Marc Strucken
· 29.09.2024
Camelbak - die mit den Trinkrucksäcken - haben im Frühjahr eine komplette Serie mit Bikepacking-Taschen vorgestellt: die M.U.L.E. On-Bike Fahrradtaschen-Kollektion. Die neue M.U.L.E. On Bike Serie stellt dabei sogar eine völlig neue Kategorie im Camelbak Katalog dar. Sie soll das kombinierte Hydrations- und Ladesystem für mehrtägige Fahrradtouren sein. Mit einer wasserdichten Konstruktion, robusten Taschen und guter Anpassungsfähigkeit soll sie flexibel einsetzbar sein.
Die neue M.U.L.E. On-Bike Linie besteht aus 6 verschiedenen Taschen - wir haben 3 davon mit auf unsere Touren genommen.
Das Frame Pack verbindet sozusagen beide Vorzüge der neuen Camelbak Serie. Die Rahmentasche enthält einen neuentwickelten Wassersack, der für den Einsatz beim Bikepacking hergestellt wurde, den es aber auch einzeln zu kaufen gibt. Die Trinkblase lässt sich nämlich durch ihre kompakte Form mit den meisten Taschen anderer Marken wohl kombinieren. Man kann den Schlauch abnehmen, sodass man das Wasserreservoir auch zum Kochen im Camp verwenden kann. Die Einfüllöffnung hat zudem ein Mundstück zum Trinken. Das ist wirklich sehr vielseitig.
Gewohnt, mein Wasser entweder auf dem Rücken in einer Trinkblase spazieren zu fahren oder 1 bis 3 Flaschen mit Drinks am Rahmen zu stecken, finde ich diese neue Kombi extrem angenehm! Kein Geglucker am Rücken, trotzdem einfach trinken zu können während der Fahrt - I like. Nachteil: Der zentrale Platz im Rahmendreieck ist anfangs belegt - am Ende frei, aber nicht nutzbar. Dieses System taugt also am ehesten für lange Touren als für echtes Bikepacking.
Die M.U.L.E. On Bike Radtaschen von Camelbak sind laut Hersteller für den Einsatz in schwierigem Gelände konzipiert und verfügen über verstellbare Gurte, um die Ausrüstung richtig fest zu zurren. Das hat sich auf unseren Touren bestätigt. Weder die mit 2 Litern gefüllte Rahmentasche noch die dicke Lenkertasche haben störend gewackelt oder gewippt. Die kleine Satteltasche sitzt mit dem blauen Gummiband gesichert so fest, dass nicht mal der Inhalt einen Laut tut.
Außerdem haben sie reflektierende Details für bessere Sichtbarkeit und sind nach Herstellerangaben wasserfest. Das konnten wir mangels wirklichem Regen nicht unter realistischen Bedingungen testen. Allerdings macht das Material einen wirklich robusten Eindruck durch die blauen Verstärkungen im Gewebe.
Die Montage ist einfach mit unterschiedlich langen Klettbändern. Mit voller Trinkblase baucht die Tasche etwas aus, stört aber nicht beim Treten. Ist der Wassertank voll, passt allerdings kaum noch etwas in die eingenähten Netze oder die Reißverschlusstasche auf der linken Seite. Es sei denn man puzzelt geschickt die Dinge um die Trinkblase herum.
Die Klettbänder kann man im Zweifel entweder dort kürzen, wo sie zu lang sind, oder bildet einfach einen kompletten Ring damit und dreht ihn so, dass das Ende nicht mehr absteht. Wie immer, wenn man Taschen an den Rahmen baut: Denkt an Schutz für den Lack! Auch wenn die Rahmentasche nicht sehr schwankt, so reiben die auch Mikrobewegungen zusammen mit Staub oder Schlamm tiefe Riefen in den Lack - oder schlimmer: in das Carbon!
Wie oben beschrieben kann man die Trinkblase von Camelbak auch anderweitig nutzen. Ist der Schlauch ab, ist der Anschluss dicht. Aus dem Mundstück im Deckel kann man auch gut trinken - oder aber das Kochwasser für den Kaffee fließen lassen. Dazu empfehlen wir ein Bikepacking-Campinggeschirr. Dafür hat die Trinkblase auch einen praktischen Tragegriff.
Der kleine Camelbak M.U.L.E.-Saddle lässt sich super anpassen an verschiedene Sättel- und Stützenformen. Nur bei 34,9 mm dicken Sattelstützen wird das Klettband schon ein bisschen kurz. Das blaue Gummiband - der Stabilisator - sorgt effektiv dafür, dass die Satteltasche nicht hin und her baumelt. Wir hatten aber auch nur die kleine 1-Liter-Version im Test, in die naturgemäß nicht so viel (schweres) Zeug passt, auch wenn man den Rolltop-Verschluss nur einmal umschlägt. Das Camelbak Saddle Pack soll sogar wasserdicht gemäß IPX5 sein. Den kleinen Begleiter haben wir sogar ans MTB geschnallt, weil er so kompakt ist, so stabil sitzt und alles reingeht, was so mit muss.
Die 12 Liter Volumen der Handlebar Pack von Camelbak sieht man ihr nicht gleich an. Rollt man sie aber aus, tut sich ein riesen Maul auf, in das mehr verschwinden kann als man am Lenker haben möchte. Die Maße: maximal 40 x 35 x 10 cm. Dafür sind auch die Kompressionsriemen ausgelegt: Sie sind sehr lang. Gut für große Staumengen wie Schlafsacke, Daunenweste etc. - zu lang, wenn nicht so viel drin ist. Dann müssen sie eingerollt und weggestopft werden, da sie sonst nervig flattern können. Praktisch sind auch die beiden Seitentaschen. Eine aus Mesh, eine eingenäht und mit Zipper. Auch die Camelbak Lenkertasche soll wasserdicht gemäß IPX5 sein. Besonders stabil ist die eingenähte Verstärkung und der Alu-Streifen, an dem die Tasche an den Lenker montiert wird; sowohl mit Klettband als auch mit den Gummistreifen. Zudem kann man mit flexiblen Schnüren das Pack fixieren.