Dass die reine Lichtausbeute von StVZO-Beleuchtung auch auf dem Trail inzwischen völlig ausreichend ist, machen Lupine, Supernova und Litemove (hier in der Vorstellung) mit ihrem Fernlicht eindrucksvoll klar. Das Problem ist die Art der Montage: Für den Straßenverkehr muss die Lampe am Lenker angebracht sein. Weil der Blick des Fahrers der Lenkbewegung aber immer ein Stück voraus ist, steuert man in engen Kurven quasi ständig ins Dunkel – das ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich.
Wer sich also bei Dunkelheit auf die Trails wagt, sollte das Licht am Lenker um eine Helmlampe ergänzen. Dabei geht es weniger um maximale Leuchtkraft, als um eine kompakte Bauform und möglichst geringes Gewicht. Selbst Lupines Winzling Piko strahlt mit gut 2000 Lumen hell genug, um sicher über verwinkelte Trails zu zirkeln. Weil nachts viele Wildtiere aktiv sind, die sensibel auf Störungen durch den Menschen reagieren, sollten wir Mountainbiker uns besonders rücksichtsvoll verhalten – möglichst nicht in Gruppen fahren, immer auf den Wegen bleiben und Schutz- oder Rückzugsgebiete der Wildtiere meiden. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen dürfen Helmlampen übrigens nicht mehr unter dem Begriff Fahrradbeleuchtung verkauft werden und müssen spätestens beim Einbiegen in den Straßenverkehr ausgeschaltet werden.
Die MOH 55 ist ein echtes Kraftpaket zum Schnäppchenpreis. Trotz kompakter Bau-weise liefern die beiden LEDs satte 4000 Lumen mit einer maximalen Leuchtweite von 200 Metern. Der 10.0 Ah starke Akku sorgt für eine besonders lange Leuchtdauer und speist als Powerbank beispiels-weise auch das Smartphone. Leider baut die MOH 55 am Helm etwas hoch und ist mit 152 Gramm kein Leichtgewicht. Dafür ist der Ausstattungsumfang mit diversen Halterungen besonders groß.
Die Vorgängerin der HPA 3000 konnte in vergangenen Tests bereits einen Preis-Leistungs-Tipp verbuchen. Ihr Update leistet ganze 1000 Lumen mehr bei geringfügig größeren Abmessungen. Das praktische Montagesystem ist nach wie vor GoPro-kompatibel und baut angenehm flach. Der Akku dient optional als Powerbank und soll bis zu 2,5 Stunden Laufzeit bei voller Leistung ermöglichen. Bedient wird die HPA 3000 per Bluetooth-Fernbedienung, die im Set bereits enthalten ist.
Die Piko galt lange als Nonplusultra für Nightrides im Gelände. Keine andere Helmlampe brachte so viel Leistung bei minimalem Gewicht. Zwar ist die Entwicklung im Helmlampen-Sektor etwas eingeschlafen, doch mit einem Systemgewicht von unter 200 Gramm inklusive Akku ist die Piko nach wie vor die ideale Ergänzung zum Frontlicht am Lenker – auch wenn andere Leuchten inzwischen mehr Power haben. Im Set für gut 400 Euro sind Lampe, Akku, Halterungen sowie eine Fernbedienung enthalten.