Obwohl der MFT Compact 2e+1 der preisgünstigste Fahrradträger im Test ist, kommt er gut ausgestattet aus dem Karton und will zudem mit individuellen Lösungen bei Design und Montage glänzen.
So formen die geschwungenen Kunststoffschienen im zusammengeklappten Zustand einen praktischen Tragegriff. Außerdem verzichtet MFT auf einen ausladenden Bügel zur Befestigung der Greifer. Stattdessen sind die Haltearme dreh- und schwenkbar und sollen dadurch möglichst viele Montageoptionen zulassen.
Auf der Kupplung wird der Compact 2e+1 übrigens ohne extra Hebel geklemmt, sondern ebenfalls über ein ganz spezielles System, aber mehr dazu später im Test.
Den Werkzeugkasten kann man für die Erstmontage getrost in der Garage stehen lassen. MFT montiert den Compact 2e+1 ab Werk vollständig vor. Wer allerdings eh schon weiß, dass sein Bike einen eher ausladenden Radstand oder ein wuchtiges Unterrohr mit integriertem Akku besitzt, sollte gleich noch die optionalen längeren Rastbänder für Greifer und Radhalter mitbestellen und umrüsten. Mehr als einen Philips-Schraubendreher braucht es dazu aber auch nicht.
Mit 17,1 Kilo zählt der MFT schon zu den leichteren Trägern im Test und auch der Transport zum Auto erweist sich als recht einfach. Man packt den Conpact e2+1 am praktischen Griff in der Schiene und hievt den Fahrradträger so bequem auf die Kupplung.
An die Art der Befestigung muss man sich allerdings erst gewöhnen. Aufnahme öffnen, Träger leicht seitlich versetzt aufsetzen, Verschluss einrasten - das System ist nicht ganz selbsterklärend. Um den MFT dann verdrehsicher auf der Kupplung zu arretieren, muss der rechten Schienen-Flügel mehrmals auf und ab geschwenkt werden.
Gut: Die Reihenfolge der Schritte für die Montage ist am Fahrradträger aufgedruckt. Gerade beim Zusammenklappen muss man aber bei der Sache sein, denn erst wenn man das Kennzeichen in die Transportposition zurückgeklappt hat, lässt sich die Schiene zum Zusammenfalten entriegeln.
Einen eigenen Weg geht MFT auch beim Befestigungssystem. Die Gelenkgreifer sind an einer mittig angebrachten Stange angebracht. Öffnet man die beiden Drehknäufe, lassen sie sich relativ frei bewegen. An sich würde das System so diverse Montagepositionen zulassen und beim Anbringen des ersten Bikes funktioniert das Ganze auch noch recht ordentlich.
Doch den zweiten Greifarm an passender Position am zweiten Fahrrad anzubringen ist nicht immer ganz einfach. Das Handling über jeweils zwei Drehverschlüsse ist zudem unpraktisch und sorgt dafür, dass die Greifer in sich recht instabil sind und auch in festgezogenem Zustand viel Bewegung zulassen.
Es gibt gute Nachrichten für Bike-Reisende, die ihr Fahrrad am Heck des Autos mit nach Italien nehmen wollen. Die Vorschriften zur Kennzeichnung mit einer Warntafel haben sich geändert. Was neu ist beim Transport von Zweirädern erfahrt ihr hier.
Auch die Befestigung der Laufräder am Fahrradträger ist speziell. Fahrräder mit kurzem Radstand, wie beispielsweise Rennräder oder Kinder-Bikes, lassen sich durch die spezielle Konstruktion gar nicht befestigen. Sehr lange Radstände passen nur über die optional erhältlichen längeren Rastbänder. Die Bänder besitzen zwar eine Gummierung, was die Laufräder schont, eine Ratschenfunktion gibt es hier aber nicht.
Das Festzurren der Laufräder ist eher umständlich. Dazu kommt, dass die kurzen Schienen nur wenig seitlichen Spielraum zulassen und die Reifen aufgrund der flachen Schienen bei der Montage schnell mal kippeln. Zwei E-MTBs oder Bikes mit langem Radstand lassen sich hier nur schwer unterbringen.
In Sachen Verarbeitung kann der MFT nicht mit der – zugegeben teils recht teuren – Konkurrenz mithalten. Die Bedienung der Ratschen ist hakelig, die Qualität der Greifarme nicht ganz auf Höhe der Zeit und die Materialien wirken teils wenig ansprechend.
Punkten kann der MFT mit seinen schicken LED-Leuchten, dem praktischen Tragegriff, geringem Staumaß und selbstverständlich mit dem günstigen Preis. Wer Bikes mit Standardmaßen besitzt, kann auch mit dem MFT glücklich werden. Wer jedoch Bikes unterschiedlichster Größe transportieren möchte – gerade auch besonders kleine oder große Räder – findet hier vermutlich keinen passenden Partner.
Der kompakte MFT Compact 2e+1 ist am Tragegriff leicht zu transportieren. Gewöhnungsbedürftig an dem recht günstigen Fahrradträger sind die eigenständige Klemmung an der Kupplung und die Gelenk-Greifer. Sie ermöglichen zwar viele Positionen, sind aber umständlich im Handling und wenig robust. Lange Radstände und dicke Rohre packt der MFT nur mit längeren Rastbändern (optional erhältlich). Gravelbikes gehen wegen der fixen Radhalter teils gar nicht. Die Schienen bieten wenig Spielraum. Keine Ratschenfunktion an den Radhaltern, weniger wertig verarbeitet. Der MFT macht vieles anders als der Großteil der Konkurrenz, besser sind die meisten Lösungsansätze allerdings nicht.