Smith bietet den Forefront nun bereits in der dritten Evolutionsstufe an und nach wie vor setzen die Amis beim Aufprallschutz auf die charakteristischen Koroyd-Waben. Die sollen zudem auch noch die Belüftung verbessern. Allerdings treibt die Konstruktion durch das zusätzliche Material auch das Gewicht auf ziemlich genau 400 Gramm in Größe M - nicht gerade wenig für einen eher gemäßigten Trail-Helm.
Mit 270 Euro ist der Smith Forefront zusammen mit dem Poc Kortal Race der mit Abstand teuerste Helm in unserem Vergleichstest. Was bekommt man für sein Geld? Dem Preis entsprechend ist der Forefront sehr hochwertig verarbeitet. Auffällig und aufwändig ist vor allem die einteilig auch an der Unterseite verlaufende Helmschale. Das Visier lässt sich leichtgängig und geschmeidig verstellen und über das Boa-System lässt sich der Helm fein an den Kopf anpassen. Ansonsten hält die Ausstattung aber keine positiven Überraschungen bereit: Die Schnalle ist Standard, die Ohrteiler sind fix und nicht einstellbar und die Höhenverstellung des Nackenteils ist nur umständlich über Druckknöpfe möglich.
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Beim Handling konnte uns der Smith nicht ganz überzeugen. Von einem Helm dieser Preisklasse hätten wir etwas mehr erwartet – etwa eine magnetische Schnalle oder eine automatische Höhenverstellung. Zudem hatten wir das Problem, dass sich der Helm mit dem Boa-System nur schwer ausreichend am Kopf fixieren lässt. Wie beim Fox Speedframe RS braucht es viel Zug am Drehrädchen, um den Helm festzuziehen. Trotzdem sitzt der Smith dann leicht wacklig in rumpligen Abfahrten. Ebenfalls nervig: Die an sich komfortable Nackenstütze klappt nach vorne in den Helm und muss beim Aufsetzen immer nach hinten gehalten werden.
Clever gelöst ist dagegen der Bereich um das Visier herum. Schiebt man dieses in die oberste Position, passt darunter während des Uphills nicht nur eine Goggle. Trotz der Koroyd-Waben lässt sich auch eine Sonnenbrille unter dem Visier verstauen.
Auf unserem Prüfstand liefert der Smith Forefront nahezu die gleichen Werte wie der Scott Tago Plus – der aber fast um die Hälfte günstiger ist. Die Koroyd-Waben scheinen keine Verbesserung beim Aufprallschutz zu bewirken. Das hier verbaute MIPS Air Node liefert dagegen mit einem Restrisiko einer Gehirnerschütterung von 20 Prozent einen soliden Wert. Insgesamt bietet der Smith eine ganz passable Belüftung, die Koryod Waben verhindern eher einen starken Luftstrom, lassen aber kontinuirlich leichten Wind zu.
Trotz der aufwändigen Koroyd-Integration erzielt der Smith nur mäßige Werte im Labor. Dafür drückt die Wabenstruktur auf die Waage und beschneidet etwas die Luftzufuhr. Die flächige Nackenstütze sorgt für hohen Tragekomfort, der Boa-Verschluss lässt sich fein anpassen, bringt aber wenig Zug auf. So sitzt der eher breit geschnittene Smith im Gelände etwas wackelig. Gelungene Sonnenbrillen-Halterung und hervorragende Verarbeitung, dafür schwer und sehr teuer.