Leichte MTB-Knieschoner für TrailbikerDünner Dickhäuter: Der Bluegrass Skinny D3O im Test

Stefan Frey

 · 24.01.2024

Der Bluegrass Skinny D3O ist einer der schwereren Schoner im Test
Foto: Georg Grieshaber
Knie heilt nie, sagt der Volksmund. Das größte Gelenk im menschlichen Körper sollte daher besonders geschützt werden. Wir haben zwölf leichte MTB-Knieschoner für Trailbiker getestet und herausgefunden: Effektive Schoner müssen längst nicht mehr schwer und schwitzig sein. Wir stellen die Protektoren nacheinander vor. Heute: der Bluegrass Skinny D3O.

Bluegrass Skinny D3O MTB-Knieschoner - Ausstattung

Auch wenn der Bluegrass auf den Namen Skinny hört, gehört er mit 364 Gramm (Größe L) eindeutig zu den schweren Modellen im Test. Dafür greift er sich wesentlich stabiler als viele der Konkurrenten. Sein robustes Material an der Vorderseite übersteht auch den ein oder anderen Sturz unbeschadet, macht den Skinny Knieschoner aber insgesamt auch etwas unflexibler.

Der Skinny ist deutlich robuster als viele andere leichte Schoner, das Material könnte aber mehr Stretch vertragenFoto: Georg GrieshaberDer Skinny ist deutlich robuster als viele andere leichte Schoner, das Material könnte aber mehr Stretch vertragen

An der Rückseite verfügt der Skinny über luftigeres Mesh-Material. Der stark vorgeformte D3O-Protektor ist fest im Gewebe eingenäht und kann zum Waschen nicht entnommen werden. Zur Orientierung ist an der Innenseite des Strumpfes die Seite markiert. Einen Klett für besseren Halt bietet der Bluegrass nicht, dafür ist der Knieschoner an beiden Abschlüssen mit umlaufenden Silikonstreifen ausgestattet. Eine Beschriftung zur Klassifizierung des Protektors fehlt komplett.

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Das breite Silikonband könnte etwas mehr Grip bieten.Foto: Georg GrieshaberDas breite Silikonband könnte etwas mehr Grip bieten.

Der Bluegrass Skinny auf dem Prüfstand

Mit durchschnittlich 15,89 kN liegt der Skinny klar innerhalb der Normgrenze von 35 kN und sortiert sich damit im hinteren Mittelfeld ein. Die Restkraft direkt mittig über dem Knie beträgt 15,5 kN - ein passabler Wert für den doch eher schweren Schoner. Gut: Der D3O-Protektor ist sauber ans Knie vorgeformt und reicht bis zum Ansatz des Schienbeins hinunter.

Bei den Laborwerten landet der Bluegrass Skinny D3O MTB-Knieschoner im guten Mittelfeld. Die Kurve könnte etwas flacher verlaufen.Foto: Holger HertneckBei den Laborwerten landet der Bluegrass Skinny D3O MTB-Knieschoner im guten Mittelfeld. Die Kurve könnte etwas flacher verlaufen.
Sie wollen wissen, wie wir die Knieschoner getestet haben? Lesen Sie mehr dazu in unserem “so testet BIKE” Artikel.

Sitz & Tragekomfort

Der Skinny Knieschoner fällt vom Schnitt her eher groß aus. Besonders das etwas stabilere Material an der Vorderseite bietet nur wenig Stretch. In Verbindung mit dem schmalen Silikonstreifen, der nur mäßig auf der Haut klebt, sitzt der Bluegrass etwas unsicher und man muss ihn auf ruppigen Abfahrten öfter mal zurechtzupfeln. Auch beim Treten ist der Bluegrass-Schoner immer etwas in Bewegung, auf Dauer sorgt das für Reibung vorne am Knie.

Luftiges Mesh, keine Nähte - beim Treten hatten wir mit dem Skinny zumindest in der Kniekehle keine Probleme.Foto: Georg GrieshaberLuftiges Mesh, keine Nähte - beim Treten hatten wir mit dem Skinny zumindest in der Kniekehle keine Probleme.

Zwar ist die Rückseite mit dem Meshgewebe gut belüftet, von vorne dringt aber kaum Fahrtwind durch und so trägt sich der Skinny schnell etwas schwitzig. Top: Der Protektor ist gut ans Knie vorgeformt und bietet dadurch guten Halt. Für noch besseren Sitz müsste der Strumpf etwas länger sein und bis über die Radhose reichen.

Das große D3O-Pad des Bluegrass Skinny reicht bis an den Schienbein-Ansatz.Foto: Georg GrieshaberDas große D3O-Pad des Bluegrass Skinny reicht bis an den Schienbein-Ansatz.

Fazit zum Knieschoner Bluegrass Skinny D30 im Test:

Der Skinny fällt verhältnismäßig groß aus und sitzt durch das kaum dehnbare Material weniger fest am Bein. Wenig klebrige Silikonbänder und der locker über dem Knie liegende Protektor tragen ebenfalls zur nur mäßigen Passform bei. Im Labor liefert der Bluegrass solide Werte, auch das Material an der Front fällt robust und haltbar aus, wodurch die Belüftung auf Tretpassagen aber etwas leidet. - Stefan Frey, BIKE-Redakteur

Bluegrass Skinny D3O Knieschoner – Details und Preis

  • Preis 110 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht¹ / Größen 364 Gramm / XS-XL
  • Herstellungsland China
  • Ausstattung Langes D3O-Pad; Mesh-Rückseite; Stretch-Abschlüsse
  • Protektor entnehmbar nein
  • Protektor / Schutz-Level² D3O / EN 1621-1, Level 1
  • Restkraft¹ (Mitte / Unten / Seite) 15,5 / 14,96 / 17,21

Bewertung

Trotz gut vorgeformten Pad sitzt der Bluegrass Skinny D3O leider weniger gut über dem Knie.Foto: Stefan FreyTrotz gut vorgeformten Pad sitzt der Bluegrass Skinny D3O leider weniger gut über dem Knie.

¹BIKE-Messwerte. ²Das Schutz-Level bezieht sich auf die offizielle Angabe des Herstellers. ³Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.

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