Stefan Frey
· 13.06.2024
Leatt selbst preist den Knee Guard 3DF 6.0 als den vielleicht bequemsten Knieschoner am Markt an. Dafür statten ihn die Südafrikaner mit einer besonders luftigen Rückseite samt Aussparung in der Kniekehle aus. An der Vorderseite ist der Leatt weich gepolstert, seitlich schützen große EVA-Polster.
Für sicheren Halt gibt es einen Klett am Oberschenkel, Silikon-Bänder sowie ein zusätzliches Stretch-Band über der Wade. Der Protektor selbst fällt etwas kleiner aus als ein Großteil der Konkurrenz. Eine Slide-Cap, die ein Rutschen des Schoners bei einem Sturz verhindern soll, gibt es auch bei Leatt.
Leatt zertifiziert den 3DF Knieschoner nur nach dem niedrigeren Level 1. Das zeigt sich auch bei den Restkräften, die beim Sturz auf das Knie wirken. Mit 14,73 kN in der Mitte und einem Durchschnittswert von 16,88 kN liegt der Leatt im hinteren drittel unseres Vergleichs. Auch der Verlauf der Messkurve könnte noch etwas flacher sein, um die Kräfte beim Aufprall besser zu verteilen.
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Der Leatt ist mit seiner Aussparung in der Kniekehle definitiv der luftigste Schoner im Vergleich, das spürt man vor allem in der Abfahrt, aber auch beim Pedalieren. Hier kann sich kein Material in der Kniekehle stauen und somit auch keine Druckstellen verursachen. Auch der Sitz an sich ist etwas lockerer als bei einigen anderen Modellen, wodurch mehr Luft ans Knie gelangt. Allerdings entsteht so auch nicht das Gefühl eines absolut bombensicheren Schoners.
Der Halt beim Treten und in der Abfahrt ist auch mit nur einem Klett absolut ok. Allerdings rutscht der Leatt trotz Slide Cap schneller vom Knie als andere Modelle im Test. Etwas schwitzig sind die breiten Silikon-Bänder am Oberschenkel, die vor allem auch beim An- und Ausziehen an der Haut und an den Haaren ziepen können.
Der Protektor des Leatt fällt gefühlt recht klein aus und bedeckt gerade mal die Kniescheibe. Da machen andere Knieschoner einen solideren Eindruck.
Mit seiner großzügigen EVA-Polsterung sitzt der Leatt wulstig und wenig satt und schiebt sich unterhalb des Knies leicht zusammen. Beim Anziehen ziept das Silikonband an den Haaren. Der einzelne Klett schafft es kaum, dem Schoner ausreichend Halt zu geben. So zieht es den 3DF trotz Kunststoffaufsatz beim Bodenkontakt etwas nach unten. Mesh und eine offene Kniekehle sorgen für recht passable Belüftung. Bei den Laborwerten findet sich der Leatt nur im hinteren Drittel des Testfeldes wieder. Das Attribut bequemster Schoner am Markt können wir nicht ganz attestieren.