Weil wir Bikerinnen und Biker wohl (leider) auch immer irgendeinem Beruf nachgehen müssen, dafür raus aus dem Haus gehen und aus Liebe zum Rad auch damit zur Arbeit fahren, hat Osprey auch einige Taschen für diese Zwecke im Angebot. Neu vom Rucksack-Spezialist aus den USA für diese Saison ist unter anderem die Metron-Serie, von der wir zwei Taschen getestet haben. Und zwar hardcore! Im Pendelbetrieb der Münchner S-Bahn... Pros wissen, wovon wir sprechen.
Der Metron Airspeed 34 Rucksack wurde komplett neu designt und hat so ein größeres Volumen bekommen. Die Metron 18 Messengertasche wurde überarbeitet mit neuen Features. Beide Taschen eignen sich durch ihre Bauart zum Radfahren in der Stadt oder bei kürzeren Touren.
Der Rucksack ist riesig kann daher wirklich voll und schwer beladen werden. Die Messengertasche hingegen ist eher das stylishe Urban-Accessoire, das perfekt für den Weg zur Arbeit ist, aber auf der Bike-Tour fehl am Platz. Entsprechend haben wir den Osprey Metron Airspeed Rucksack mit auf den 35 km Arbeitsweg genommen - die Metron 18 Messengertasche beim flotten Wechsel zwischen Bike und S-Bahn. Aber lest selbst, wie unsere Erfahrungen waren.
34 Liter Volumen, das ist für den Weg zur Arbeit eine echte Ansage. Und durch die äußerst zweckmäßige Aufteilung des Innenraums sowie durch die Dehnfalte (dazu gleich mehr), wird der Osprey Metron Airspeed zum mobilen Büro UND Kleiderschrank.
Wir haben ohne Probleme das gesamte Equipment des Tages mit auf die Pendeltour nehmen können: 16-Zoll-Laptop, 1-Liter-Thermoskanne, Headset, Schreibblock, lange Sporthose, T-Shirt, Laufschuhe, Regenjacke. Dazu Apfel, Banane, Kleinkram. Und Platz wäre noch für ein zweites Set Sportklamotten.
Das alles dank der besagten Dehnfalte, die aus dem mittelgroßen einen großen Rucksack (26 auf 34 Liter) macht. Zwei Kompressionsriemen kommen beim Entfalten auch zum Vorschein, mit denen man wieder Luft rauslassen kann. Leichte Dinge, wie etwa Mütze, Schal oder Handschuhe nehmen in der dehnbaren Vortasche noch Platz.
Wenn der Osprey Metron Airspeed schon voll gepackt ist, dann muss er auch gut zu tragen sein - und das ist er. Gurte und Rückenplatte lassen sich sehr gut an Rückenlänge sowie die Neigung anpassen und verteilen das Gewicht optimal. Nur der Hüftgurt ist ungepolstert, taugt daher nur bedingt als Support - wie bei Bike-Rucksäcken etwa. Das macht aber eigentlich nichts. Wirklich für Belüftung sorgt hingegen das der Rückenplatte vorgespannte Netz, das für deutlich mehr Kühlung sorgt, als etwa beim Osprey Raptor Bike-Rucksack, den wir hier getestet haben.
Im Laptopfach ist ein eingenähtes Schuhfach mit Reißverschluss, perfekt auch bei müffelnden Kletterschuhen übrigens. Insgesamt sind die Fächer für die Organisation im Rucksack sehr gut aufgeteilt, die Front scheint besonders wasserfest gestaltet zu sein durch eine Lage dicken Kunststoffs.
Praktisch ist auch der umlaufend eingenähte Alu-Rahmen, der dem Rucksack einen festen Stand verleiht und beim Öffnen für guten Zugriff sorgt. Auch lässt er sich am Griff oben gut tragen und hängt ausbalanciert und gerade. Das alles macht den Metron Airspeed nicht zu einem Federgewicht. 1,5 Kilo wiegt er im Leerzustand, aber bei den genannten Vorzügen, nehme zumindest ich das gern in Kauf.
Unterm Strich: Man kann mit dem Osprey Metron in der 34-Liter-Version auch gut auf eine kurze (Dienst-)Reise gehen - genügend Stauraum für Wechselkleidung und Arbeitsutensilien ist darin. Dabei spielt es keine Rolle, wie schwer man packt, denn das Gurtsystem fängt das Gewicht sehr gut ab. Auch auf dem Bike macht der robuste Rucksack eine gute Figur. Bei sehr sportlich-gestreckter Haltung oder starker Bergabfahrt kann die Tasche aber Übergewicht bekommen und Richtung Kopf rutschen.
Der Osprey Metron 18 Messengerbag ist eine wasserfeste Tasche, die beim Fahrradpendeln nicht nur stylish aussieht, sondern auch genügend Platz bietet. Typisch für die Tasche mit dem coolen Fahrradkurier-Look: Sie lässt sich wahlweise auf der linken oder der rechten Schulter tragen. Der Riemen ist ergonomisch geformt und kann entsprechend umgedreht werden.
Vor allem mit den zusätzlichen dünnen Stabilisierungsriemen kann man den Schultergurt fixieren, sodass die Metron 18 auf dem Rücken nicht verrutscht. Nachteil: Wenn man gerade nicht verzurrt wie ein NYC-Messenger herumlaufen will, baumeln die beiden Riemen recht lang am Taschenboden, auch wenn kleine Schlaufen den Riemen einsammeln sollen. Aber das gehört vielleicht auch ein wenig zum Style.
Mit den Organisationsfächern und dem Laptopfach für maximal 16 Zoll große Geräte ist alles sicher verstaut. Sogar der Iso-Becher oder die Trinkflasche haben ihren Platz innen. Der Deckel verdeckt beide Reißverschlussfächer vorne, was Vor- und Nachteil zugleich ist. Einerseits ist so alles vor Regen und langen Fingern geschützt - andererseits muss man immer den Deckel öffnen, um an Schlüssel oder Telefon zu kommen.
Im Gegensatz zum Metron Rucksack, bleibt die Osprey Messenger-Tasche nicht auf ihrem Boden stehen, sondern kippt eigentlich immer um. Dafür ist sie mit 880 Gramm deutlich leichter. Praktisch sind dagegen die beiden Tragegriffe innen, wenn man die geöffnet stehende Tasche versetzen, hochheben will oder etwas herausziehen. Außen ist ebenfalls ein noch größerer robusterer Griff. An die neuen Steckverschlüsse von Osprey musste ich mich gewöhnen, sie sind dafür aber auch mit dicken Handschuhen gut zu öffnen.
Die Osprey Metron 18 ist eine Messengertasche, die man nicht an der Seite als Umhängetasche, sondern am Rücken hängend trägt. Dann fühlt sie sich auch wirklich gut an, und man bemerkt die gute Polsterung der Rückenplatte. Sie ist aber eher schmal geschnitten. Das heißt: In das Hauptfach passt zum Laptop noch etwa ein dicker Apfel gerade hinein. Der Computer und ein dicker Aktenordner passen dagegen prima. Die Tasche ist ebenfalls sehr robust, nimmt einem Rempler nicht übel und sieht schlicht, aber chic aus. Nur dass sie immer dazu neigt, nach vorne umzukippen, ist nicht optimal.