Ein Cliffhanger ist zumindest in Film und Serie ein dramatisches Ende, das Neugier auf die Fortsetzung wecken soll. Bei Stürzen mit dem Mountainbike will man aber doch eher die Gewissheit, dass dank Helm alles gut gegangen ist. Wir haben den Abus Cliffhanger durch unser Labor geschleust, um herauszufinden, ob ein guter Ausgang wahrscheinlich ist. Für ein Happy End soll neben der tief nach unten gezogenen Helmschale natürlich auch das integrierte MIPS-System sorgen. Abus will mit dem in Deutschland gefertigten Helm einen zuverlässigen und leichten Begleiter für Trail- und Enduro-Ausflüge bieten. Vorhaben eins ist schon mal geglückt, denn mit 353 Gramm gehört der Cliffhanger zu den leichten Modellen im Test.
Die Ausstattung kann sich durchaus sehen lassen und reicht vom leicht verstellbaren Visier über eine Fidlock-Magnetschnalle bis hin zum automatisch in der Höhe anpassbaren Kopfband. Lediglich die Ohrteiler sind fix und lassen sich nicht an individuelle Bedürfnisse anpassen. Das wäre aber von Vorteil, denn die Y-Gurte liegen sehr dicht an den Ohren, das dürfte nicht jedem Träger gefallen.
>> Eine Übersicht über die 15 getesteten Fahrradhelme findest du hier: 15 MTB-Helme im Test: So sicher sind diese MIPS-Helme für Trail und Enduro
Dank seines umlaufenden Kopfbandes sitzt der leichte Abus Cliffhanger auch in groben Rüttelpassagen sicher am Kopf. Achtung: Der Abus fällt eher länglich oval aus und ist weniger für breite Köpfe geeignet. Schön ist, dass sich der Helm automatisch und in einem weiten Bereich in der Höhe einstellen lässt. Allerdings rutscht das Verstellsystem sehr leicht von selbst wieder in die Ausgangsposition. Hier wäre eine stabilere Rasterung besser gewesen. Das Drehrädchen ist zudem in den oberen Stellungen schlecht erreichbar und baut so flach, dass man sich schnell mal die Haare einzwickt. Gut: Das Verstellsystem ist so konstruiert, dass auch Zöpfe durchpassen.
Positiv: Der Helm lässt sich auch gut mit Goggle fahren. Das Visier klappt leichtgängig nach oben und lässt viel Platz für Brillen im Moto-Style. Mit der Fidlock-Magnetschnalle lässt sich der Abus Cliffhanger besonders leicht schließen.
Auf unserem Prüfstand gibt sich der Cliffhanger solide und macht - zum Glück will man sagen - seinem Namen hier keine Ehre. Bestwerte erzielt der Abus zwar nicht, denn gerade beim Rotationsschutz bleibt noch Luft nach oben. Hier scheint das MIPS Evolve Core nicht optimal im Helm integriert zu sein.
Die drei großen Öffnungen an der Front und die tiefen Kanäle sorgen für eine sehr gute Belüftung. Der Abus Cliffhanger ist einer der besten im Test neben dem Bluegrass Rogue Core.
Abus fertigt den Cliffhanger nach wie vor in Deutschland. Der Helm mit eher schmaler Passform lässt sich sauber an den Kopf anpassen und sitzt auch im heftigen Gelände sicher und wackelfrei. In den oberen Positionen ist das Drehrädchen schwer zu erreichen. Im Anstieg sorgen große Lüftungsöffnungen und tiefe Kanäle für beste Belüftung. Stöße dämpft der Cliffhanger noch gut, der Rotationsschutz ist aber nur mäßig. Top sind: das geringe Gewicht und die leicht bedienbare Magnetschnalle.