das Gummi eher auf der weichen Seite liegt, finden die Pins nur wenig Halt, was auch mit am groben und offenen Profil liegen dürfte. Sowohl beim Treten als auch in der Abfahrt hat man mit dem Crankbrothers viel Bewegung auf dem Pedal und fühlt sich wenig sicher – obwohl der hohe Schaft und der solide Zehenbereich an sich guten Schutz bieten, aber durchaus besser gepolstert sein könnten. In technischen Passagen wandert der Fuß auf dem Pedal, im Vergleich einer der Schuhe mit dem geringsten Grip-Level.
Super finde ich den Neoprenstrumpf, der die Knöchel schützt. Der Crankbrothers ist insgesamt sehr wertig und bequem, für meinen Geschmack aber zu weich und zu wenig griffig. Durch das geschlossene Material wird er etwas schwitzig. - Laurin Lehner, BIKE-Testredakteur
Muss man dann mal schieben, zeigt sich ein recht ähnliches Bild. Zwar sitzen die Füße fest und sicher im Schuh, auch an der Ferse kein Rutschen. Zudem schmiegt sich das nahtlose Material erstaunlich sauber um die Füße. Doch auch hier: Jeder kleine Stein, jede Wurzel drückt durch die dünne Sohle. Das ist auf Dauer störend und anstrengend. Auch in Sachen Belüftung hat der Stamp Trail Boa nur wenig zu bieten. Die Front ist komplett geschlossen, nur an der Zunge kommt etwas Luft in den Schuh.
Mit seinem nahtlosen, robusten Obermaterial und dem Boa-Li2-Verschluss kommt der Stamp edel daher und lässt sich fein an den Fuß anpassen. Eine TPU-Kappe und der erhöhte Schaft schützen Zehen und Knöchel in rauem Terrain. Dem entgegen steht die sehr weiche Sohle, die sich bei jedem Tritt auf dem Pedal windet, beim Laufen drücken Steine und Wurzeln durch. Weil das Gummi weder besonders viel Grip noch Dämpfung bietet, wandert der Stamp im Gelände auf dem Pedal – da hilft auch das gröbere Profil nicht viel. Für unseren Geschmack ist der Schuh zu leicht und dadurch zu wenig stabil.