IonZeitsprung – Knie Schoner damals und heute

Laurin Lehner

 · 06.08.2024

Brandneu: Der Arcon Kneeguard LT von ION soll Schutz und Komfort so gut kombinieren, wie kein anderer Knieschoner.
Foto: Ion / BARTOSZ WOLINSKI
Schon in den 1980er-Jahren fingen Mountainbiker an, ihre Knie mit Protektoren zu schützen. Damals mit Hartschalen-Schonern aus dem Motocross – später mit speziellen Schonern für Biker. Ein Blick zurück und nach vorne.

1998 Knie- und Schienbein-Protektor mit Hartplastik

Hartschalen-Knieschoner aus den frühen Tagen des Gravity-Bikens.Foto: Georg Grieshaber / Mediengruppe KlambtHartschalen-Knieschoner aus den frühen Tagen des Gravity-Bikens.
  • Pad: Hartschale
  • Zertifikation: k. A.
  • Made in: Asien
  • Gewicht: 562 Gramm
  • Preis: 119 DM

Glaubt man Szene-Insidern, dann brachte Fox Racing als erster Hersteller spezielle Knieprotektoren für Mountainbiker auf den Markt. Das US-Label aus Kalifornien übernahm die Konstruktion Anfang der 1980er-Jahre aus dem Motocross. Erst später gingen die Hersteller auf die Anforderungen für Mountainbiker ein. Während Motocrosser ihre Schienbeine und Knie in erster Linie vor herumwirbelnden Steinen schützen wollten, legten Mountainbiker Wert auf Komfort. Schließlich mussten sie kurbeln, was eine beweglichere Verbindung zwischen Schienbein- und Knieschutz erforderte. Marken wie Dainese, TSG, Axo und Raceface spezialisierten sich auf solche Schoner. Bis spät in die 2000er-Jahre dominierten Hartschalen-Protektoren, schon damals in Kombination mit einfachen Schaumstoffeinlagen, die jedoch eher aus Komfortgründen verwendet wurden als aus Dämpfungszwecken. So schützen die Schoner vor Steinen, Pedal-Pins und Schürfwunden, beim Aufprall dagegen dämpften diese kaum. Erst Anfang der 2010er-Jahren wurden vermehrt sogenannte Memoryschäume verbaut, die beim Aufprall verhärten, dadurch dämpften und so Restkräfte minimierten.

Details Knie- und Schienbein-Protektor mit Hartplastik

  • Das Hartschalen-Prinzip wurde aus dem Motocross übernommen. Vorteil: effizienter Schutz vor fliegenden Steinen. Nachteil: kaum Dämpfung im Sturzfall.
  • Mit jeweils zwei elastischen Klett-Straps lassen sich die Schoner fixieren. An diesem Riemen konnte der Helm befestigt werden.
  • Der Lycra-Strumpf sorgt für die Extra-Portion Halt.
  • Für mehr Komfort beim Pedalieren dient elastisches Neoprenmaterial als Verbindung zwischen Knie- und Schienbeinprotektor.

2024: Ion Arcon Kneeguard LT

MTB-Knieschoner heute: leicht, ergonomisch und mit Schaumstoff-Pads, die im Sturzfall maximal dämpfen. Hier der neue Ion Arcon LT.Foto: IonMTB-Knieschoner heute: leicht, ergonomisch und mit Schaumstoff-Pads, die im Sturzfall maximal dämpfen. Hier der neue Ion Arcon LT.

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  • Pad: RE ZRO
  • Zertifikation: Schutzlevel 2
  • Made in: Rumänien
  • Gewicht: 456 Gramm
  • Preis: 119,99 Euro

Mit dem Urmodell hat der neue Knieschoner von Ion wenig gemein. Statt auf Hartschale setzt der Ion Arcon LT Kneeguard auf strukturviskose Polymere. Das hat zwei Vorteile: mehr Dämpfung und mehr Komfort. Doch der Reihe nach: Am Anfang eines solchen Projekts steht eine Marktanalyse, so auch beim Arcon Kneeguard. Ziel war es, einen komfortablen Protektor zu entwickeln, bei dem man vergisst, dass man ihn trägt, der aber dennoch die strengere Zertifizierung CE EN 1621-1 Level 2 besteht. Kurzum: Komfort und Sicherheit zu vereinen. Das sechsköpfige Team tüftelte 18 Monate bis zum fertigen Produkt. Darunter Produktmanager, Produktdesigner, CAD-Konstrukteure, Passformspezialisten und Testfahrer. In dieser Phase analysierte das Team zahlreiche Konkurrenzprodukte. Für das Polster entschied sich Ion für Pads von RE ZRO, das trotz schmaler Bauweise das strengere Schutzlevel besitzt und somit die Energie bei einem Aufprall besser absorbiert. Aus Komfortgründen wurde auf unnötige Nähte verzichtet, damit sich der Schoner möglichst weich an das Knie anschmiegt und nicht in der Kniekehle zwickt. Netter Nebeneffekt: Der Schoner ist made in Europe und klimafreundlich produziert. ion-products.com


Unsere brandaktuellen Knieschoner-Testreihen:


Trail-Knieschoner sollen auch bei Tretpassagen Komfort bieten. Damit es nicht in der Kniekehle zwickt, stecken die Hersteller viel Hirnschmalz in die Konstruktion und vermeiden Nähte.Foto: IonTrail-Knieschoner sollen auch bei Tretpassagen Komfort bieten. Damit es nicht in der Kniekehle zwickt, stecken die Hersteller viel Hirnschmalz in die Konstruktion und vermeiden Nähte.Ein verlängertes Pad deckt den Schienbeinkopf ab. Belüftungslöcher sorgen für das passende Klima.Foto: IonEin verlängertes Pad deckt den Schienbeinkopf ab. Belüftungslöcher sorgen für das passende Klima.

Details Ion Arcon Kneeguard LT (2024)

  • Das Pad ist biologisch abbaubar. Bei der Herstellung wurden spezielle Inhaltsstoffe hinzugefügt, die in Verbindung mit einer mikrobenreichen und sauerstoffarmen Umgebung den Abbau fördern. Heißt: Auf dem Kompost zersetzt sich das Pad innerhalb 3-5 Jahren, laut Hersteller.
  • Das Pad reicht seitlich um den Schienbeinkopf herum und schützt auch den oberen Teil des Schienbeins.
  • Zusammen mit ION hat Re Zro ein Pad konstruiert, das die strengen Vorgaben der höchsten Schutzklasse (Level 2) erfüllt, dennoch eine dünne, komfortable Bauart zulässt und exklusiv im ARCON LT verbaut wird. In einer clever platzierten Seitentasche hat das Smartphone Platz
  • Verlängerte Silikon-Gripper oben und unten sollen für Halt sorgen – die Belüftungslöcher im Außenmaterial für die nötige Belüftung.
  • Der Knieprotektor besteht aus einem Mix aus recyceltem Nylon, darunter strapazierfähiges Cordura-Material mit 4-Wege-Stretch.
Brandneu: Der Arcon Kneeguard LT von ION soll Schutz und Komfort so gut kombinieren, wie kein anderer Knieschoner.Foto: Ion / BARTOSZ WOLINSKIBrandneu: Der Arcon Kneeguard LT von ION soll Schutz und Komfort so gut kombinieren, wie kein anderer Knieschoner.

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