Das Siegel Made in Germany lässt sich Cratoni was kosten. 220 Euro werden für den Trail- und Enduro-Helm Madflex* fällig. Bei der Ausstattung geht Cratoni dafür aber in die Vollen. Neben dem leichten MIPS Air Node verfügt der Madflex auch noch über ein Recco-System und einen besonders leicht zu öffnenden Ratschenverschluss (diese scheinen eine typisch deutsche Eigenart zu sein, siehe Alpina und Uvex). Das umlaufende Kopfband ist stufenlos in der Höhe verstellbar, ebenso die Ohrteile. Zudem sorgt ein Kinnpolster für zusätzlichen Komfort.
Der Cratoni Madflex ist übrigens nicht nur CE- sondern auch CPSC-geprüft und zudem auffällig hochwertig verarbeitet. Zwei Punkte sind uns jedoch direkt zu Beginn aufgefallen: zum einen das hohe Gewicht. Der Cratoni wiegt in Größe M 450 Gramm und ist somit der schwerste Helm in unserem Test. Zudem lässt sich das Visier, das sich im Falle eines Sturzes vom Helm löst, nicht in der Höhe verstellen. Eine Goggle passt aber auch ohne Verstellung unter den Enduro-Helm. Leider ist der Madflex lediglich in zwei Größen erhältlich.
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Mit seiner extrem großen Abdeckung sitzt der Cratoni Madflex so voll umschließend am Kopf wie kaum ein anderer Helm im Test. Gerade im Nacken reicht der Schutz sehr weit nach unten. Das gibt im heftigen Geläuf ein sicheres Gefühl. Damit der schwere Helm wackelfrei sitzt, muss man ihn aber schon ganz schön anknallen. Dank der umfangreichen Verstellmöglichkeiten lässt sich der Cratoni aber nahezu perfekt an den Träger anpassen. Weite, Höhe, Gurtverlauf – alles ist individuell einstellbar. Nur beim Visier muss man auf eine Anpassung verzichten.
Sowohl beim Rotationsschutz als auch beim linearen Aufprall sortiert sich der Cratoni Madflex im soliden Mittelfeld ein, ohne in einem der Bereich besonders gute Werte abzuliefern. Positiv zu erwähnen ist allerdings die enorm große Kopfabdeckung, die zusätzlichen Schutz bietet, sowie das Break-Away-Visier, welches sich im Fall eines Sturzes vom Helm löst.
Eher mäßig zeigt sich der Madflex dagegen bei der Belüftung. Während am vorderen Kopfbereich noch ein guter Luftstrom spürbar ist, kommt weiter hinten deutlich weniger Frischluft an.
Der Cratoni Madflex ist Made in Germany, astrein verarbeitet und top ausgestattet – aber auch teuer. Dafür punktet der Helm mit umfangreicher, intuitiver Anpassung sowie dem cleveren Ratschenverschluss mit Kinnpolster. Seine Helmschale reicht weit nach unten, was den Schutz verbessert aber auch das Gewicht erhöht. Die 450 Gramm machen sich im Gelände negativ bemerkbar. Im Labor schneidet der Madflex nur mäßig ab. Das lange Visier ist nicht verstellbar, löst sich aber im Fall eines Sturzes. Nur zwei Größen!