Sicherheit spielt in Schweden nicht nur im Straßenverkehr eine große Rolle. Volvo und Scania investieren stark in innovative Fahrzeugtechnik. Auch im Sport spielt dieses Sicherheitsdenken eine wesentliche Rolle. Das zeigt schon ein Blick auf die Ausstattungsliste des POC Kortal Race MIPS.
Zusammen mit dem ebenfalls schwedischen Unternehmen mit dem knallgelben Punkt als Logo hat Poc sein ganz eigenes Schutzsystem für Rotationskräfte entwickelt. Bei MIPS Integra ist eine Art Gel in die Helmpolster eingearbeitet, welches die Drehbewegungen beim Sturz abfangen soll.
Doch damit nicht genug: Der Poc Kortal Race ist zudem noch mit einem Recco-System sowie einem NFC Medical ID Sensor ausgestattet, unter dem sich personenbezogene Gesundheitsdaten hinterlegen lassen. Als wäre das nicht genug, bedeckt auch noch die Helmschale einen größeren Bereich des Nackens als viele andere Helme im Test. Außerdem verfügt das Visier über ein gut funktionierendes Break-Away-System.
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Das alles schlägt etwas aufs Gewicht, 405 Gramm sind es in Größe M, und auch der Preis spiegelt die umfangreiche Ausstattung wider. Abgesehen von den zahlreichen Sicherheits-Features setzt man bei POC aber auf Bewährtes: eine einfache Schnalle als Verschluss, dreifache Höhenverstellung sowie fixe Ohrteiler, die aber genügend Platz um die Lauscher lassen.
Auffällig ist auch die spezielle Passform des POC Kortal Race. Er ist im Vergleich der am schmälsten geschnittene Helm, was sich vor allem am etwas beengten Platz an den Schläfen niederschlägt. Runde Köpfe werden eher nicht im Kortal Platz finden.
Zwar setzt POC beim Verstellsystem eher auf Standard Komponenten, was aber nicht schlecht sein muss. Das umlaufende Kopfband fixiert den doch recht schweren Helm sicher am Kopf und lässt sich leicht in der Höhe verstellen. Weniger gelungen ist das tief unter der Helmschale sitzende Drehrädchen, das in der obersten Position kaum zu bedienen ist. Die Y-Gurte an den Ohren sind zwar fix, lassen aber ausreichend Spielraum. Die Gurtbänder laufen leichtgängig.
Auch wenn sich das Visier kaum mit einer Hand verstellen lässt, hat uns doch die Break-Away-Funktion gefallen. Sie schützt den Kopf und verhindert, dass das Visier im Fall eines Sturzes bricht.
Wie schon im letzten Test 2023 sichert sich der POC Kortal Race bei unseren Labormessungen Bestwerte. Das in enger Zusammenarbeit mit MIPS entwickelte Integra-System scheint Rotationskräfte sauber aufzunehmen. In Sachen Stoßdämpfung schneidet der Schweden-Helm sogar noch minimal besser ab.
Auch die zahlreich verbauten Lüftungskanäle scheinen hier sehr gut zu funktionieren. Der Luftzug ist von vorne nach hinten gut spürbar und sorgt für angenehme Kühlung während der Fahrt.
Sicherheit hat für Poc höchste Priorität. Daher werden die hervorragenden Laborwerte durch ein Recco-System und einen NFC-Chip für medizinische Informationen ergänzt. Zudem deckt der Kortal den Kopf großflächig ab. Der Sitz ist super, die Passform aber etwas speziell und sehr schmal. Das Verstellsystem ist für den Preis eher einfach gehalten aber funktionell – nur das Drehrädchen versteckt sich in der hohen Einstellung tief unter der Schale. Gut belüftet, aber schwer und teuer.