Test MTB-HelmeGiro Source Mips - durchdachter Trail-Schutz

Stefan Frey

 · 15.05.2025

Giro hat mit dem Source einen preiswerten Allrounder im Angebot, der mit top Anpassung punkten will
Foto: Georg Grieshaber
Giro war schon immer bekannt für sein hervorragendes Verstellsystem. Da mach auch der Giro Source MIPS keine Ausnahme. Ob der Trail-Helm der Amis auch im Labor eine gute Figur macht? Unser Test gibt Auskunft!

Es überrascht schon fast, dass Giro seinen Source nicht mit einer Magnetschnalle von Fidlock ausrüstet. Stattdessen setzen die Amis auf eine klassische Schnalle – irgendwie erfrischend im ganzen übrigen Einheitsbrei. Auch ansonsten gefällt der Giro schon beim Auspacken. Er ist schlank geschnitten und für einen Trail-Helm nicht allzu schwer.

Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten

Die Gurtbänder sind zumindest an der Rückseite innen am Helm angebracht, wodurch sie enger am Kopf entlanglaufen – gut für einen festen Sitz. Das Kopfband lässt sich leicht in der Höhe verstellen und lässt hinten einen Zopf durchlaufen. Zwar ist das Giro-typische Drehrädchen etwas klein, dafür aber griffig gummiert und fein gerastert. Zusammen mit den verstellbaren Ohrteilern lässt sich der Helm sauber an den Kopf anpassen.

Das Giro-typische Drehrädchen ist recht klein, dafür griffig und sauber gerastertFoto: Georg GrieshaberDas Giro-typische Drehrädchen ist recht klein, dafür griffig und sauber gerastertDie Gurtbänder laufen eng am Kopf, das sorgt für soliden Sitz auch im GeländeFoto: Georg GrieshaberDie Gurtbänder laufen eng am Kopf, das sorgt für soliden Sitz auch im Gelände

Etwas mehr Verstellbereich und eine Rasterung hätten wir uns dagegen beim Visier gewünscht. Auffällig klein sind die Lüftungsöffnungen geraten, was in der Praxis schnell zu erhöhtem Schweißfluss führt.


>> Eine Übersicht über die 15 getesteten Fahrradhelme findest du hier: 15 MTB-Helme im Test: So sicher sind diese MIPS-Helme für Trail und Enduro


Wenig Verstellbereich und keine Rasterung: Beim Visier gibt es noch VerbesserungspotenzialFoto: Georg GrieshaberWenig Verstellbereich und keine Rasterung: Beim Visier gibt es noch Verbesserungspotenzial

Schon beim ersten Aufsetzen gefällt der Giro mit seiner gelungenen Passform. Der Source sitzt satt, bequem und auch wegen des geringen Gewichts nahezu ohne zu wackeln. Das Gurtsystem ist schnell und perfekt an den Kopf anzupassen, selbst die Y-Gurte unter den Ohren lassen sich verstellen. Hier sammelt der Giro Source ordentlich Punkte.

Hier passt’s, im Test stießen aber einige Brillen an der Helmschale vor dem Ohr anFoto: Georg GrieshaberHier passt’s, im Test stießen aber einige Brillen an der Helmschale vor dem Ohr an

Was uns jedoch aufgefallen ist: Nicht jede Brille passt am breiten vorderen Steg des Helms vorbei. Das kann zu Druckstellen führen.



Giro Source Mips im Labor

Leider gerät der Giro auch im Labor etwas ins Hintertreffen. Sowohl beim Rotationsschutz als auch bei den Restkräften des linearen Schlags landet der Ami auf dem letzten Platz. Klar, der Giro besteht natürlich trotzdem die offizielle Helm-Norm, doch im Vergleich zur Konkurrenz muss er etwas Federn lassen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Belüftung. Die kleinen Lüftungsöffnungen lassen es schon vermuten: Der Source ist eher mäßig belüftet und lässt keinen großartigen Luftstrom durch den Helm zu.

Die Werte aller getesteten Helme im Überblick

Risiko einer Gehirnerschütterung in %Foto: Stefan FreyRisiko einer Gehirnerschütterung in %Beschleunigung in gFoto: Stefan FreyBeschleunigung in g

Infos & Preis - Giro Source Mips

  • Preis: 149,95 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 348 Gramm
  • Größen: S 51-55, M 55-59, L 59-63, XL 61-65
  • Made in: China
  • Farben: 7 Farben
  • Rotationssystem: MIPS Evolve Core
  • Ausstattung: Y-Gurte und Visier verstellbar; automatische Höhenanpassung; Zopf-tauglich

Messwerte

  • Restkraft bei linearem Aufprall: 134,0 g
  • Risiko einer Gehirnerschütterung: 31 %
Perfekt anpassbar und sehr bequem. Rein vom Tragekomfort ist der Giro einer unserer LieblingeFoto: Georg GrieshaberPerfekt anpassbar und sehr bequem. Rein vom Tragekomfort ist der Giro einer unserer Lieblinge

Bewertung und Fazit

Beim Aufprallschutz belegt der Giro den letzten Platz. Anpassung und Gewicht sind aber top | Grafik: Stefan FreyBeim Aufprallschutz belegt der Giro den letzten Platz. Anpassung und Gewicht sind aber top | Grafik: Stefan Frey

Der Giro hat ein ähnliches Problem wie der Bell: Er sitzt schön kompakt und bequem, lässt sich sauber einstellen und das kleine Drehrädchen läuft leicht und fein gerastert. Sowohl bei Stoßdämpfung als auch beim Rotationsschutz fällt er aber weit nach hinten ab. Die kleinen Lüftungsschlitze fächern nur wenig Luft an den Kopf. Wer mit diesen Defiziten leben kann – immerhin erfüllt der Source locker die geforderte Norm – bekommt einen leichten, preiswerten Begleiter für seine Trail-Touren.

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