SIDI Motus Flatpedal-Schuh im TestSchicke italienische Treter für Trail bis Alltag

Jan Timmermann

 · 26.04.2025

Die SIDI Motus Flatpedal-Schuhe sehen bei jeder Gelegenheit gut aus. Der Test zeigt, was hinter der hübschen Fassade steckt.
Foto: Jan Timmermann
Der SIDI Motus beweist einmal mehr, dass die Italiener etwas von Ästhetik und Schuhmode verstehen. Doch der Flatpedal-Schuh soll weit mehr können als nur gut auszusehen. Von Familienausflug bis Trail-Action soll er der perfekte Begleiter sein. Wir haben den SIDI Motus im Test auf die Probe gestellt.

SIDI erhebt für die Motus Schuhe einen selbstbewussten Alleskönner-Anspruch. Egal ob Runde um den Block oder Ganztages-Tour durchs Gelände: Die Italiener sollen immer mit. Rational betrachtet macht das auf jeden Fall Sinn. Wer sich extra Bike-Schuhe für eine dreistellige Summe kauft, will sich vermutlich nicht für jede Gelegenheit ein weiteres Paar anschaffen. Der Motus muss also für alles herhalten. Auf der emotionalen Seite punktet der schicke SIDi mit einer astreinen Verarbeitung und ansprechendem Design. Doch wie steht es um die Kernkompetenzen? Wir wollten herausfinden, ob der Flatpedal-Schuh tatsächlich so vielseitig ist wie er beworben wird und welche Qualitäten wirklich in ihm stecken.

Unterschiedliche Zonen in der Sohle sollen für eine gute Dämpfung sorgen. Über die Lamellen lässt sich der Fuß beim Laufen gut abdrücken.Foto: Jan TimmermannUnterschiedliche Zonen in der Sohle sollen für eine gute Dämpfung sorgen. Über die Lamellen lässt sich der Fuß beim Laufen gut abdrücken.

SIDI Motus im Detail

  • Einsatzbereich: Everyday-Riding
  • System: Flatpedal-Schuhe
  • Gewicht: 645 g (BIKE-Messung, Größe EUR 40)
  • Preis: 139 Euro >> hier erhältlich
  • Größen: EUR 36 - EUR 50 (ganze Größen)
  • Besonderheiten: Schnürverschluss mit Garage, reflektierende Details
Längst nicht alle Flatpedal-Schuhe sehen so schnittig aus, wie der SIDI Motus. Diese Treter könnte man getrost auch zum Pendeln oder im Büro anziehen. Bei Design und Verarbeitungsqualität lassen die Italiener nichts anbrennen. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Die klassische Schnürung des SIDI Motus vereinfacht die Handhabung. Die Schnürsenkel können beim Biken in der Schuh-Zunge verstaut werden.Foto: Jan TimmermannDie klassische Schnürung des SIDI Motus vereinfacht die Handhabung. Die Schnürsenkel können beim Biken in der Schuh-Zunge verstaut werden.

Für alles gewappnet

Laut SIDI sollen die Motus Schuhe in jedem Terrain und Einsatzzweck glänzen, seien das Erkundungstouren in die Natur, Ausflüge mit Kind und Kegel, Trail-Riding oder sogar Renneinsatz. Die Italiener können sich auch 60 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Offroad-Schuhwerk berufen und ließen einiges ihrer für den Motocross-Sport entwickelten Technologien in den Motus einlaufen. So besteht der Oberschuh aus besonders reißfesten und gleichzeitig leichtem Ripstop-Gewebe. Apropos leicht: mit 645 Gramm in Größe 40 bringt das Paar tatsächlich verhältnismäßig wenig auf die Waage. Das geringe Gewicht verspricht eine spätere Ermüdung von Füßen und Beinen auf langen Ausritten. Auch die Materis-Gummimischung der Sohle stammt ursprünglich aus dem Motocross-Bereich. Ein flaches Profil soll für stabilen Stand und hohen Komfort sorgen.

Reflektierende Elemente an allen Seiten und saubere Nähte verleihen dem SIDI Motus einen hochwertigen und funktionalen Charakter.Foto: Jan TimmermannReflektierende Elemente an allen Seiten und saubere Nähte verleihen dem SIDI Motus einen hochwertigen und funktionalen Charakter.

Passform und Features

Unter den 15 verschiedenen Größen sollte jeder Biker den passenden SIDI Motus finden. Die Passform fällt durchschnittlich aus. Auch für breite Füße bietet der Vorderschuh ausreichend Platz. Der Schnürverschluss ist unkompliziert und ermöglicht eine sichere Fixierung der Schuhe. Damit die Schnürsenkel nicht dem Kettenblatt zum Opfer fallen oder hängen bleiben können, können sie in einer Art Garage verstaut werden. Auf der Zunge findet sich ein Fach, das mit Klettverschluss geöffnet beziehungsweise geschlossen werden kann und die Schnürsenkel aufnimmt. Dauert die Tour einmal länger und das Tageslicht schwindet, sorgen reflektierende Details für eine eine bessere Sichtbarkeit und Sicherheit.

Das Material des SIDI Motus ist robust, passt sich dem Fuß aber gut an. So sitzt der Fuß sicher und bequem.Foto: Jan TimmermannDas Material des SIDI Motus ist robust, passt sich dem Fuß aber gut an. So sitzt der Fuß sicher und bequem.
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So schlägt sich der SIDI Motus in der Praxis

Trotz ihres leichten Gewichts fühlt sich der Fuß im Motus gut aufgehoben und geschützt. Die Schuhe umschließen den Fuß großzügig und bieten an den Zehen sowie an der Ferse Verstärkungen für zusätzlichen Schutz. Die flache Sohle liegt auf Flatpedals gut auf und sorgt für einen sicheren Stand auf dem Bike. Der Grip ist gut, wenn auch nicht auf Top-Niveau. Dafür fällt die Gummimischung der Sohle dann doch etwas hart aus. Vorteil: Das robuste Material verspricht Langlebigkeit. Das stabile aber flexible Obermaterial sowie die leichte Polsterung um Schaft und Zunge sorgen für Komfort. Auch auf sechs Stunden langen Touren bekamen wir keine Probleme mit Druckstellen oder ähnlichem. Abseits des Bikes macht der Motus einen passablen Läufer. Auch hier ist die steife Sohle kein Performance-Wunder, die quer versetzten Lamellen der Sohle greifen aber auch in losen Boden und an steilen Steigungen. In der Dunkelheit reflektiert der Schuh auffällig gut, ohne dass die Elemente die cleane Optik beeinträchtigen.

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Der SIDI Motus ist leicht und komfortabel. Zusammen mit einem vernünftigen Schutz macht ihn das zu einem angenehm unauffälligen Begleiter für den ganzen Tag auf dem Bike. Die robuste Sohle kann alles gut aber nichts ausgezeichnet. Damit erfüllt der Flatpedal-Schuh das zentrale Merkmal eines Allrounders. Qualität und Optik sind dem Preis durchaus angemessen. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
BIKE-Redakteur Jan TimmermannFoto: Georg GrieshaberBIKE-Redakteur Jan Timmermann

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