Scott schickt mit dem Tago Plus einen etwas gemäßigteren Trail-Helm in den Test. Die Helmschale ist hier weniger tief in den Nacken gezogen als bei vielen anderen Modellen im Test. Bei seitlichen Stürzen bedeckt der Scott so zwar eine etwas kleinere Fläche, dafür hat der Tago einen klaren Gewichtsvorteil auf seiner Seite – was sich wiederum auf den Tragekomfort niederschlägt.
Auch beim Preis muss man hier nicht so tief in die Tasche greifen, wie bei vielen anderen Testkandidaten. 139,95 Euro ruft Scott für den Tago auf, was angesichts der soliden Ausstattung und der wertigen Verarbeitung durchaus angemessen erscheint.
Hier ein Auszug aus der Ausstattungsliste: Beim Rotationssystem setzt Scott bereits auf das hochwertigere Mips Evolve Core, das in seiner Form exakter auf die Form und Lüftungsöffnungen des Helms angepasst ist. Das umlaufende Verstellsystem lässt sich einfach in der Höhe verstellen. Die Gurtbänder sind sehr durchdacht und nah am Kopf geführt. Zudem lassen sich die Y-Teiler unter den Ohren verstellen.
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Das Drehrädchen im Heck ist nicht zu klein, schön gummiert und lässt sich besser bedienen als die gesammelte Konkurrenz. Einziges kleines Manko: Beim Verschluss gibt es nur eine Standard-Schnalle und das Visier bietet nur zwei Positionen. Platz für eine Goggle bleibt darunter trotzdem.
Auf dem Kopf hat uns der Scott Tago vor allem mit seiner angenehmen Passform und der bequemen Polsterung gefallen. Der Helm sitzt sicher und wackelfrei, ohne dass man ihn besonders fest anknallen müsste. Alle von uns ausprobierten Sonnenbrillen passten problemlos unter den Helm.
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Auf unserem Prüfstand liefert der Tago solide Werte im Mittelfeld ab. Der Schutz beim linearen Aufprall könnte noch etwas besser sein. Das Risiko einer Gehirnerschütterung senkt der Scott dagegen auf 19 Prozent – ein im Vergleich guter Wert.
Im Vergleich zu den luftigsten Helmen im Test ist der Tago eher mittelmäßig belüftet. In unserer Wertung sortiert er sich knapp vor dem Fizik Kassis ein, aber auch hier schaffen es die Lüftungskanäle nicht, den Luftstrom zuverlässig bis zum Hinterkopf durchzuführen.
Mit etwas besseren Laborwerten wäre der Scott Tago Plus ganz weit vorne gelandet. Sein Anpassungssystem ist top: Das gummierte Drehrad ist das beste im Testfeld, die Gurtführung ist perfekt, die Polsterung sehr bequem. Zudem ist der Tago leicht und passt auf viele Kopfformen. Seine Optik ist weniger radikal und auch für klassische Touren-Biker okay. Bei Rotations- und Schlagschutz eher Mittelklasse – auch die Belüftung könnte noch besser sein – beim Tragekomfort dagegen super.