Regenanzug, Reifen und Fabios SchuheTeile in Gefahr: Produkte unter Dauerfeuer

Laurin Lehner

 · 11.04.2024

Schick, bequem aber lausig belüftet: Die Crankbrothers Stamp Street.
Foto: Max Fuchs
Die FREERIDE-Tester sind ständig im Einsatz und lassen bei ihren Missionen die Teile erzittern. Soll man’s kaufen, oder besser nicht? Diesmal der Regenanzug Mono Suit MTB HydraDri 3.0 von Leatt, die Signature Schuhe von Fabio Wibmer, Crankbrothers Stamp Street und den Trailreifen Specialized Butcher Grid Trail T9.

Ausreden-Vermeider - Leatt Mono Suit MTB HydraDri 3.0

Zwei Modelle stehen bei Leatt zur Auswahl. Das teure Modell 5.0 (419 Euro >> hier erhältlich) mit einer Wassersäule von 30.000 und einigen zusätzlichen Features wie Hosenträgern. Und das günstigere, hier getestete Modell 3.0 mit einer Wassersäule von 10.000. Größe M passte sehr gut bei einer Körpergröße von 1,78 Metern. Lediglich im Lendenbereich fehlte es beim Pedalieren etwas an Bewegungsfreiheit - hier wäre Stretchmaterial von Vorteil gewesen. Smartphone und Schlüssel können in eine der drei Reißverschlusstaschen verstaut werden. Der Zwei-Wege-Reißverschluss vorne hat sich beim Austreten bewährt. Auch gut: das integrierte Mikrofasertuch zum Putzen der Brille und das patentierte Hood-System, um die Kappe magnetisch am Helm zu befestigen. In der Praxis dann leider der Worst-Case: Bei der ersten Regenfahrt drang Wasser am unteren Rücken ein. Es handelte sich um ein Vorserienmodell, versicherte uns der Hersteller und schickte ein neues Modell. So oder so hätte es sich dabei um einen Garantiefall gehandelt.
Das neue Modell meisterte Regenfahrten tapfer und hielt auch Spritzwasserbeschuss auf dem Rücken während über 40-minütiger Pendelfahrten stand. Nach rund 20 Tagen im Regeneinsatz trat jedoch auch hier Feuchtigkeit bei starken Regen durch. Die Belüftung gefällt gut. Der enge Schnitt im Kniebereich bietet nur genug Platz für äußerst dünne Knieschoner. Gewicht: (Größe M) 853 Gramm. Preis: 319 Euro >> hier erhältlich.

Fazit: Solider Regenanzug, dicht genug für gelegentliche Regenfahrten. Gute Belüftung, enger Schnitt im Kniebereich.

Stärken:

  • Features Hood-System etc.
  • Belüftung
  • Look

Schwächen:

  • Mit Knieschoner wird’s eng
  • Preis
  • Wassereinbruch am Ende der Test-Einsatzzeit
Die Größe M passte bei einer Körpergröße von 1,78 Metern gut,  im Lendenbereich fehlte es beim pedalieren jedoch etwas an Bewegungsfreiheit.Foto: Georg GrieshaberDie Größe M passte bei einer Körpergröße von 1,78 Metern gut, im Lendenbereich fehlte es beim pedalieren jedoch etwas an Bewegungsfreiheit.Etikett des Herstellers auf der Innenseite des Regenanzugs. Wir sagen: Die Selbsteinschätzung kommt hin.Foto: Laurin LehnerEtikett des Herstellers auf der Innenseite des Regenanzugs. Wir sagen: Die Selbsteinschätzung kommt hin.

Das FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?Foto: FREERIDE GrafikDas FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?

