Test MTB-HelmeCratoni Madflex Mips - Schwergewicht mit Zusatzschutz

Stefan Frey

 · 29.04.2025

Cratoni hat mit dem Madflex einen astreinen Enduro-Helm im Programm, der mit cleveren Details und Herstellung in Deutschland punkten will
Foto: Georg Grieshaber
Cratoni hat mit dem Madflex einen astreinen Enduro-Helm im Programm, der mit cleveren Details und Herstellung in Deutschland punkten will. Wie sich der Madflex in unserem Test schlägt, erfahrt ihr hier.

Das Siegel Made in Germany lässt sich Cratoni was kosten. 220 Euro werden für den Trail- und Enduro-Helm Madflex* fällig. Bei der Ausstattung geht Cratoni dafür aber in die Vollen. Neben dem leichten MIPS Air Node verfügt der Madflex auch noch über ein Recco-System und einen besonders leicht zu öffnenden Ratschenverschluss (diese scheinen eine typisch deutsche Eigenart zu sein, siehe Alpina und Uvex). Das umlaufende Kopfband ist stufenlos in der Höhe verstellbar, ebenso die Ohrteile. Zudem sorgt ein Kinnpolster für zusätzlichen Komfort.

Umfangreicher Schutz, hohes Gewicht

Der Cratoni Madflex ist übrigens nicht nur CE- sondern auch CPSC-geprüft und zudem auffällig hochwertig verarbeitet. Zwei Punkte sind uns jedoch direkt zu Beginn aufgefallen: zum einen das hohe Gewicht. Der Cratoni wiegt in Größe M 450 Gramm und ist somit der schwerste Helm in unserem Test. Zudem lässt sich das Visier, das sich im Falle eines Sturzes vom Helm löst, nicht in der Höhe verstellen. Eine Goggle passt aber auch ohne Verstellung unter den Enduro-Helm. Leider ist der Madflex lediglich in zwei Größen erhältlich.

Das Visier lässt sich beim Madflex leider nicht in der Höhe verstellen, dafür hat es eine "Break-Away-Funktion"Foto: Georg GrieshaberDas Visier lässt sich beim Madflex leider nicht in der Höhe verstellen, dafür hat es eine "Break-Away-Funktion"Die Höhenverstellung reicht über einen weiten Bereich und funktioniert ohne lästige DruckknöpfeFoto: Georg GrieshaberDie Höhenverstellung reicht über einen weiten Bereich und funktioniert ohne lästige Druckknöpfe

>> Eine Übersicht über die 15 getesteten Fahrradhelme findest du hier: 15 MTB-Helme im Test: So sicher sind diese MIPS-Helme für Trail und Enduro


Mit seiner extrem großen Abdeckung sitzt der Cratoni Madflex so voll umschließend am Kopf wie kaum ein anderer Helm im Test. Gerade im Nacken reicht der Schutz sehr weit nach unten. Das gibt im heftigen Geläuf ein sicheres Gefühl. Damit der schwere Helm wackelfrei sitzt, muss man ihn aber schon ganz schön anknallen. Dank der umfangreichen Verstellmöglichkeiten lässt sich der Cratoni aber nahezu perfekt an den Träger anpassen. Weite, Höhe, Gurtverlauf – alles ist individuell einstellbar. Nur beim Visier muss man auf eine Anpassung verzichten.

Typisch Cratoni: der praktische Ratschenverschluss unter dem KinnFoto: Georg GrieshaberTypisch Cratoni: der praktische Ratschenverschluss unter dem KinnAuch die Gurte lassen sich sauber an den Träger anpassenFoto: Georg GrieshaberAuch die Gurte lassen sich sauber an den Träger anpassen

Cratoni Madflex Mips im Labor

Sowohl beim Rotationsschutz als auch beim linearen Aufprall sortiert sich der Cratoni Madflex im soliden Mittelfeld ein, ohne in einem der Bereich besonders gute Werte abzuliefern. Positiv zu erwähnen ist allerdings die enorm große Kopfabdeckung, die zusätzlichen Schutz bietet, sowie das Break-Away-Visier, welches sich im Fall eines Sturzes vom Helm löst.

Trotz großer Lüftungsöffnungen könnte die Belüftung noch besser seinFoto: Georg GrieshaberTrotz großer Lüftungsöffnungen könnte die Belüftung noch besser sein

Eher mäßig zeigt sich der Madflex dagegen bei der Belüftung. Während am vorderen Kopfbereich noch ein guter Luftstrom spürbar ist, kommt weiter hinten deutlich weniger Frischluft an.

Die Werte aller getesteten Helme im Überblick

Risiko einer Gehirnerschütterung in %Foto: Stefan FreyRisiko einer Gehirnerschütterung in %Beschleunigung in gFoto: Stefan FreyBeschleunigung in g

Infos & Preis - Cratoni Madflex Mips

  • Preis: 219,99 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 451 Gramm
  • Größen: S-M 54-58; M-L 58-61
  • Made in: Deutschland
  • Farben: 4 Farben
  • Rotationssystem: MIPS Air Node
  • Ausstattung: MIPS; Transportbeutel; Ratschenverschluss; Höhenverstellung stufenlos; Break-Away-Visier; Recco-System; Kinnpolster; verstellbare Ohrteiler

Messwerte

  • Restkraft bei linearem Aufprall: 106,3 g
  • Risiko einer Gehirnerschütterung: 23 %
Der Cratoni wirkt massiv und ist etwas schwer, ist dafür im Heck aber auch besonders weit nach unten gezogenFoto: Georg GrieshaberDer Cratoni wirkt massiv und ist etwas schwer, ist dafür im Heck aber auch besonders weit nach unten gezogen

Bewertung und Fazit

Vor allem beim Gewicht muss der Cratoni Federn lassen. Dafür ist die Anpassung superFoto: Georg GrieshaberVor allem beim Gewicht muss der Cratoni Federn lassen. Dafür ist die Anpassung super

Der Cratoni Madflex ist Made in Germany, astrein verarbeitet und top ausgestattet – aber auch teuer. Dafür punktet der Helm mit umfangreicher, intuitiver Anpassung sowie dem cleveren Ratschenverschluss mit Kinnpolster. Seine Helmschale reicht weit nach unten, was den Schutz verbessert aber auch das Gewicht erhöht. Die 450 Gramm machen sich im Gelände negativ bemerkbar. Im Labor schneidet der Madflex nur mäßig ab. Das lange Visier ist nicht verstellbar, löst sich aber im Fall eines Sturzes. Nur zwei Größen!

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