Im ersten Teil unseres Knieschoner-Tests haben wir zwölf leichte Modelle für Trail bis Enduro durch unseren Test geschleust. Um es in die leichte Kategorie zu schaffen, müssen die Knieschoner in Größe L auf der Waage unterhalb der 400-Gramm-Grenze bleiben. Hier kommt es nicht auf maximale Schutzwirkung an. Die Trail-Schoner sollen sich auch über lange Strecken und vor allem auf beim Treten noch angenehm tragen. In vergangenen Tests haben wir festgestellt, dass Tragekomfort und Belüftung bei Knieschonern mit mehr als 400 Gramm meist deutlich schlechter ausfallen.
Unser Test teilt sich in einen Praxis- und einen Laborteil auf. Zwar kommt den Messwerten auf dem Prüfstand eine recht hohe Bedeutung zu, doch erst in der Praxis stellt sich heraus, wie gut ein Knieschoner tatsächlich funktioniert. Zwickt er beim Treten in der Kniekehle, weil Nähte schlecht platziert sind? Rutscht der Sleeve während der Fahrt nach unten, weil das Silikon zu wenig Grip hat? Schwitzt man schon nach wenigen Metern oder trägt sich der Schoner auch noch Kilometern noch luftig? Alles Fragen, die wir erst nach einem ausgiebigen Praxistest beantworten können. Weil die Passform dennoch eine sehr individuelle Sache ist, empfehlen wir, die Schoner vor dem Kauf so ausgiebig wie möglich anzuprobieren. Im besten Fall sollte man verschiedene Größten testen und die Knieschoner zumindest ein paar Minuten am Knie haben. Druckstellen erkennt man in der Regel schon recht schnell.
Die Stoßdämpfung ist das wichtigste Kriterium bei Protektoren und fließt deshalb mit 50 % bei den Trail-Schonern in die Wertung ein. Wir prüfen auf dem Prüfstand der Sas-Tec GmbH in Markgröningen in enger Anlehnung an die Motorrad-Prüfnorm EN 1621-1: 2012: Ein fünf Kilogramm schwerer Stahlkörper mit der Grundfläche 80x40 mm fällt aus einem Meter Höhe auf den Knieschoner, der auf einem Amboss mit halbkugelförmigem Radius (r = 50 mm) aus poliertem Stahl liegt.
Unter dem Amboss befindet sich eine Kraftmessdose, welche die Kräfte aufnimmt. Dargestellt werden diese als die Restkraft in kN, die auf das Knie wirkt. Die Prüftemperatur beträgt 23 Grad Celsius. Wir haben jeweils mittig über dem Knie, am Übergang zum Schienbein und seitlich am Knieschoner getestet. Ausschlaggebend für die Bewertung ist der Wert über dem Knie. An dieser Stelle fällt der Protektor in der Regel am dicksten aus. Je höher die Werte, desto geringer der Schutz.
Flache Kurve, stumpfe Spitze – so sieht das perfekte Dämpfungsverhalten mit niedrigen Restkraftwerten aus. Rauscht der Schlag durch den Schoner und erzeugt dabei einen spitzen, hohen Peak, wirken über einen kurzen Zeitraum extreme Kraftspitzen aufs Knie, und die Verletzungsgefahr steigt deutlich.
Sitz, Tragekomfort und Belüftung eines jeden Schoners haben wir mit insgesamt drei Testern überprüft. Mit jedem Modell haben wir dabei eine Strecke von ca. 25 Kilometern zurückgelegt. Die einzelnen Punkte fließen zu unterschiedlichen Anteilen in die Bewertung ein: sicherer Sitz 20 %, Tragekomfort 20 % und Belüftung 10 %.
Per Klick auf das jeweilige Modell gelangen Sie zum ausführlichen Test. Wir stellen die Knieschoner einen nach dem anderen vor, daher sind aktuell noch nicht alle Modelle zur Ansicht verfügbar.