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Super weiche Gummimischungen versprechen extra viel Grip und werden daher oft mit Testsiegen in Magazinen belohnt. Nachteil: Solche Reifen liefern diese Leistung limitiert, verschleißen schnell (Umwelt!) und gehen ganz schön ins Geld. Der Trail-Variante des Butcher gelingt das besser. Zwar ist der Vorderreifen mit der weicheren T9 Gummimischung ausgestattet, doch der Verschleiß hält sich auch nach über 1500 Kilometern in Maßen und noch immer sorgt er für ausreichend Halt. Kommt er ans Limit, reagiert der Reifen gutmütig und gibt dem Piloten die Möglichkeit dagegen zu steuern. Netter Nebeneffekt: ein solider Rollwiderstand und leichtes Gewicht. 980 Gramm in der 29x2,3 Variante. Platten fuhren wir damit keine. Nur bei matschigen Bedingungen kommt der Reifen merklich schnell ans Limit. Größen: 27,5x2,3 | 29x2,3| 29x2,6 | 27,5x2,6 Zoll. Preis: 60 Euro.

Fazit: Gelungener Allround-Vorderreifen. Günstig, leicht und griffig genug. Bei Nässe setzt er sich schnell zu und verliert an Haftung.

Stärken

  • Grip / Kurven-Traktion
  • Gewicht
  • Haltbarkeit

Schwächen

  • Nix bei Nässe
Der Butcher Grid Trail in der weicheren T9 Mischung überzeugte fast in jedem Terrain als Vorderreifen, nur bei Matsch setzte sich der Reifen im Nu zu und geizte mit Traktion.Foto: Laurin LehnerDer Butcher Grid Trail in der weicheren T9 Mischung überzeugte fast in jedem Terrain als Vorderreifen, nur bei Matsch setzte sich der Reifen im Nu zu und geizte mit Traktion.Das FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?Foto: FREERIDE GrafikDas FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?

Schicke Schlüpfer - Crankbrothers Stamp Street (Fabio Wibmer)

Was wohl Stuntman Fabio Wibmer den Crankbrothers-Schumachern ins Ohr geflüstert hat? Schließlich steht Fabio bei diesen Streetschuh mit seinem Namen. Eins war Fabio ganz gewiss wichtig, nämlich ein stilvoller, schlichter Look. Check! Das attestieren wir den Stamp Street sofort. Ansonsten kommt der leichte Schuh ohne viel Tamtam daher. Der Zehenschutz fällt dezent aus und auch so, besitzt der Schuh wenige MTB-Features. Macht auch nix, ist ja ein Streetschuh. Gelegentliche Trail-Fahrten funktionieren damit aber auch sehr gut, da die Sohle griffig genug ist. Werden die Abfahrten steil und lang, fällt die flexible Sohle negativ auf. Dafür lässt sie den Casual-Einsatz zu. Auch Schick: Der Neoprensocke, genannt Bootie-Konstruktion. So schlüpft man in den Schuh einfach rein. Die Schnürsenkel lassen sich in einer flexiblen Gummilasche einfach unterbringen. Gibts auch als Eintagsfliegen-Weiß (voll im Trend!) oder in drei weiteren Farben. Fällt eher groß aus – besser eine halbe Nummer kleiner bestellen. Kurzum: Vermutlich würde ich die Schuhe vierundzwanzig-sieben tragen, wären sie nicht so lausig belüftet. Da helfen leider auch nicht die Pseudo-Belüftungslöcher im Obermaterial. Gewicht: 692 Gramm (das Paar, Größe 45). Preis: 130 Euro >> hier erhältlich.

Fazit: Totschick, auch oder besonders für den Casual-Einsatz. Funktionell genug für leichte Trailfahrten und den Street-Einsatz. Die Belüftung ist mangelhaft. Gibts auch in anderen Farben, z.B. im trendigen weiß.

Stärken

  • Look (!)
  • Passform
  • Causal-Skills

Schwächen

  • Belüftung (!)
Schick, bequem aber lausig belüftet: Die Crankbrothers Stamp Street.Foto: Max FuchsSchick, bequem aber lausig belüftet: Die Crankbrothers Stamp Street.
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Das FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?Foto: FREERIDE GrafikDas FREERIDE-Urteil gibt das subjektive Urteil des Testers wieder: Würde er sich selber kaufen oder nicht?

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