Stefan Frey
· 22.06.2024
Der Raid Knee Guard ist Troy Lee Designs Antwort auf die harten Anforderungen auf Bikepark und Downhill-Strecken. Profis wie Vali Höll oder Try Brosnan vertrauen auf den Schutz von Troy Lee. Das D3O-Pad ist hier in einen Ring aus EVA-Polstern eingebettet, was für besseren Sitz sorgen soll.
Zusätzlich hält ein breiter Klett am Oberschenkel und ein Silikonband den Schoner in Position. Über der Wade verläuft zusätzlich ein stabilisierendes Band. Die Rückseite ist großflächig mit Mesh bespannt. Die Seitenkennung ist Teil des Silikonprints an der Innenseite, clever gelöst. Kleines Manko: Der Protektor lässt sich nicht zum Waschen entnehmen.
Das D3O-Pad im Troy Lee Knieschoner liefert durch die Bank exzellente Restkraftwerte und somit im Vergleich unter allen Knieschonern im Test den besten Schutz, ganz dicht gefolgt vom Amplifi Havoc. Im Schnitt kommen am Knie bei einem Sturz noch 9,36 kN an. Maximal liegen die von uns gemessenen Schlagwerte bei immer noch sehr geringen 9,53 kN.
Sie wollen auch auf dem Trail auf Nummer sicher gehen, suchen aber einen Schoner, der sich noch gut pedalieren lässt? Dann werden Sie bei unserem Test von 12 leichten Knieschonern fündig.
Die Größenwahl beim Troy Lee ist etwas tricky. M fällt sehr klein, L dann schon deutlich größer aus. Eine Anprobe ist hier Pflicht. Insgesamt sitzt der Raid mit seiner wuchtig gepolsterten und etwas ausladenden Kniepartie satt am Knie - vorausgesetzt die Größe stimmt.
Beim Treten kommt immer etwas Bewegung in den Schoner. Ein Quersteg über der Wade soll zwar den Sitz verbessern, ein Klett hätte hier aber vermutlich deutlich mehr Wirkung. So sitzt der Troy Lee Knieschoner zwar einigermaßen fest – auch dank des breiten Silikon-Streifens am Oberschenkel. Beim Bodenkontakt rutscht der Knieschoner aber doch minimal nach unten.
Beim Pedalieren zeigt sich der Raid ausreichend bequem und ohne großartige Druckstellen. Trotz des Mesh-Einsatzes auf der Rückseite wird es im Schoner schnell recht schwitzig. Der Troy Lee ist eben auch nicht für ausgedehnte Touren sondern für den Bikepark gemacht.
Zusammen mit dem Amplifi liefert der Raid die absoluten Top-Werte im Labor. Zum hohen Schutzlevel gesellen sich ein angenehm satter Sitz sowie ein sehr sicheres Gefühl – dank üppiger, aber nicht zu wulstiger Polsterung. Der Raid fällt eher groß aus, könnte aber an kräftigen Schenkeln eng werden. Der Troy Lee lässt sich ohne Zwicken auch mal pedalieren. Lediglich am Schienbein kann der Protektor eine Druckstelle hinterlassen. Das Mesh an der Rückseite riss im Test zweimal an der gleichen Stelle. Mit Slidecap wäre der Halt noch besser.